Trauerfeier für Achim Stocker SC Freiburg unter Schock
05.11.2009, 16:48 UhrDer SC Freiburg steht nach dem Tod seines langjährigen Präsidenten Achim Stocker noch immer unter Schock. Dennoch ist der Fußball-Bundesligist bemüht, sich vor dem wichtigen Abstiegskampf-Duell am Samstag um 15.30 Uhr beim VfL Bochum auf das Sportliche zu konzentrieren.
"Es war nicht einfach, die Mannschaft darauf vorzubereiten. Ich habe versucht, eine Verbindung zwischen Achim Stocker und dem Spiel herzustellen", sagte Trainer Robin Dutt. "Es wäre in seinem Sinne gewesen, dass wir versuchen, alles auszublenden und uns auf die sportliche Aufgabe zu fokussieren. Denn er hat sich immer zurückgenommen und den Fußball gelebt."
Dennoch dürfte dieser Spagat für den SC Freiburg nicht leicht werden. Einen Tag vor dem Spiel in Bochum besucht die Mannschaft die öffentliche Trauerfeier für Stocker, die am Freitag um 11 Uhr im Badenova-Stadion beginnt. "Das sind Extremsituationen. Doch es ist selbstverständlich, dass wir bei der Trauerfeier dabei sein werden", erklärte Dutt. Gewürdigt wird Stocker dann von Baden-Württembergs Ministerpräsident Günther Oettinger, Freiburgs Oberbürgermeister Dieter Salomon, Liga-Präsident Reinhard Rauball und vom SC-Funktionär Gundolf Fleischer. Die Beisetzung findet anschließend im engsten Kreis statt.
Beide Teams mit Trauerflor
In Bochum wird es vor dem Anpfiff eine Gedenkminute für Stocker geben. Beide Mannschaften laufen mit Trauerflor auf. Die Partie hält Dutt für sehr wichtig. "Beide Mannschaften brauchen unbedingt drei Punkte", sagte er. "Für uns ist es wichtig, von der Leidenschaft her genauso aufzutreten wie in der zweiten Halbzeit gegen Hoffenheim." Die Freiburger kassierten zuletzt im badischen Derby die vierte Niederlage in Folge (0:1). Sie trennen nur noch zwei Punkte vom VfL Bochum und dem ersten Abstiegsrang.
Deweil hat Bochums neuer Trainer Heiko Herrlich ein schwieriges Personalpuzzle lösen. Mit Christoph Dabrowski und Shinji Ono (beide gesperrt), Philipp Bönig, Anthar Yahia und Patrick Fabian (alle verletzt) und Christian Fuchs (erkrankt) fallen gleich sechs Profis aus. Zudem ist Kapitän Marcel Maltitz angeschlagen, er konnte die ganze Woche wegen Rückenproblemen nicht trainieren.
Sollte Maltritz nicht spielen können, hätte der VfL-Coach nur noch drei gesunde Abwehrspieler zur Verfügung. Womöglich gehören deshalb die U 23-Akteure Jonas Acquistapace und Jürgen Duah zum Kader. Beide Abwehrkräfte trainierten am Donnerstag mit den Profis. Um sich etwas Luft zu verschaffen, müsste der Tabellen-Vorletzte aus dem Revier sein Heimspiel gewinnen. Herrlich mag wegen der vielen Ausfälle und der schwierigen Situation nicht jammern und appelliert an seine Elf: "Wahre Größe und Qualität zeigt sich dann, wenn es nicht läuft."
Quelle: ntv.de, dpa