Verdacht der Manipulation Staatsanwaltschaft ermittelt nach Fußballspiel
15.02.2019, 02:17 Uhr
Gegen wie viele Personen ermittelt wird, ist nicht bekannt.
(Foto: dpa)
Wurde das Regionalligaspiel zwischen dem SV Babelsberg 03 und der Germania Halberstadt manipuliert? Dieser Frage geht nach einem Sportschiedsgericht nun auch die Staatsanwaltschaft Magdeburg nach. Im Zentrum des Verdachts: der Vater eines Nationalspielers.
Die Staatsanwaltschaft Magdeburg hat nach den Manipulationsvorwürfen bei der Fußball-Regionalliga-Partie zwischen dem SV Babelsberg 03 und Germania Halberstadt ein Ermittlungsverfahren eröffnet. Das sagte Oberstaatsanwalt und Pressesprecher Frank Baumgarten der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".
Ermittelt werde wegen des Verdachts der Manipulation von berufssportlichen Wettbewerben. Gegen wie viele Personen Ermittlungen laufen, sagte Baumgarten nicht. Seine Behörde greift bei ihren Untersuchungen auf Ermittlungen der Neuruppiner Staatsanwaltschaft zurück. Diese hatte ihr Verfahren an Magdeburg abgegeben. Am Montag bestätigte der Neuruppiner Oberstaatsanwalt Frank Winter einen entsprechenden Antrag, dem nun offensichtlich stattgegeben wurde.
Seit bereits knapp drei Monaten steht die Partie zwischen Babelsberg und Halberstadt unter dem Verdacht einer unerlaubten Einflussnahme. Babelsberg hatte das Spiel am 19. November 2018 mit 3:1 gewonnen. Der Manipulationsverdacht richtet sich gegen Halberstadts Sportlichen Leiter Andreas Petersen, der die Vorwürfe bestreitet
"An den Haaren herbeigezogen"
Der Nordostdeutsche Fußballverband (NOFV) leitete verbandsinterne Ermittlungen ein, weil Vorermittlungen den hinreichenden Tatverdacht auf eine mögliche Einflussnahme auf das Spielergebnis ergeben hätten. Daraufhin sei ein Sportgerichtsverfahren gegen Petersen, Vater von Nationalspieler Nils Petersen, eröffnet worden. Eine erste Verhandlung gab es bereits, die Beweisaufnahme und die Verhandlung sollen fortgesetzt werden. Ein Termin steht allerdings noch nicht fest.
Halberstadts Sportdirektor und ehemaliger Trainer Petersen hatte die Kontaktaufnahme zu zwei seiner ehemaligen Spieler, die jetzt in Babelsberg spielen, eingeräumt. Die Vorwürfe eines versuchten Spielbetrugs bezeichnete er als "Riesen-Blödsinn und an den Haaren herbeigezogen". Er sprach von einem "Jux".
Quelle: ntv.de, ftü/dpa