Fußball

Auch Mönchengladbach patzt im DFB-Pokal Saarbrücken setzt Bremens Fluch fort

Bedient nach 120 Minuten: Werder Bremen startet schlecht in die Saison.

Bedient nach 120 Minuten: Werder Bremen startet schlecht in die Saison.

(Foto: dpa)

Der DFB-Pokal kündet von den ersten Krisen der Bundesliga:Aufsteiger Braunschweig verliert in Bielefeld, Bremen fliegt in Saarbrücken raus, Mönchengladbach scheitert in Darmstadt. Hannover und Fürth geben sich indes keine Blöße. Und dann ist da noch der SC Wiedenbrück.

Der DFB-Pokal 2013/14 hat seine ersten Überraschungen: Während Hannover 96 seine Aufgabe bei Viktoria Hamburg am Ende souverän meisterte, mussten gleich drei Erstligisten die Segel streichen. Braunschweig, Bremen und Mönchengladbach verloren jeweils gegen unterklassige Mannschaften und können sich nun auf die neue Bundesligasaison konzentrieren.

Der Hamburger SV siegte dagegen bei SV Schott Jena 4:0 (0:0), der VfB Stuttgart beim Berliner FC Dynamo 2:0 (1:0) und Eintracht Frankfurt beim FV Illertissen 2:0 (0:0). Hertha BSC brauchte beim VfR Neumünster 120 Minuten und in letzter Minute eine höchst fragwürdige Elfmeterentscheidung des Schiedsrichters für ein 3:2 (1:2, 2:2).

Zweitligist FSV Frankfurt musste bei Optik Rathenow ebenfalls in die Verlängerung, setzte sich dann aber 3:1 (0:0, 1:1) durch. Anders in Münster: Dort musste sich der FC St. Pauli dem Drittligist Preußen Münster geschlagen geben. Die Münsteraner siegten mit 1:0 (1:0).

Wiedenbrück sensationell weiter

Fortuna Düsseldorf blamierte sich bei seiner Partie bis auf die Knochen: Der Bundesliga-Absteiger unterlag beim Regionalligisten SC Wiedenbrück 2000 am Ende unglücklich mit 0:1 (0:0) und kassierte somit in seinem dritten Pflichtspiel der neuen Spielzeit die erste Niederlage. Den entscheidenden Treffer für den Außenseiter erzielte Marwin Studtrucker in der ersten Minute der Nachspielzeit per Foulelfmeter. Tobias Levels ließ sich überlaufen und wusste sich nur mit einer Notbremse zu helfen. Der Verteidiger sah dafür die Rote Karte und musste vom Feld.

Vor 4500 Zuschauern in Gütersloh dominierten die Gäste zwar von Beginn an das Geschehen, vergaben aber wie schon in den beiden Ligaspielen gegen Cottbus (1:0) und in Köln (1:1) reihenweise gute Chancen. Axel Bellinghausen, Charli Benschop und Stefan Reisinger ließen vor der Pause hervorragende Möglichkeiten aus. Nach der Pause erhöhten die Gäste den Druck, aber Benschop und Bellinghausen ließen weitere gute Gelegenheiten ungenutzt.

Nullnummer in Darmstadt

(Foto: dpa)

Eine klägliche Vorstellung bot Borussia Mö nchengladbach und verabschiedete sich frühzeitig aus Wettbewerb. Der Fußball-Bundesligist scheiterte beim Drittligisten SV Darmstadt 98 nach torlosen 120 Minuten mit 4:5 im Elfmeterschießen. Vor 16.500 Fans im ausverkauften Stadion am Böllenfalltor schoss Branimir Hrgota den entscheidenden Elfmeter an die Unterkante der Latte, nachdem sich beide Teams zuvor jeweils einen Fehlschuss geleistet hatten. Nach dem bitteren Ende stürmten einige enttäuschte Borussen-Fans auf den Rasen, konnten von der Polizei aber schnell zurückgedrängt werden.

Fünf Tage vor dem Bundesliga-Auftakt beim Triple-Gewinner Bayern München präsentierte sich die Fohlen-Elf noch weit entfernt von ihrer Topform. Ideenlos im Mittelfeld und ohne Durchschlagskraft im Angriff agierte die Mannschaft von Trainer Lucien Favre.

Fürth stolpert weiter

Bundesliga-Absteiger SpVgg Greuther Fürth nahm die erste Hürde im DFB-Pokal nur mit viel Mühe. Die Franken siegten beim Oberligisten TSG Pfeddersheim mit 2:0 (1:0). Zsolt Korcsmar (32. Minute) und Nikola Djurdjic (84.) nutzten vor etwa 3000 Zuschauern in Worms als einzige Fürther zwei der zahlreichen Chancen des Favoriten.

1993 hatten die rheinhessischen Amateure aus dem Wormser Stadtteil den MSV Duisburg in die Verlängerung gezwungen, 1995 Borussia Dortmund ins Elfmeterschießen. Dieses Mal gerieten die Pfeddersheimer von Anfang an stark unter Druck und hatten es ihrem Torhüter Thorsten Müller zu verdanken, dass sie gegen den Zweitliga-Tabellenführer nicht schon zur Pause aussichtslos zurücklagen. In der 24. Minute blamierte sich Fürths Ognjen Mudrinski bis auf die Socken, als ihn sein serbischer Landsmann Djurdjic freispielte, er aber aus wenigen Meter den Ball nicht traf.

Bremens Fluch hält an

Werder Bremen blamierte sich im DFB-Pokal erneut und schied bereits zum dritten Mal nacheinander in der ersten Runde gegen einen Drittligaklub aus. Bei der Pflichtspiel- Premiere seines neuen Trainers Robin Dutt verlor der Cup-Sieger von 2009 völlig verdient mit 1:3 (1:1, 0:1) nach Verlängerung beim 1. FC Saarbrücken. Tim Stegerer in der 105. und Marcel Ziemer in der 112. Minute schossen die entscheidenden Tore für den Außenseiter. Die erste Saarbrücker Führung durch Nils Fischer (45.) hatte Sebastian Prödl in der regulären Spielzeit noch ausgeglichen (59.).

Bremens Clemens Fritz (re.) kann sich in Saarbrücken nicht häufig entscheidend durchsetzen.

Bremens Clemens Fritz (re.) kann sich in Saarbrücken nicht häufig entscheidend durchsetzen.

(Foto: dpa)

Dutt tigerte während der Partie meist aufgeregt an der Seitenlinie herum, konnte den behäbigen, teils konfusen Auftritt seines neuen Teams und auch die Fortsetzung der schwarzen Pokal-Serie aber nicht verhindern. Im vergangenen Jahr war Werder in der ersten Runde an Preußen Münster, in der Saison davor am 1. FC Heidenheim gescheitert.

Braunschweig verliert auf der Alm

Auch für Bundesliga-Aufsteiger Eintracht Braunschweig gab es im DFB-Pokal eine riesige Enttäuschung. Die Mannschaft von Torsten Lieberknecht scheiterte durch ein 1:2 (0:1) bei Zweitliga-Aufsteiger Arminia Bielefeld. Sebastian Hille (36.) brachte die Hausherren zunächst in Führung. Nach dem Ausgleich von Timo Perthel (66.) traf Tim Jerat (72.) per Handelfmeter zum Sieg für die Arminia und sorgte in Ostwestfalen für eine Stimmung wie zu besten Bundesligazeiten.

Für die Eintracht, die vor der Saison knapp unter einer Million Euro in neues Personal investierte, war die Vorstellung in Bielefeld im Hinblick auf die Bundesliga und den Start gegen Werder Bremen nicht gerade ein Mutmacher. Zudem sah Deniz Dogan in der Nachspielzeit noch die Rote Karte (90.+3). In Bielefeld hingegen scheint etwas zu wachsen, der Einzug in die zweite Runde eine Woche nach dem 1:1 gegen Union Berlin war ein weiteres gutes Zeichen.

Hannover schwach

Hannover 96 verhinderte unterdessen nur mit Mühe und Not eine Pokal-Blamage. Beim Nord-Regionalligisten SC Victoria Hamburg setzte sich der klar favorisierte Bundesligist trotz einer schwachen Vorstellung knapp mit 2:0 (0:0) durch und zog doch wie erwartet in die zweite 2. DFB-Pokalrunde ein. Vor 4784 Fans im seit Wochen ausverkauften Hoheluft-Stadion wurde der kurz zuvor eingewechselte Edeljoker Artur Sobiech (69. Minute) zum Matchwinner. Szabolcs Huszti (90.+2) machte in der Nachspielzeit alles klar.

Die kampfstarke Hamburger Mannschaft von Trainer Lutz Göttling, der die Chance auf das Weiterkommen vor der Partie auf "maximal vier Prozent" taxiert hatte, verkaufte ihre Haut teuer. Sie darf sich mit einer Einnahme von immerhin rund 100.000 Euro trösten.

Eintracht Frankfurt müht sich in die zweite Pokalrunde

Glanzlos kämpfte sich Eintracht Frankfurt in die zweite Runde des DFB-Pokals. Der hessische Fußball-Bundesligist gewann in Augsburg mit 2:0 (0:0) beim bayerischen Regionalligisten FV Illertissen. Der von 1899 Hoffenheim ausgeliehene Stürmer Joselu (64.) erzielte die Führung, Sebastian Rode sorgte in der zweiten Minute der Nachspielzeit für die endgültige Entscheidung. Damit verhinderte Frankfurt nach dem Scheitern an Erzgebirge Aue im Vorjahr das zweite Erstrundenaus nacheinander.

Münster gelingt nächster Pokal-Coup

Dagegen gelang Drittligist Preußen Münster ein weiterer Coup. Die Mannschaft von Trainer Pawel Dotschew erreichte mit einem 1:0 (1:0)-Erfolg gegen den Zweitligisten FC St. Pauli die zweite Runde. Vor 15.000 Zuschauern im ausverkauften Münsteraner Preußenstadion war Matthew Taylor (33. Minute) für sein Team erfolgreich. In der vergangenen Saison hatte Münster den Bundesligisten Werder Bremen in der ersten Pokalrunde besiegt (4:2).

Gegen St. Pauli riss Münster nach einer Viertelstunde das Spielgeschehen an sich und ließ die Hamburger zunächst nicht mehr zur Entfaltung kommen. Die Hausherren agierten mit Leidenschaft und gewannen viele Zweikämpfe. Gäste-Keeper Philipp Tschauner konnte zwar gegen Marcus Piossek (23.) parieren, war bei Taylors 1:0 nach guter Vorarbeit durch Dennis Grote aber machtlos.

Quelle: ntv.de, rpe/hah/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen