Fußball

Wut kocht nach hartem Einsatz Schalker Fans protestieren gegen Polizei

Die Stimmung zwischen Fans und Polizei ist vergiftet, der Ton auch.

Die Stimmung zwischen Fans und Polizei ist vergiftet, der Ton auch.

(Foto: dpa)

Dutzende Polizisten, Schlagstöcke und Pfefferspray: Diese Bilder aus dem Schalker Fanblock beim Chamipons-League-Qualifikationsspiel gegen Saloni schockten die Zuschauer - und erzürnten Fans und Verein. Der Anhang macht seinem Ärger beim Heimspiel gegen Leverkusen Luft.

Auf Transparenten und Zetteln machten die Schalker Fans ihrem Unmut Luft.

Auf Transparenten und Zetteln machten die Schalker Fans ihrem Unmut Luft.

(Foto: REUTERS)

Die Wut ist immer noch groß im Schalker Anhang nach dem heftigen Polizeieinsatz in der Arena auf Schalke beim Champions-League-Playoffspiel gegen Saloniki. Tausende Fans protestierten beim Heimspiel gegen Bayer Leverkusen gegen die Verantwortlichen.

Sie hielten Transparente hoch, auf denen sie den Rücktritt von Einsatzleiter Klaus Sitzer und Armin Jäger forderten. Jäger ist Innenminister von Nordrhein-Westfalen und damit zuständig für die Polizei. Außerdem bezichtigten sie die Polizei der Lüge. Die hatte von rund 30 Verletzten bei dem Einsatz gesprochen - das Deutsche Rote Kreuz dagegen zählte 87 Verletzte.

"Sie sollen den Mund halten"

Das Vorgehen der Polizei war nicht nur von den Fans kritisiert worden. Auch Schalke 04 kritisierte die Polizei für ihren "unverhältnismäßigen Einsatz". Die Gelsenkirchener Polizei betonte dagegen immer wieder, sie hätte Lebensgefahr für Unbeteiligte verhindert.

Der Vorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt, griff die Verantwortlichen von Schalke 04 für ihre Kritik scharf an. "Wenn Herr Heldt und Herr Peters behaupten, der Pfefferspray- und Schlagstock-Einsatz seien unverhältnismäßig gewesen, muss ich sagen: Sie haben gar keine Ahnung und sollten öffentlich erst mal den Mund halten." Die Funktionäre säßen auf der Ehrentribüne und würden Canapés essen, während "unsere Leute zwischen den Blöcken stehen und sich ihrer Haut erwehren" müssten.

Der Schalker Geschäftsführer Peter Peters ist das Thema leid. "Wir kommentieren das nicht mehr", sagte Peters. "Wir sind in Gesprächen mit der Gelsenkirchener Polizei und der dortigen Einsatzzentrale. Alles wird jetzt vertraulich und gründlich aufgearbeitet", meinte der Finanzvorstand.

Dortmunder bleiben stumm

Die Polizei schreitet in Hamburg gegen Fans der Eintracht ein.

Die Polizei schreitet in Hamburg gegen Fans der Eintracht ein.

(Foto: imago sportfotodienst)

In den letzten Wochen ist es immer wieder zu Konfrontationen zwischen Fans und Polizei gekommen. In Dortmund hatten Sicherheitskräfte vor einer Woche vor dem Spiel gegen Braunschweig hunderte Ultras eingekesselt und durchsucht. Nahezu der komplette Dortmunder Anhang blieb daraufhin beim Spiel stumm, es herrschte teilweise gespenstische Ruhe im Westfalenstadion.

An diesem Spieltag standen die Braunschweiger Fans im Mittelpunkt: Während des Gastspiels beim Hamburger SV brannten die Anhänger des Aufsteigers in ihrem Block Pyrotechnik ab. Die Polizei rückte deswegen in den Block der Braunschweiger ein.

Quelle: ntv.de, mit dpa

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