Fußball

Doppelpack in der Champions League Schweinsteiger lässt Bayern feiern

Bastian Schweinsteiger schießt den FC Bayern gegen den FC Basel zum zweiten Sieg im zweiten Gruppenspiel der Champions League. Nach einem Elfmetertor zum Ausgleich ist er kurz vor Schluss noch einmal zur Stelle und besiegelt mit einem Last-Minute-Treffer den Sieg.

Bastian Schweinsteiger war nicht nur aus Bayern-Sicht der Mann des Spiels.

Bastian Schweinsteiger war nicht nur aus Bayern-Sicht der Mann des Spiels.

(Foto: dpa)

Dank Bastian Schweinsteiger hat der FC Bayern einen Schritt aus der sportlichen Krise und Richtung Achtelfinale der Champions League gemacht. Mit seinem ersten Doppelpack in der "Königsklasse" (56./89.) bescherte er dem deutschen Fußballmeister vor 37.500 Zuschauer im St.-Jakobs Park einen insgesamt verdienten 2:1 (0:1)-Sieg beim FC Basel, mit dem die Münchner Kurs auf die K.o.-Runde der "Königsklasse" halten. Der Ex-Dortmunder Alexander Frei (18.) hatte Basel in Führung geschossen.

"Wir sind besser als im letzten Jahr - wir haben sechs Punkte. Ich bin sehr froh", meinte Bayern-Trainer Louis van Gaal nach der Verteidigung der Tabellenführung in Gruppe E und riskierte schon einen Blick auf das schwere Bundesliga-Auswärtsspiel bei Borussia Dortmund: "Vielleicht können wir dort wieder für eine Überraschung sorgen." Basels deutscher Trainer Thorsten Fink, der 2001 mit dem FC Bayern die Champions League gewann, war dagegen "sehr enttäuscht. Sehr schade, dass wir das Spiel heute noch verloren haben. Aber wir gehen erhobenen Hauptes aus der Partie. Platz zwei in der Gruppe ist immer noch drin."

Einen Tag nach seiner Vertragsverlängerung stellte van Gaal das Team nur auf einer Position um: Für Ivica Olic kam zumindest für eine Halbzeit Hamit Altintop, der auf der rechten Seite den verletzten Arjen Robben ersetzen sollte. Damit gab der Trainer der ganzen Mannschaft ein Signal - und die Chance zur Wiedergutmachung. Und dies versuchten die Bayern in der Anfangsphase auch ganz entschlossen. Sie diktierten das Spiel, wirkten spritzig und hellwach.

Bayern drückt, Basel trifft

Basler Jubel in der 18. Minute: Alexander Frei trifft aus dem Nichts zum 1:0 für die Gastgeber und die Bayern ins Mark.

Basler Jubel in der 18. Minute: Alexander Frei trifft aus dem Nichts zum 1:0 für die Gastgeber und die Bayern ins Mark.

(Foto: REUTERS)

Der deutsche Rekordmeister hatte auch die erste nennenswerte Chance: Nach einem schönen Solo von Philipp Lahm zog Toni Kroos aus dem Hinterhalt ab, Basel-Keeper Franco Costanzo lenkte den Ball mit den Fingerspitzen gerade noch um den langen Pfosten (11.). Die nächste gute Gelegenheit vergab Bayerns Abwehrturm van Buyten fahrlässig (15.), drei Minuten später leitete der lange Belgier das 0:1 mit einem Ballverlust in der Vorwärtsbewegung ein. Nach Hacken-Ablage von Marco Streller vollendete Frei die Co-Produktion der früheren Bundesliga-Profis aus 14 Metern eiskalt.

Ein Schock für die Münchner, die fast eine Viertelstunde brauchten, um sich neu zu orientieren und wieder Ordnung ins Spiel zu bringen. Die Präzision für den entscheidenden Pass fehlte aber, Torgefahr kam nicht auf. Glück hatte der Vorjahres-Finalist in der 29. Minute, als der frühere Frankfurter Benjamin Huggel beim von den Basel-Fans schon bejubelten Tor im Abseits stand (29.). Drei Tage nach dem 1:2-Tiefschlag durch Mainz in der Bundesliga wackelte die Bayern-Abwehr zudem in vielen Szenen wieder bedenklich. Schlussmann Hans-Jörg Butt verhinderte das 0:2, als er einen Schuss von Xherdan Shaqiri gerade noch abwehren konnte (40.).

Gomez mittendrin und nicht dabei

Van Gaal musste reagieren. Der Holländer nahm Altintop zur Pause vom Platz und brachte Mario Gomez als zweiten Stürmer. Mit dem 4:2:2- System sollte die Präsenz im gegnerischen Strafraum erhöht werden. Und die Umstellung zahlte sich aus, die Bayern erhöhten Druck und Torgefahr. Mit energischem Einsatz erzwang WM-Torschützenkönig Thomas Müller den Strafstoß; Huggel hatte ihn zu Fall gebracht. Schweinsteiger verwandelte sicher: Sein sechster Treffer im 49. Champions-League-Spiel - Nummer sieben folgte.

Den Rückstand glich Schweinsteiger erst per Elfmeter aus und traf später auch noch zum 2:1-Siegtreffer.

Den Rückstand glich Schweinsteiger erst per Elfmeter aus und traf später auch noch zum 2:1-Siegtreffer.

(Foto: dpa)

Basels Trainer Thorsten Fink hatte nach der 1:2-Auftaktniederlage beim rumänischen Titelträger CFR Cluj voll auf Attacke gesetzt. Bis zum 1:1 ging das Konzept auf - dann kamen die Bayern, van Gaals Elf kontrollierte die Partie nun. Beim Schuss von Miroslav Klose (73.) war Costanzo auf dem Posten (73.). Müller (83.) und Olic (85.) hatten weitere gute Chancen, doch erst Schweinsteiger erlöste seine Mannschaft.

Randale vor dem Spiel

Vor der Partie hatte die Schweizer Polizei über 80 Fußballfans festgenommen. Vorausgegangen war eine Massenschlägerei in der Innenstadt. Am Nachmittag hätten etwa 15 gewaltbereite Basel-Fans rund 50 Bayern-Anhänger angegriffen, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Die Polizei ging dazwischen und nahm rund 50 Bayern-Fans fest. Die Basel-Anhänger konnten flüchten, hieß es.

Später stoppten Beamte einen Zug von etwa 35 Anhängern des deutschen Fußballmeisters. Sie wurden wegen des Verdachts auf beabsichtigte Gewalt in Polizeigewahrsam genommen.

Quelle: ntv.de, dpa/sid

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