BVB-Trainer Klopp stolz wie Oskar Schaulaufen des Rekord-Meisters
06.05.2012, 12:42 Uhr
"Stolzer als ich auf meine Mannschaft kann heute keiner sein": Jürgen Klopp.
(Foto: dpa)
Mit der besten Bilanz aller deutschen Meister in der Geschichte der Fußball-Bundesliga beendet Borussia Dortmund die Saison. Der 4:0-Sieg gegen den SC Freiburg und die Übergabe der Schale sind für den BVB das Tüpfelchen auf dem "i" einer außergewöhnlichen Spielzeit.
Fußball-Bundesliga, Saison 2011/12
Deutscher Meister: Borussia Dortmund. Teilnehmer Champions League: Borussia Dortmund, Bayern München, FC Schalke 04. Champions League-Qualifikation: Borussia Mönchengladbach. Europaliga: Bayer Leverkusen. Europaliga-Qualifikation: VfB Stuttgart, Hannover 96. Relegation gegen 16. der 2. Bundesliga: Hertha BSC. Absteiger in die 2. Bundesliga: 1. FC Köln, 1. FC Kaiserslautern
Stolz wie Oskar präsentierte Trainer Jürgen Klopp die Fakten: 81 Punkte, 80 Tore, 47 Zähler in der Rückrunde und 28 Spiele ohne Niederlage. Doch bei aller Euphorie um den besten deutschen Meister der 49-jährigen Bundesliga-Geschichte und trotz der Zeremonie mit der Übergabe der Schale hatten die Helden von Borussia Dortmund bereits den Fokus auf das Pokalfinale am nächsten Samstag in Berlin gegen Bayern München gerichtet. "Denn dort können wir erneut Historisches erreichen", sagte Nationalspieler Mats Hummels. Deshalb blieb die interne Feier mit einem lukullischen Abendessen am Abend im Dortmunder U im Rahmen, um ein Uhr war für die Spieler Zapfenstreich. Denn nun beginnt die Vorbereitung auf das Pokal-Highlight. "Denn wir wollen erstmals in 103 Jahren des Vereins das Double gewinnen", sagte Sportdirektor Michael Zorc.
Party-Stimmung herrschte dennoch: Schon auf dem Rasen der Dortmunder "Fußball-Oper" tanzten die Fans nach dem Abpfiff und feierten euphorisch ihre Idole, denen BVB-Präsident Reinhard Rauball zuvor in seiner Funktion als Liga-Chef im schwarz-gelben Konfettiregen die Salatschüssel überreicht hatte. Das 4:0 (4:0) gegen den SC Freiburg geriet zur Nebensache. Coach Klopp zog derweil ein Fazit: "Es ist Außergewöhnliches passiert. 81 Punkte, das ist eine historische Marke, die sobald keiner knacken wird - auch wir nicht. In 30 oder 40 Jahren werden wir mit einem Lächeln auf den Lippen zurückblicken, vielleicht ist die Marke dann ja noch immer nicht geknackt." Der 44-Jährige machte aus seinen Gefühlen keinen Hehl: "Stolzer als ich auf meine Mannschaft kann heute keiner sein."
"Wir sind noch nicht satt"
Der BVB hatte nicht nur die Bestmarke der Bayern (79 Punkte - Spielzeiten 1971/72 und 1972/73) in der Gesamtbilanz übertroffen, sondern auch den sechs Jahre alten Halbserien-Rekord der Münchner um drei Zähler verbessert. Mit dem Dreier im letzten Saisonspiel gegen Freiburg war seine Mannschaft zudem seit dem 18. September (1:2 in Hannover) unbesiegt geblieben. Seine Jungs hätten auch im letzten - nur noch für die Statistik bedeutungsvollen Spiel - nie Zweifel aufkommen lassen "und ihre Lust auf Fußball und ihren Charakter eindrucksvoll unter Beweis gestellt".
"Wir haben einen Super-Rekord geknackt und haben zu Recht die Meisterschaft geholt", unterstrich Kapitän Sebastian Kehl und Jakub Blaszczykowski, der nicht nur wegen seiner zwei Tore (5. und 39.) eine starke Vorstellung bot, ergänzte mit Blick auf das Pokalfinale: "Wir sind noch nicht satt." Die restlichen beiden Treffer beim Schaulaufen des Meisters erzielte Robert Lewandowski mit seinen Saisontoren Nummer 21 und 22 (20. und 27.). Klopp erinnerte sich in der Stunde der ausgelassenen Feten in und um das Stadion sowie in der Innenstadt an den Verlauf der Saison, in die Dortmund recht holprig gestartet war. "Man man muss auch mal durch das eine oder andere Tal gehen, um zu wissen, wie schön es oben ist", sagte Klopp. "Aber es waren die Charakterzüge meiner Mannschaft, immer heiß zu sein, stets arbeiten zu wollen und sich den Spieltrieb zu bewahren."
Quelle: ntv.de, Günter Bork und Nicolas Reimer, sid