Fußball

Transfer-Wahnsinn Stimmen werden kritischer

94 Mio. für Cristiano Ronaldo, 65 Mio. für Kaká - und eine ähnliche Hammersumme bald für Franck Ribéry? Auf dem Fußball-Transfermarkt herrscht ein noch nie dagewesener Millionen-Rausch. Löw, Magath und Metzelder mahnen zur Besinnung.

"Fußball lebt von seiner Einfachheit, Nachvollziehbarkeit."

"Fußball lebt von seiner Einfachheit, Nachvollziehbarkeit."

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Bundestrainer Joachim Löw und Meistercoach Felix Magath haben sich erneut kritisch über den auf dem Fußball- Transfermarkt herrschenden Millionen-Rausch geäußert.

65 Millionen Euro steckte der AC Mailand für Kaka ein.

65 Millionen Euro steckte der AC Mailand für Kaka ein.

(Foto: REUTERS)

"In der aktuellen wirtschaftlichen Situation halte ich solche Summen für unangemessen und für völlig überzogen", sagte Löw dem "kicker" in Anspielung auf den perfekten Kaká-Deal (65 Mio.) zu Real und den bevorstehenden Rekordtransfer von Cristiano Ronaldo (94 Mio.). Magath befürchtet, dadurch gehe das wenig erfolgreiche Bundesliga-Abschneiden im Europacup weiter. "Gerade in der Champions League findet längst kein fairer sportlicher Wettbewerb mehr statt."

"Metze" sorgt sich

Nationalspieler Christoph Metzelder befürchtet wegen des Transfer-Wahnsinns im europäischen Fußball eine Spaltung zwischen Profis und Fans. "Ich mache mir schon Sorgen, dass die Menschen irgendwann die Beziehung zum Fußball verlieren. Ich kann verstehen, dass diese Fußball-Welt für viele Menschen nicht mehr fassbar ist. Fußball lebt von seiner Einfachheit, seiner Nachvollziehbarkeit und davon, dass die Spieler trotz ihrer Gehälter noch relativ nah am Menschen sind", sagte der Innenverteidiger von Spaniens Rekordmeister Real Madrid dem Bonner Generalanzeiger.

Metzelder hatte zuletzt bereits kritisch angemahnt, dass die ausufernden Transfersummen bei seinem Klub Real Madrid, der bis zu 300 Millionen Euro in neue Spieler investieren will, vor den Fans während der Finanzkrise nicht zu rechtfertigen seien. Nun äußerte der 28-Jährige aber Verständnis für die anhaltende Kaufwut des neuen Real-Präsidenten Florentino Perez.

"Es war klar, dass Real nach dieser Saison sehr viel Geld ausgeben wird. Wenn Real keinen Titel holt, ist das beinahe eine Schande", sagte Metzelder und fügte hinzu: "Der Fußball bewegt viel Geld. Real zum Beispiel hat einen Umsatz von 400, 500 Millionen. Da ist es in Ordnung, wenn die Protagonisten davon profitieren. Ich persönlich habe immer versucht, meiner gesellschaftlichen Verantwortung gerecht zu werden und einen Teil meines Glücks abzugeben."

 

 

Quelle: ntv.de, sid

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