Fußball

Benfica führte bereits 7:0 Stadtderby nach Corona-Chaos abgebrochen

Ratlose Gesichter in Lissabon: Warum fand das Spiel überhaupt unter diesen Bedingungen statt?

Ratlose Gesichter in Lissabon: Warum fand das Spiel überhaupt unter diesen Bedingungen statt?

(Foto: REUTERS)

Im Lissabon-Derby zwischen Belenenses und Benfica können die Hausherren coronabedingt nur mit neun Spielern auflaufen. Sportlich entwickelt sich die Partie schnell zum Debakel für Belenenses. Als dann drei Spieler verletzt ausscheiden, wird das Spiel abgebrochen.

Die Pandemie macht's möglich: Belenenses Lissabon ist am Samstagabend im Stadtderby gegen Benfica mit dem früheren Dortmunder Julian Weigl mit nur neun Spielern in der "Startelf" angetreten - darunter zwei Torhüter. Bei einem Corona-Ausbruch hatten sich 17 Teammitglieder, darunter 14 Spieler und Cheftrainer Filipe Candido, infiziert. Ersatzkeeper Joao Monteiro musste als Feldspieler ran.

Zur zweiten Halbzeit traten beim Stand von 0:7 nur noch sieben Profis an. Als sich dann ein weiterer Akteur "verletzt" auf den Rasen legte, wurde die ungleiche Partie vom Schiedsrichter statutengemäß in der 48. Minute abgebrochen. Die Fans skandieren: "Die Liga ist eine Schande!" Die Begegnung wird wohl mit 0:3 gewertet werden.

Klubchef Rui Pedro Soares habe zur Pause geweint, berichtete die Zeitung "Record". Immerhin hatte seine Mannschaft zwei Ecken herausgeholt. Doch schon nach 25 Sekunden stand es 0:1, Eduardo Kau hatte ins eigene Tor getroffen. Weigl traf zum zwischenzeitlichen 0:3 (27.), dem früheren Frankfurter Haris Seferovic gelang ein Doppelpack.

"Wir sollten uns alle für das, was passiert ist, schämen"

Man habe die Liga am Nachmittag vor dem Abendspiel informiert, dass man angesichts der vielen coronabedingten Ausfälle nicht spielen wolle, erklärte Belenenses-Präsident Soares in der Pressekonferenz nach dem Spiel. Die Liga habe geantwortet, dass der Klub acht Spieler habe, die hätten auflaufen können. Soares beklagte dabei, dass ein südafrikanischer Spieler des Klubs nicht habe einreisen dürfen, von der Liga aber dennoch als einsatzfähig gewertet wurde. Laut Soares hatte der Klub im Vorfeld nicht um eine Spielverlegung gebeten. Warum nicht, blieb zunächst unklar.

Benfica-Präsident Rui Costa sprach auf der Pressekonferenz nach dem Spiel von einem "schwarzen Kapitel für den portugiesischen Fußball und das ganze Land". Benfica habe sich an das Reglement gehalten, ebenso wie Belenenses, die zum Spielen gezwungen waren. "Wir sollten uns alle für das, was passiert ist, schämen, aber Benfica ist nicht für dieses schwarze Kapitel verantwortlich."

Quelle: ntv.de, mba/sid

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