Becherwurf-Skandal in Berufung St. Pauli darf sich erklären
11.04.2011, 15:50 UhrDas Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes setzt die mündliche Verhandlung im Becherwurf-Skandal um den FC St. Pauli auf Donnerstag an. Die Hamburger waren nach dem Abbruch des Spiels gegen Schalke 04 zum ersten Geisterspiel der Bundesliga-Geschichte verurteilt worden.

Die abstiegsbedrohten Hanseaten wollen sich mit dem Urteil nicht abfinden.
(Foto: dpa)
Die Bierbecher-Affäre beim FC St. Pauli geht in die nächste Runde, der Kiezklub hofft, das drohende Geisterspiel noch abwenden zu können. Am Donnerstag ab 15 Uhr haben die Verantwortlichen des Fußball-Bundesligisten Gelegenheit, in der Zentrale des Deutschen Fußball Bundes in der mündlichen Verhandlungen vor dem DFB-Sportgericht in Frankfurt am Main Stellung zu beziehen.
St. Pauli war vom DFB-Sportgericht zu einem Spiel unter Ausschluss der Öffentlichkeit gegen Werder Bremen am Ostersamstag, 23. April, verurteilt worden, nachdem die Partie gegen Schalke 04 abgebrochen werden musste. Schiedsrichter-Assistent Thorsten Schiffner war von einem gefüllten Bierbecher getroffen worden. Das Spiel wurde mit 0: 2 gegen die Hamburger gewertet.
Die abstiegsbedrohten Hanseaten wollen sich mit dem Urteil nicht abfinden und beantragten fristgerecht die mündliche Verhandlung vor Hans E. Lorenz, dem Vorsitzenden des DFB-Sportgerichts. Die Anklage gegen den FC St. Pauli lautet "schuldhaftes Herbeiführen eines Spielabbruchs in Tateinheit mit mangelndem Schutz des Schiedsrichter-Assistenten". Manager Helmut Schulte argumentiert dagegen: "Uns trifft keine Schuld. Dieser Vorfall hätte genauso in Unterhaching, Paderborn oder Rio passieren können."
Unterstützung gibt es aus der Bundesliga. Jupp Heynckes, Trainer des Tabellenzweiten Bayer Leverkusen, empfindet das Urteil Geisterspiel als zu hart. Nach dem 2:1-Sieg seiner Mannschaft über St. Pauli am Sonntag schlug Heynckes vor, diese Sanktion erst in der kommenden Saison wirksam werden zu lassen, um den Kampf gegen den Abstieg nicht zu verzerren.
Quelle: ntv.de, sid/dpa