Portugal mit WM-Vorteil gegen Schweden Ronaldo sticht Ibrahimovic aus
16.11.2013, 12:52 Uhr
Dank Ronaldos Kopfballtor reicht Portugal im Rückspiel im Schweden ein 0:0 für die WM-Qualifikation.
(Foto: imago sportfotodienst)
Durch einen späten Treffer seines Superstars Cristiano Ronaldo gewinnt Portugal das erste Duell um die WM-Teilnahme gegen Schweden und Zlatan Ibrahimovic. Das Rückspiel am Dienstag verspricht Hochspannung.
Über 81 Minuten haderte Cristiano Ronaldo und schrie, er provozierte und gestikulierte. Und dann kam er doch noch, dieser eine Moment, in dem Portugals Superstar den Unterschied machte - in dem er Teil eins des großen Duells mit Zlatan Ibrahimovic für sich entschied. Mit einem Kopfball (82.) sorgte Real Madrids Stürmer gegen Schweden für den 1:0 (0:0)-Sieg in einem umkämpften ersten Playoff-Duell um die WM-Teilnahme.

Das Duell der Diven gegen Zlatan Ibrahimovic entschied der Portugiese damit für sich.
(Foto: imago sportfotodienst)
Sowohl Ronaldo als auch Ibrahimovic waren lange Zeit vieles schuldig geblieben, doch der Portugiese trat nach dem Spiel selbstbewusst vor die Mikrophone, er richtete den Blick auf das Rückspiel am Dienstag (20.45 Uhr). "Wir haben eine bessere Mannschaft als Schweden, wir sind sehr zuversichtlich", sagte Ronaldo: "Aber es wird noch einmal ein großer Kampf." Mit versteinerter Miene bahnte sich zeitgleich Ibrahimovic seinen Weg durch die Katakomben des Estádio da Luz, "er hatte Donner in seinen Augen", schrieb der britische "Guardian". "Ein Fehler, ein Gegentor, so läuft das eben", sagte der 32-Jährige von Paris St. Germain knapp.
Tre Kronor dicht vorm Unentschieden
Es war eine treffende Analyse des Schweden, denn die Tre Kronor waren vor 64.000 Zuschauern nah dran an einem so wichtigen Unentschieden. Ganz Europa hatte zuvor auf das "Gigantenduell" gewartet, in dem sich entscheidet, welcher der beiden Weltstars 2014 nicht nach Brasilien reisen darf. Auf einen Zusammenprall zweier Kometen war die Begegnung zugespitzt worden - am Ende war sie dann doch ein ziemlich normales Fußballspiel zweier Teams auf Augenhöhe. Vor allem in der ersten Halbzeit verteidigte Schweden beeindruckend, sorgte für jede Menge Frust bei Ronaldo und konterte dabei gefährlich. In der zweiten Hälfte änderte sich das Bild, Portugal wurde stärker, der Sieg war am Ende verdient.
Ronaldo fiel vor seinem Treffer jedoch vor allem durch Kleinkriege mit seinen Gegenspielern auf, Ibrahimovic nahm gerade in der entscheidenden Phase als Sturmspitze kaum am Spiel seiner Mannschaft teil. Nationaltrainer Erik Hamrén nahm seinen Ausnahmeathleten nach dem Schlusspfiff in Schutz. "Es waren am Ende einfach zu viele lange Bälle auf Zlatan. Am Dienstag im eigenen Stadion müssen wir spielerisch überzeugen, das braucht er", sagte der 56-Jährige.
Hochspannung vorm Rückspiel
Und die Ausgangslage für das entscheidende Spiel sorgt nun für Hochspannung. Schweden muss siegen, Portugal braucht ein Tor, um nicht in arge Bedrängnis zu geraten. "Wir müssen versuchen, in Schweden zu gewinnen", sagt daher Trainer Paulo Bento, "wir werden uns dort nicht hinten reinstellen." Und auch Ronaldo sieht in dem 1:0 "nur einen minimalen Vorteil, noch ist nichts entschieden. Wir werden alles tun, aber ich kann noch nicht versprehen, dass wir uns qualifizieren."
Und ganz am Ende dieses Abends in Lissabon hatte auch Ibrahimovic seine Zuversicht, sein berüchtigtes Selbstbewusstsein wiedergefunden. "Ein Spiel trennt uns noch von der WM, es wird voll sein im Stadion, wir kennen den Gegner", sagte er: "Mit den Fans im Rücken bekommen wir das hin." Die Offensivkünstler werden gefragt sein am Dienstag - und vielleicht bekommt Europa doch noch sein Duell der Giganten.
Quelle: ntv.de, Thomas Weitekamp, sid