Fußball

Folklore mit Magath und Hoeneß Schalke hat das Ziel erreicht

Bayern? Oder Schalke? Oder doch Bayern? Der Kampf um die Deutsche Fußballmeisterschaft ist spannend, keine Frage. Zwei Spieltage vor dem Ende der Saison steht der FC Bayern München mit der deutlich besseren Tordifferenz punktgleich vor dem FC Schalke 04 auf dem ersten Platz der Bundesligatabelle. "Wahnsinns-Finale" titelt der Boulevard. Dabei geht es eigentlich um nichts mehr.

Geschafft:Jubelnde Schalker in Berlin.

Geschafft:Jubelnde Schalker in Berlin.

(Foto: REUTERS)

Seit Samstag 17.21 Uhr steht es fest: Felix Magath hat das geschafft, was ihm bei seinem Amtsantritt kaum einer zugetraut hätte - er hat den FC Schalke 04 mit bedingt unterhaltsamem, aber sehr effizientem Fußball gleich in seiner ersten Saison als Trainer, Manager und Vorstandsmitglied in die Champions League geführt. Auch dank Heiko Westermann, der im Berliner Olympiastadion beim designierten Bundesligaabsteiger Hertha BSC drei Minuten vor dem Abpfiff das einzige und somit Sieg bringende Tor des Spiels erzielte. Zwei Spieltage vor dem Ende der Spielzeit ist den Gelsenkirchenern damit der zweite Tabellenrang bei sieben Punkten Vorsprung auf den drittplatzierten SV Werder Bremen nicht mehr zu nehmen.

Und da der FC Bayern nach dem 1:1 bei Borussia Mönchengladbach zwar die wesentlich, um genau 13 Treffer bessere Tordifferenz, aber ebenso viele Punkte, nämlich 64, aufweist, ist sogar die Deutsche Meisterschaft ein realistisches Ziel. Ein Herzschlagfinale sei das, titeln nicht nur die Boulevardzeitungen. Nur: So wichtig ist das gar nicht. Was zählt, ist die Champions League. Und die garantiert den immer noch chronisch klammen Schalkern neben Ruhm, Ehre und hochkarätigen Gegnern vor allem eines: richtig viel Geld. 20 Millionen Euro sind es, wie viel genau, hängt davon ab, ob es Platz eins oder zwei wird.

Erst mal einen trinken gehen

Und so sagt selbst Felix Magath: "Jetzt dürfen wir uns auf die Schulter schlagen und können einen trinken gehen." Die Schalker Fans dürften das etwas anders sehen, schließlich träumen sie, inzwischen arg gebeutelt, seit 52 Jahren von der Meisterschaft. Aber auch sie wissen: Das wichtigste Ziel hat der Verein in dieser Saison erreicht. Aber was heißt schon Ziel? Nach der völlig missratenen Vorsaison hat der FC Schalke 04 nun den Jackpot geknackt, und das völlig überraschend. Mit den Millionen aus der Königsklasse können die Schalker erst einmal ihren Etat ausgleichen. Einen Teil der Einnahmen will Magath jedoch auf jeden Fall zur Verstärkung der Mannschaft ausgeben: "Wir müssen natürlich investieren, denn in der Champions League haben wir andere Gegner."

Und was ist mit dem Titelkampf? Der bleibt natürlich spannend, ist aber, seitdem die Bundesliga zwei feste Plätze in der Königsklasse gebucht hat, also seit 1997, sportlich entwertet. Ob Meister oder Zweiter - beide sind sicher in der Champions League dabei. Alle wissen das - und spielen trotzdem ihre Psychospielchen. Wer wie die Bayern und die Schalker nichts - oder nur noch wenig - zu verlieren hat, dem fällt es leicht, verbale Giftpfeile abzuschießen. So verkündete Felix Magath nach dem Sieg in Berlin: "Ob die Bayern jetzt ins Schwitzen kommen, weiß ich nicht, aber ins Schwimmen kommen sie." Und Bayerns Präsident Uli Hoeneß konterte: "Wir haben zwei Spiele. Wenn wir die gewinnen, sind wir deutscher Meister. Für Felix Magath gibt es gar nichts zu frohlocken." Bundesligafolklore halt.

Restprogramm im Kampf um die Meisterschaft

BAYERN MÜNCHEN   
1. Tabellenplatz32 Spiele66:29 Tore64 Punkte
Gegner am 33. SpieltagVfL Bochum (H)  
Gegner am 34. SpieltagHertha BSC (A)  
FC SCHALKE 04   
2. Tabellenplatz32 Spiele53:29 Tore64 Punkte
Gegner am 33. SpieltagWerder Bremen (H)  
Gegner am 34. SpieltagFSV Mainz 05 (A)  

Quelle: ntv.de

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