Fußball

CL-Finalpleite und Dortmund-Komplex Rummenigge rüttelt wach

Beim FC Bayern gilt, wenn jemand am Boden liegt, reicht man ihm die Hand und hilft."

Beim FC Bayern gilt, wenn jemand am Boden liegt, reicht man ihm die Hand und hilft."

(Foto: dapd)

Am Elfmeterdrama im verlorenen Champions League Finale wird der FC Bayern München noch länger zu knabbern haben. Der Schmerz sitze tiefer als nach dem verlorenen Endspiel 1999, verrät Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge:"Beim Aufwachen ist mein erster Gedanke derzeit immer noch der an dieses Spiel." Das soll sich ändern. Schnell.

Karl-Heinz Rummenigge hat mehr Gelassenheit beim deutschen Fußball-Rekordmeister FC Bayern München angemahnt. "Manchmal habe ich den Eindruck, dass bei uns vieles zu aufgeregt abläuft", sagte der Vorstandschef der Münchner in einem Interview der "Welt am Sonntag". In der neuen Saison müsse es das Ziel sein, "dass wir ein Stück gelassener und souveräner mit den Dingen umgehen".

Zwar sitze der Schmerz nach dem unglücklich verlorenen Finale in der Champions League vor einer Woche gegen den FC Chelsea noch immer tiefer als nach dem verlorenen Endspiel 1999, erinnerte Rummenigge. "Es bringt allerdings nichts, dieser verpassten Chance monatelang hinterherzutrauern. Wenn eine Tür zugeschlagen ist, muss man versuchen, die nächste zu öffnen", sagte der Vorstandschef.

Arjen Robben scheitert an Petr Cech.

Arjen Robben scheitert an Petr Cech.

(Foto: dpa)

Auch national wollen die Bayern wieder zurück an die Spitze. "Vielleicht haben wir gerade einen kleinen Dortmund-Komplex, fünf Niederlagen in Folge könnte man so deuten", meinte Rummenigge. "Wir müssen jetzt zusehen, dass wir das wieder beenden."

Man werde die Situation in Ruhe analysieren und einen neuen Anlauf nehmen, erklärte Rummenigge. Und dies "natürlich" mit Trainer Jupp Heynckes, dessen Vertrag noch bis zum Ende der kommenden Spielzeit läuft. "Wir werden doch nicht einen Trainer infrage stellen, weil ein Elfmeter an den Innenpfosten gegangen ist", sagte der Bayern-Vorstandsboss mit Blick auf das Elfmeterschießen im Finale der Champions League.

Auch Elfmeter-Pechvogel Arjen Robben hat weiter die volle Unterstützung der Münchner Chefetage. "Im Verein gibt es keine  Vorwürfe, an keinen Spieler", sagte Rummenigge. Die Pfiffe gegen den Niederländer beim Wiedergutmachungsspiel am vergangenen Dienstag  ärgern Rummenigge noch immer: "Das war eine Reaktion von gewissen Fans, die uns überhaupt nicht gefallen hat. Beim FC Bayern gilt, wenn jemand am Boden liegt, reicht man ihm die Hand und hilft."

Hilfe könnte auch Bastian Schweinsteiger gebrauchen. Er ist laut  Rummenigge "der Einzige, der nach wie vor einen angeschlagenen  Eindruck macht." Deshalb sei es ein Glück, dass die EM erst in zwei  Wochen beginnt. "Ich habe zwei WM-Finals verloren, 1982 und 1986.  Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass die Zeit die Wunden heilt",  sagte der 95-malige Nationalspieler Rummenigge.

Quelle: ntv.de, dpa/sid

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