Fußball

"Jesus möchte ich folgen" Fußballtalent hört mit 22 Jahren nach Bibel-Studium auf

Silvan Wallner möchte samstags lieber ruhen.

Silvan Wallner möchte samstags lieber ruhen.

(Foto: IMAGO/Sergio Brunetti)

Mit dem FC Zürich wird Silvan Wallner Schweizer Meister, im September wechselt er nach Österreich zu Blau-Weiß Linz. Knapp zwei Monate später beendet der 22-Jährige überraschend seine Karriere. Maßgeblich dafür ist sein christlicher Glaube.

"Ich bin gläubiger Christ und lese die Bibel", sagt Silvan Wallner, und so kennt er natürlich auch die Stelle aus dem zweiten Buch Mose, Kapitel 20: "Gedenke des Sabbattages, dass du ihn heiligest. Sechs Tage sollst du arbeiten und alle deine Werke tun. Aber am siebenten Tage ist der Sabbat des Herrn, deines Gottes. Da sollst du keine Arbeit tun."

Doch weil Wallner als Fußballprofi am Tage des Herrn immer wieder arbeiten musste, beendet der Schweizer nun seine Karriere. Mit 22 Jahren. Seinen Vertrag beim österreichischen Erstligisten Blau-Weiß Linz hat Wallner am Sonntag aufgelöst. Das Arbeitspapier lief ursprünglich bis 2026. Wallner habe dem Klub mitgeteilt, "dass er sich aufgrund privater Gründe" nicht mehr in der Lage fühle, seine aktive Profikarriere als Fußballer weiterzuführen.

"Zuallererst liegt es mir am Herzen mich bei den Verantwortlichen, dem Staff und dem ganzen Team von Blau-Weiß Linz zu bedanken", sagte Wallner. "Zusätzlich spreche ich auch ein großes Dankeschön an alle Personen aus, die mich bislang in sportlicher Hinsicht begleitet und unterstützt haben." Für die Nachwuchsteams des Schweizer Verbands lief er in der U17, U18, U20 und U21 auf.

Der Entschluss sorgte auch für Kopfschütteln. "Ich hätte das absolut nicht erwartet von einem so jungen Spieler. Er hat auf mich immer sehr stabil gewirkt", sagte Milos Malenovic, Sportchef bei Wallners Ex-Klub FC Zürich, bei blue Sport. Doch das ist Wallner wohl ziemlich egal, sein Glaube ist dem ehemaligen U-Nationalspieler der Eidgenossen sehr wichtig. "Die Entscheidungen für mein Leben treffe ich selbst", sagt Wallner, der als Anhänger der Siebenten-Tags-Adventisten gilt. Diese protestantische Freikirche feiert den Samstag (Sabbat) als religiösen Ruhetag.

"Jesus Christus möchte ich folgen und der biblische Ruhetag ist mir dabei wichtig geworden. Für mich als Profi heißt dies, dass ich von nun an am Samstag nicht erwerbsmäßig Fußball spielen will", sagt Wallner, der erst im September aus Zürich nach Linz gewechselt war: "Es ist meine persönliche Überzeugung, zu der ich in den letzten Tagen gekommen bin."

Quelle: ntv.de, tsi/sid/dpa

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