Fußball

"Tutto finito" in der Königsklasse Schalke zerstört Inters Traum

Mit einer Mischung aus Entsetzen, Mitgefühl und Spott kommentiert Italiens Presse Inter Mailands Aus in der Champions League. Die Übermannschaft der vergangenen Saison ist endgültig entzaubert, das herbeigesehnte Wunder von Schalke bleibt aus

Eher nicht so gut gelaunt: Inters Lucio.

Eher nicht so gut gelaunt: Inters Lucio.

(Foto: AP)

"Tutto finito!" Schalke 04 hat Inters Traum von der Titelverteidigung zerstört und damit die einzigartige Erfolgsära der Mailänder beendet. Nach fünf Meistertiteln in Serie und dem historischen Gewinn des Triples droht Inter jetzt auch der Absturz in der Meisterschaft und im italienischen Pokal. Mit dem 5:2-Triumph im Hinspiel und dem 2:1 zu Hause nahm Schalke den Mailändern nämlich nicht nur den Champions League-Titel, sondern auch das Selbstvertrauen. "La Grande Inter ist am Ende", titelte die "La Repubblica".

Das von den Italienern herbeigesehnte Wunder von Schalke blieb aus. Stattdessen wunderte sich Kapitän Javier Zanetti über die Chancenlosigkeit seiner Truppe. "Wir haben für das 2:5 bezahlen müssen", sagte der Argentinier. "Wir hatten wohl nie eine echte Chance, das 2:5 aufzuholen", gab auch Trainer Leonardo zu. Nach der 0:3-Derby-Pleite gegen Liga-Spitzenreiter AC Mailand und dem 2:5-Debakel gegen Schalke konnte der 41-Jährige seiner Mannschaft das verloren gegangene Selbstvertrauen nicht mehr zurückgeben. "Wir haben uns vielleicht nicht in der Lage gefühlt, vier Tore mehr zu schießen als die anderen", analysierte Leonardo die mut- und kraftlose Vorstellung seines Teams.

Trainer Leonardo muss nun wohl gehen

Nur eine Sensation in Gelsenkirchen hätte Leonardo retten können. Nun gilt der Abschied des vor Weihnachten für den glücklosen Rafael Benitez geholten Brasilianers zum Ende der Saison als sicher. Die Medien warfen ihm auch auf Schalke wieder "taktische und psychologische Schwächen" vor. Als Wunsch-Nachfolger für Leonardo wird vor allem Josep Guardiola vom FC Barcelona gehandelt. Viele Tifosi hätten am liebsten Triple-Gewinner José Mourinho zurück.

"Wir haben jetzt die Pflicht, die Meisterschaft und den Pokal zu gewinnen", sagte Stürmer Diego Milito in Gelsenkirchen. Es ist aber schwer vorstellbar, dass Inter in der Serie A noch mal an Milan herankommt. Sechs Spieltage vor Ende der Saison hat der Lokalrivale fünf Punkte Vorsprung. Und auch im italienischen Pokal ist Inter gegen den AS Rom im Halbfinale längst nicht mehr der große Favorit.

Quelle: ntv.de, Bernhard Krieger, dpa

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