Fußball

"Karriere aufs Spiel gesetzt" Stürmer Belfodil bricht mit TSG Hoffenheim

"Man hat meine Karriere leichtsinnig aufs Spiel gesetzt."

"Man hat meine Karriere leichtsinnig aufs Spiel gesetzt."

(Foto: imago images/Jan Huebner)

Mit gerissenem Kreuzband und Meniskus spielt Ishak Belfodil fünfmal für die TSG Hoffenheim. Dabei habe ihm der Verein versichert, dass sein Knie in Ordnung sei. Selbstständig entscheidet sich der Fußballer für eine Operation - und beschuldigt den Bundesliga-Klub, seine Gesundheit riskiert zu haben.

Maximal zehn Wochen würde Ishak Belfodil ausfallen, hieß es am Ende der vergangenen Saison. Da hatte sich der Stürmer der TSG Hoffenheim am 34. und letzten Spieltag das linke Knie verdreht. Eine Operation sei nicht nötig, sagten die Vereinsärzte, der Stürmer verließ sich auf diese Einschätzung. In der laufenden Spielzeit kam der 27-Jährige fünfmal in der Fußball-Bundesliga zum Einsatz, zuletzt am 23. September beim 1:1 in Wolfsburg. Immer wieder machte das vermeintlich verheilte Knie Probleme. Belfodil ließ sich durchchecken. Diagnose: Kreuzband gerissen, Meniskus gerissen. Weil zwischen der eigentlichen Verletzung und der tatsächlichen Erkenntnis mehr als vier Monate lagen, sieht Belfodil "keine Basis mehr für eine erfolgreiche Zusammenarbeit".

Im Mai verletzte sich Belfodil, erst im Oktober gab's die endgültige Diagnose.

Im Mai verletzte sich Belfodil, erst im Oktober gab's die endgültige Diagnose.

(Foto: imago images / Revierfoto)

"Ich kann von Glück reden, dass nicht noch mehr kaputt ging", klagt der algerische Nationalspieler in der "Bild"-Zeitung an: "Man hat meine Karriere leichtsinnig aufs Spiel gesetzt." Die Ärzte des Vereins hätten ihm von der Operation abgeraten, auch als in der Vorbereitung das Knie noch einmal angeschwollen war: "Ich hätte noch mal Glück gehabt, nichts habe sich verschlechtert. Als ich erleichtert war, kam der Nachsatz, dass die Verletzung im Mai nicht gerade sehr klein war."

Bei seinem Einsatz am ersten Spieltag habe er bereits gespürt, dass das Knie weiter Probleme mache. "Abrupte Richtungswechsel" seien schwierig gewesen, zitiert ihn die "Bild"-Zeitung, außerdem habe er "mit links nicht schießen" können. Als sich dieser Zustand auch Wochen später nicht gebessert hatte, habe Belfodil sich eigenständig für eine Operation entschieden. Gegen den Willen der TSG Hoffenheim, wie er sagte: "Bis zum Vorabend wurde Druck ausgeübt, damit ich mich nicht operieren lasse." Als er nach dem Eingriff zu seinem Klub zurückgekehrt sei, habe sich weder Trainer Alfred Schreuder "noch irgendjemand von der Vereinsführung" nach ihm erkundigt. Belfodil sei dann abgereist, nach Paris, zu den Ärzten, denen er vertraue. Und genau dort liegt auch das Problem, weshalb der 27-Jährige eine Rückkehr ausschließt: "Ich habe kein Vertrauen mehr."

"Bild" berichtet außerdem, wie TSG-Manager Alexander Rosen auf die Vorwürfe reagiert habe. Rosen erklärte demnach: "Alle medizinischen Behandlungsschritte wurden gemäß höchsten medizinischen Standards wie bei jeder Verletzung eines unserer Spieler einvernehmlich und eng abgestimmt mit Ishak angewendet." Kontakt zu Belfodil gebe es jedoch nicht, so wird zumindest der Stürmer zitiert. Er spreche nur mit Mitspielern, nur über private Dinge. Auch die Spiele schaue er sich nicht an: "So enttäuscht und wütend bin ich."

Quelle: ntv.de, tsi

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