Heißes Duell mit Paok Schalkes Weinzierl rotiert, Polizei ist alarmiert
22.02.2017, 16:19 Uhr
"Noch haben wir nichts erreicht": Schalkes Trainer Markus Weinzierl lässt gegen Saloniki rotieren.
(Foto: Ina Fassbender/dpa)
Sportlich gesehen ist das Rückspiel der Schalker in der Fußball-Europaliga gegen Paok Saloniki wenig brisant. Wird schon klappen mit dem Achtelfinale. Erst die Fans beider Lager bringen eine gewisse Schärfe in das Duell. Die Polizei jedenfalls scheint gerüstet.
Beim FC Schalke 04 rechnet niemand damit, dass auf dem Weg ins Achtelfinale der Fußball-Europaliga nocht etwas schiefgehen könnte. Nach dem 3:0 bei Paok Saloniki in Griechenland gilt der Bundesligist heute im Rückspiel (ab 18 Uhr im Liveticker bei n-tv.de) selbstverständlich als Favorit. Trotz der prima Ausgangslage will Trainer Markus Weinzierl die Sache ernst nehmen. "Noch haben wir nichts erreicht. Wir wollen die Partie gewinnen und unseren Fans zu Hause etwas bieten. Das Hinspielergebnis nur verwalten zu wollen, wäre sicher nicht der richtige Weg."
FC Schalke 04: Fährmann - Höwedes, Kehrer, Nastasic (Badstuber) - Riether, Aogo - Geis - Konopljanka, Meyer - Huntelaar, Choupo-Moting. - Trainer: Weinzierl
Paok Saloniki: Glykos - Kitsiou, Crespo, Malezas, Deligiannidis - Harisis, Schachow - Warda, Biseswar, Pedro Henrique - Mystakidis. - Trainer: Ivic
Schiedsrichter: Luca Banti (Italien)
Dabei will er aber sein Team umstellen. "Die Rotation ist ein Gedanke in meinem Kopf. Deswegen überlegen wir, auf ein, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben Positionen zu wechseln." Grundsätzlich geht es um viel: Wie stellen es die Gelsenkirchener am, dass sie auch in der kommenden Saison international spielen? Grundsätzlich gibt es da drei Möglichkeiten: Als Tabellen-Zehnter hat Schalke in der Bundesliga acht Punkte Rückstand auf den Sechsten Hertha BSC. 13 Spieltage bleiben noch, um ins obere Drittel der Liga vorzustoßen und wieder in die Europaliga einzuziehen. Eine andere Option ist, den DFB-Pokal zu gewinnen und sich so zu qualifizieren. Allerdings müssen die Schalker am 1. März im Viertelfinale beim FC Bayern in München antreten. Oder sie gewinnen einfach die Europaliga. Dann wären sie gar in der Champions League dabei.
"Wir dulden keine Gewalt"
Kurzfristig aber ist das Problem für die Gelsenkirchener ist ein anderes: Wegen befürchteter Ausschreitungen wird die Partie, die wegen Weiberfastnacht einen Tag vorverlegt wurde, als "Hochrisikospiel" eingestuft. Mehrere Hundertschaften Polizei sind im Einsatz. Am Dienstagabend ist es in der Nähe des Gelsenkirchener Hauptbahnhofs zu Auseinandersetzungen zwischen 30 griechischen Fußball-Fans und einem Schalke-Anhänger gekommen. Das teilte die Polizei mit. Gegen 22 Uhr sei es zu einer Schlägerei zwischen etwa 30 Paok-Anhängern und einem Mann gekommen, der "der Gelsenkirchener Fußballszene zugeordnet werden kann". Durch das Einschreiten der Beamten, die Platzverbote aussprach, sei die Situation aufgelöst worden, "noch bevor" zur Unterstützung des Schalke-Fans etwa "40 teilweise vermummte Personen eintrafen".
Zwischen beiden Fanlagern hatte es bereits beim Hinspiel Spannungen gegeben. So begrüßten die Paok-Anhänger die Schalker auf einem riesigen Transparent im Stadion als "Nazis", Schalker Ultras verwüsteten vor der Partie ein Café. Schon im August 2013 hatten sich zudem beim damaligen Champions-League-Qualifikationsspiel die Fans aus Griechenland durch eine mazedonische Flagge im Schalker Block provoziert gefühlt. Beim umstrittenen Polizeieinsatz in der Nordkurve wurden daraufhin 89 Personen verletzt. Erstmals werden Polizisten auch während des Spiels im Stadion sein, um die Ordner zu unterstützen.
Für alle Fans wurden ein Service-Point im Stadtteil Buer und eine Telefon-Hotline eingerichtet. Dort stehen Beamte als Ansprechpartner zur Verfügung und geben sowohl in deutscher als auch in griechischer Sprache Auskünfte und Hilfestellungen. Derlei Vorfälle sollen sich nicht wiederholen. "Wir haben uns intensiv auf diesen Großeinsatz vorbereitet. Bereits im Vorfeld haben wir umfangreiche präventive Aufklärungsarbeit bei den Anhängern der Klubs geleistet", sagte Polizeihauptkommissar Olaf Brauweiler. "Wir dulden keine Gewalt und keine rechtsfreien Räume. Gegen Gewalt- und Straftäter werden wir jederzeit entschlossen durchgreifen."
Quelle: ntv.de, bsp/dpa