Aus Kraichgau soll Kreischgau werden Stanislawski beklagt lahme Fans
24.10.2011, 15:49 UhrIm Kampf um mehr Unterstützung der Fans geht Trainer Holger Stanislawski vom Fußball-Bundesligisten TSG Hoffenheim in die Offensive - und lässt als Einpeitscher sogar seinen Bruder einfliegen. "Es bricht sich keiner einen Zacken aus der Krone, wenn man ruft: Steht auf, wenn ihr Hoffenheimer seid!"

Es bricht keinem ein Zacken aus der Krone, wenn er aufsteht und die Welle macht": Holger Stanislawski.
(Foto: dpa)
Holger Stanislawski hat vor dem DFB-Pokalspiel gegen den 1. FC Köln das Publikum der TSG Hoffenheim zu mehr Begeisterung aufgefordert. "Wir wollen die Zuschauer aktivieren, die nur dasitzen. Es bricht keinem ein Zacken aus der Krone, wenn er aufsteht und die Welle macht", sagte der Trainer, der von seinem letzten Arbeitgeber FC St. Pauli eine andere Atmosphäre gewöhnt ist als beim Bundesliga-Emporkömmling aus dem Kraichgau. Die Stimmung, so Stanislawski, sei ausbaufähig, "ebenso wie unsere Leistung".
Für das Spiel der zweiten Pokalrunde an diesem Dienstag (20.30 Uhr) sind bisher nur 13.000 Karten verkauft, darunter 2500 an Kölner Fans. Der Hoffenheimer Trainer überlegt, ob er künftig den Kreis, den die Spieler immer nach dem Abpfiff auf dem Rasen bilden, nicht verschiebt. Nach dem 1:0-Sieg am Samstag gegen Borussia Mönchengladbach nämlich drehten die Hoffenheimer danach eine Ehrenrunde vor fast leeren Ränge. Stanislawski wunderte sich, "dass drei Viertel des Stadions innerhalb von Minuten" leer sind.
"Ich erwarte einfach, dass man auch mal aufsteht und klatscht. Da kann man zwei bis drei Prozent mehr rauskitzeln. Wir brauchen die Unterstützung", sagte der 42-Jährige. "Gerade, wenn wir nicht gut spielen, brauchen wir 25.000, die die Sitzbänke rausreißen." Damit aus dem Kraichgau ein Kreischgau wird, lotst Stanislawski sogar ein Familienmitglied nach Sinsheim. "Ich habe fürs Pokalspiel extra meinen Bruder einfliegen lassen. Den wird man hören. Ich hoffe, dass er niemanden aufs Feld wirft."
Quelle: ntv.de, dpa/sid