"Würde sich niemand bei Bayern erlauben" Rummenigge war entsetzt über Klopp
23.03.2014, 16:23 Uhr
BVB-Coach Jürgen Klopp in Aktion gegen Hannover 96.
(Foto: imago/Joachim Sielski)
Die Verbalgrätsche von BVB-Trainer Jürgen Klopp gegen Matthias Sammer ist beim FC Bayern noch nicht abgehakt. Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge findet Klopps Aussagen unmöglich - und fürchtet spanische Verhältnisse im Umgang der Klubs.
Der Vorstandsvorsitzende des FC Bayern, Karl-Heinz Rummenigge, sorgt sich um das Verhältnis des Fußball-Rekordmeisters zum Ligarivalen Borussia Dortmund. Grund sind die jüngsten Aussagen von BVB-Trainer Jürgen Klopp über den Münchner Sportvorstand Matthias Sammer. Der solle, hatte Klopp gesagt, "jeden Tag Gott danken, dass mich irgendjemand dazugenommen hat" beim FC Bayern. Ohne Sammer stünden die Münchner, die am Dienstag in Berlin vorzeitig die Meisterschaft perfekt machen können, auch nicht schlechter da.
Mit seiner Verbalattacke hatte der BVB-Trainer auf Andeutungen Sammers reagiert, wonach die Münchner Überlegenheit in der Liga auch auf intensiveres Training als bei der Konkurrenz zurückzuführen sei. Verständnis für Klopps Retourkutsche hat Rummenigge dennoch nicht, stellte er nun klar. Dem Dortmunder Coach stünde ein solcher Kommentar ganz einfach nicht zu.
"Erst war ich über den Satz erschrocken, dann entsetzt", sagte Rummenigge der "Welt am Sonntag": "Denn Matthias war mit Borussia Dortmund als Spieler Champions-League-Sieger und als Trainer Meister." Beim FC Bayern würde sich niemand je erlauben, einen solchen Satz über jemanden zu sagen, der früher bei "uns war und jetzt für Dortmund arbeitet".
Spanisches Niveau
Rummenigge wünscht sich, dass in den Beziehungen der Klubs wieder Normalität einkehre: "Dieses Niveau erinnert mich an die Verhältnisse zwischen dem FC Barcelona und Real Madrid. Wir sollten das Ganze wieder auf eine vernünftige Basis stellen."
Zu der Verschärfung im Ton zwischen den Ligarivalen hat allerdings nicht nur das Abwerben zweier BVB-Topstars durch die Münchner beigetragen, sondern auch Ex-Bayern-Keeper Oliver Kahn. Er hatte Klopp für seine Aussagen über Sammer scharf kritisiert. Als beide nach dem Dortmunder Champions-League-Spiel gegen Zenit St. Petersburg im ZDF aufeinandertrafen, setzte sich die Eiszeit vor einem Millionenpublikum fort.
Zudem hatte Sammers Aussage nicht nur in Dortmund für Unmut gesorgt, sondern auch bei anderen Ligavereinen. Die Aussagen seien "hochgradig arrogant", sagte etwa Manager Dirk Dufner von Hannover 96: "Es ist eine Frechheit, den anderen Mannschaften zu unterstellen, sie würden nicht genug trainieren. Ich kann Jürgen Klopp da voll verstehen."
Quelle: ntv.de, cwo