Fußball

Nürnberg rutscht wieder unten rein SC Freiburg punktet im Abstiegskampf

Felix Klaus dämpft den Jubel nach seinem Treffer zum 3:2. Dabei ist er gerade zu einem Kandidaten für die Trophäe des Tors des Monats geworden.

Felix Klaus dämpft den Jubel nach seinem Treffer zum 3:2. Dabei ist er gerade zu einem Kandidaten für die Trophäe des Tors des Monats geworden.

(Foto: dpa)

Beim SC Freiburg hält der Aufwärtstrend an. Die Breisgauer sammeln in einem packenden Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg wieder wichtige Punkte: Noch ist die Abstiegsgefahr nicht gebannt, aber es sieht gut aus. Für die Franken gilt das nicht.

Abstiegskampf kann auch sehr ansehnlich sein: In einem packenden Bundesliga-Spiel mit hohem Unterhaltungswert gewann der SC Freiburg gegen seinen Lieblingsgegner und direkten Konkurrenten 1. FC Nürnberg mit 3:2 (1:2) und setzte dadurch zwei Serien fort: Es war das vierte Spiel ohne Niederlage für die Breisgauer, die außerdem zum zehnten Mal hintereinander gegen den "Club" punkteten.

Vor 24.000 Zuschauern drehte der SC eine Partie noch um, in der er durch Emanuel Pogatetz (7.) und Josip Drmic per Foulelfmeter (45.) zweimal in Rückstand geriet. Pavel Krmas traf zum 1:1 (23.), Admir Mehmedi ebenfalls per Elfmeter zum 2:2 (53.), ehe Felix Klaus in der 65. Minute das Siegtor gelang. "Das hat Spaß gemacht", sagte Mehmedi im Anschluss. "Ich denke, das war ein ganz verdienter Sieg. Zehn Punkte aus vier Spielen - das spricht für sich."

Freiburgs Trainer Christian Streich warnte dagegen vor zu großer Euphorie: "Wir haben heute ein Spiel gewonnen, aber mehr noch nicht. Wir sind mitten im Abstiegskampf", sagte er. Der Nürnberger Torjäger Drmic war nur noch enttäuscht: "Das ist sehr, sehr bitter, denn es ging um sehr, sehr wichtige Punkte. Die haben wir heute aus der Hand gegeben", lamentierte der Schweizer.

Beiden Mannschaften stand vor dem Spiel "das Wasser bis zum Hals", wie SC-Trainer Christian Streich es ausdrückte, aber beide gingen mit diesem Druck beeindruckend offensiv und risikofreudig um. Denn von Beginn an entwickelte sich eine sehr intensive Begegnung mit hohem Tempo.

Krmas schraubt sich in die Höhe

Nürnberg begann besser und attackierte früh, die erste Chance hatte Hiroshi Kiyotake in der vierten Minute. Drei Minuten später war der Japaner auch am Führungstor beteiligt. Nach einer kurzen Ecke lupfte er den Ball in die Mitte, wo Pogatetz per Kopf traf.

Streich lief immer wieder gestikulierend an der Seitenlinie auf und ab und fordert seine Spieler so dazu auf, genauso früh anzugreifen. Das klappte nach dem 0:1 immer besser. In der 12. Minute lupfte Admir Mehmedi den Ball über Raphael Schäfer hinweg, traf aber nur den Pfosten. Kurz darauf tauchte auch sein Sturmpartner Karim Guédé frei vor dem Nürnberger Torwart auf, legte sich den Ball aber zu weit vor.

Das Freiburger Drängen auf den Ausgleich wurde in der 23. Minute ebenfalls nach einem Eckball belohnt. Krmas stieg fast einen halben Meter höher als die komplette Nürnberger Abwehr und köpfte zum 1:1 ein. Keine zwei Minuten später wäre fast das 2:1 gefallen, als Jonathan Schmid den Ball an den langen Pfosten spitzelte.

Pogatetz holt sich noch die Rote ab

In dieser Phase hätte es sich beinahe gerächt, dass Nürnbergs Trainer Gertjan Verbeek seine Abwehr nach dem 2:0 gegen Stuttgart nicht umbaute, obwohl mit dem zuletzt gesperrten Javier Pinola und Neuzugang Ondrej Petrak zwei Verteidiger wieder zur Verfügung standen. In der Defensive wirkte der Club häufiger unsortiert.

Freiburg hatte spielerische Vorteile und auch mehr Zug zum Tor, aber die deutlich robusteren Nürnberger hielten weiter resolut dagegen. Auch dem dritten Tor ging ein Eckball voraus und wieder waren Krmas und Pogatetz beteiligt. Der Freiburger riss den Nürnberger im Strafraum um - Drmic gelang per Elfmeter sein 16. Saisontor.

Es passte zu diesem turbulenten und hochklassigen Spiel, dass der eben noch gefoulte Pogatetz kurz nach der Pause selbst einen Strafstoß verursachte. Der Österreicher foulte Felix Klaus und Mehmedi gleicht zum zweiten Mal an diesem Abend für den SC aus.

Nürnberg zeigte sich nicht geschockt und hielt das Spiel weiter offen, war aber in der Abwehr noch einmal zu unaufmerksam. Ausgerechnet Klaus, dessen Vater Fred früher einmal für den FCN spielte, stand im Strafraum frei und schlenzte den Ball in den oberen linken Winkel. Ein Traumtor, das ein packendes Abstiegskampf-Duell entschied, denn davon erholten sich die Gäste nicht mehr. In der Nachspielzeit sah Pogatetz sogar noch die Gelb-Rote Karte (90.+4).

Quelle: ntv.de, jog/dpa

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