Fußball

Beckham nicht US-Meister Sieglos in Seattle

Fußballer David Beckham und die Los Angeles Galaxy haben den Meistertitel in der Major League Soccer verpasst. Im Finale in Seattle verloren die favorisierten Kalifornier gegen Real Salte Lake mit 4:5 nach Elfmeterschießen. Nach 90 Minuten hatte es 1:1 gestanden.

Immerhin, seinen Elfmeter hat er verwandelt: David Beckham.

Immerhin, seinen Elfmeter hat er verwandelt: David Beckham.

(Foto: REUTERS)

"Sie waren ein verdienter Finalist und sind auch ein verdienter Champion", kommentierte Beckham. Der 34-Jährige hatte zuvor alles getan, um sich im dritten MLS-Jahr seinen Traum vom Titel zu erfüllen. Wegen einer Verletzung am rechten Knöchel trug er tagelang eine Schiene und konnte nur am Freitag trainieren. Vor der Partie ließ sich Becks drei Schmerzspritzen geben, im Spiel scheute er keinen Zweikampf, gab alles und bereitete zusammen mit Ex-Bayern München-Profi Landon Donovan in der 41. Minute das 1:0 durch Mike Magee vor.

Als Salt Lake in der 64. Minute durch Robbie Findley ausglich und anschließend mehr vom Spiel hatte, versuchte Beckham immer wieder, Ruhe in die teilweise verzweifelten Aktionen seines Teams zu bringen. In der zweiten Hälfte der Verlängerung humpelte der 34-Jährige nur noch übers Feld und machte auch ein schmerzverzerrtes Gesicht, als er im abschließenden Showdown als Erster antrat und seinen Elfer sicher verwandelte.

Eine Niederlage, die schmerzt

Doch die Niederlage schmerzte noch viel mehr als sein geschwollener Knöchel. "Es ist immer schwer, wenn man verliert, egal ob durch Elfmeterschießen oder nach regulärer Spielzeit", betonte Beckham, der als erstes auf Donovan zuging und den Kapitän tröstete, der ihn im Sommer noch heftig kritisiert hatte. Ausgerechnet Donovan der Elfmeter-Schütze vom Dienst hatte seinen Elfer übers Tor geschossen. Zwar konnte Galaxy-Goalie Josh Saunders, der von der 65. Minute an den verletzten Stamm-Torwart Donovan Ricketts hervorragend vertrat, die Elfer von Kyle Beckerman und Andy Williams parieren. Doch Real-Schlussmann Nick Rimondo blieb gegen Jovan Kirosvki (früher Dortmund) und Edson Buddle Sieger.

Als Robbie Russell schließlich den 14. und letzten Elfmeter verwandelte, war die größte Überraschung in der 14-jährigen Geschichte des MLS-Endspiels perfekt. "Wir sind Meister, es gibt nichts Größeres", sagte Russell. "Wir sind das beste Team der Liga - das klingt großartig. Und ich denke, wir hatten es verdient, zu gewinnen", ergänzte Coach Jason Kreis, der mit 36 Jahren jüngster Meistermacher der MLS ist.

Im Januar geht's zum AC Mailand

Während er und sein Team den ersten Titel eines Profi-Teams aus Utah feierten, zog Beckham trotz des Finals-Frustes ein positives Saisonfazit: "Wir können stolz auf das sein, was wir erreicht haben. Viele junge Spieler und auch ich standen noch nie in einem MLS- Endspiel. Das war für alle eine gute Erfahrung, darauf können wir im kommenden Jahr aufbauen."

Vorerst muss Galaxy jedoch ohne Beckham auskommen, der von Januar bis Mai auf Leihbasis beim AC Mailand spielt, um sich so für den englischen Kader der Fußball-WM zu empfehlen. Anschließend, das versprach Beckham in Seattle, werde er zurück nach Los Angeles kommen - und einen neuen Anlauf auf den Titel nehmen. Und auch den Kauf eines MLS-Teams schloss er nicht aus.

Quelle: ntv.de, Heiko Oldörp, dpa

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