Eintracht-Frauen in CL-Playoffs Stina Johannes' "brutale Ausstrahlung" lässt Adler träumen
09.09.2023, 20:42 Uhr
Die gebürtige Hannoveranerin Stina Johannes parierte gleich zwei Elfmeter.
(Foto: IMAGO/Eibner)
Der Traum von der Champions League lebt für die Fußball-Frauen von Eintracht Frankfurt weiter. Im Elfmeterdrama gegen Juventus Turin wird Torfrau Stina Johannes zur Matchwinnerin. Nach Rückstand und einigem Pech folgt die 23-Jährige ihren Instinkten und liegt dabei oft richtig.
Dank Elfmeterheldin Stina Johannes dürfen die Fußballerinnen von Eintracht Frankfurt weiter auf den erstmaligen Einzug in die Gruppenphase der Champions League hoffen. Der Bundesliga-Dritte der vergangenen Saison gewann in dem 51.500 Zuschauer fassenden Frankfurter Stadion das Endspiel des Erstrunden-Qualifikationsturniers gegen Juventus Turin mit 5:4 im Elfmeterschießen. Torfrau Johannes avancierte dabei mit zwei gehaltenen Bällen zur Matchwinnerin und führte die Eintracht in die Playoffs. Nach 120 Minuten hatte es 1:1 gestanden.
"Die Mannschaft ist den nächsten Schritt gegangen. Jetzt geht die tolle Reise weiter. Wir freuen uns auf den nächsten attraktiven Gegner. Das haben wir uns so verdient durch die vergangenen Jahre", sagte Eintracht-Trainer Niko Arnautis.
In der regulären Spielzeit hatte Sofia Cantore den fünfmaligen italienischen Meister in der 48. Minute in Führung gebracht. Lara Prasnikar (66.) gelang der Ausgleich. In der Verlängerung trafen Barbara Dunst (94.) und Laura Freigang (101.) zweimal nur die Latte, sodass es zum Elfmeterdrama mit Happy End kam.
Arnautis: "Johannes hat eine brutale Ausstrahlung"
Im Nervenduell vom Punkt war die 23 Jahre alte Johannes der große Rückhalt. "Unglaublich. Ich freue mich wahnsinnig, dass wir in die nächste Runde eingezogen sind", sagte die Torfrau und schilderte die entscheidenden Situationen: "Ich bin meinem Instinkt gefolgt. Zum Glück hat es geklappt."
Ein Extra-Lob gab es vom Trainer. "Wir haben eine Bank da hinten drin. Sie hat eine brutale Ausstrahlung entwickelt", lobte Arnautis die Torhüterin und ergänzte: "Ich war mir sicher, dass sie heute den einen oder anderen hält."
Beide Teams agierten von Beginn an auf Augenhöhe und neutralisierten sich zunächst weitgehend. Die beste Gelegenheit in der ersten Halbzeit hatte Juventus, doch Frankfurts Abwehrspielerin Pia-Sophie Wolter rettete im letzten Moment vor der einschussbereiten Lineth Beerensteyn.
Kurz nach dem Wechsel jubelten die Gäste dann aber doch. Nachdem Johannes einen abgefälschten Schuss pariert hatte, setzte Cantore den Abpraller per Direktabnahme ins Netz. Frankfurt erholte sich jedoch und konterte durch Prasnikar. Die Slowenin traf nach Vorarbeit von Nationalspielerin Nicole Anyomi aus Nahdistanz. "Das war herausragend vorbereitet", lobte Arnautis.
FC Bayern direkt für Champions Legue qualifiziert
Das Endspiel vor heimischer Kulisse hatte die Eintracht durch ein 1:0 (1:0) am vergangenen Mittwoch gegen dem 1. FC Slovacko erreicht. Juve hatte sich souverän im anderen Halbfinale des Miniturniers mit 6:0 gegen WFC Oqschetpes aus Kasachstan durchgesetzt.
Die Frankfurterinnen hatten zuletzt 2015 unter ihrem ursprünglichen Namen 1. FFC Frankfurt im wichtigsten Wettbewerb im europäischen Frauenfußball triumphiert. Der Bundesliga-Dritte der vergangenen Saison muss sich nun im Oktober in der zweiten Runde, die im Play-off-Modus mit Hin- und Rückspiel ausgetragen wird, erneut beweisen. Dort geht es dann erst um die begehrten zwölf verbliebenen Startplätze für die Gruppenphase der Champions League.
Für diese ist der deutsche Meister Bayern München direkt qualifiziert, der VfL Wolfsburg als Vizemeister muss in der Play-off-Runde einsteigen. Die Auslosung findet am 15. September (13 Uhr) statt.
Quelle: ntv.de, sue/dpa/sid