Fußball

Ein Land im Fußball-Fieber Südafrika tanzt und lacht

Südafrika ist im Fußball-Fieber. Nach einem zunächst schleppend angelaufenen WM-Vorspiel ist das Stimmungsbarometer am Kap nun deutlich angestiegen.

Südafrikas Fans freuen sich schon jetzt auf die Weltmeisterschaft.

Südafrikas Fans freuen sich schon jetzt auf die Weltmeisterschaft.

(Foto: REUTERS)

"Es ist nicht länger mehr eine Frage des Könnens, sondern des Wollens - Südafrikas Fähigkeit zur Ausrichtung einer außergewöhnlichen WM im kommenden Jahr ist durch den Erfolg des Confederations Cup unter Beweis gestellt worden", kommentierte die Zeitung der "Weekender". Keine größeren Zwischenfälle im Sicherheitsbereich, keine baufälligen Stadien, kein Organisations-Chaos - die befürchteten großen Probleme blieben aus. Die Debatte um die lautstarken Fan-Tröten (Vuvuzelas) - die auch Bundestrainer Joachim Löw bei seiner Stippvisite als "auf die Dauer nervend" empfand - sowie den zumindest in Johannesburg unzureichenden Transport blieben die Probleme, denen die meiste Aufmerksamkeit geschenkt wurde.

Gute Laune auf den Rängen.

Gute Laune auf den Rängen.

(Foto: REUTERS)

Ansonsten zeigte das Festival der weltbesten Kicker einmal mehr, dass Fußball voller Überraschungen steckt - selbst für die heimische Nationalmannschaft Bafana Bafana. Das erstaunlich starke Auftreten des zuvor wegen mäßiger Leistungen von den eigenen Fans belächelten Teams wirkte wie ein Motivationsschub für die wunde Seele der Nation. "Die Jungs spielen zwar noch nicht in derselben Liga wie Spanien, aber Trainer Joel Santana hat ein starkes Team, das kommendes Jahr so manchen überraschen könnte", meinte die Zeitung "The Citizen".

Sympathisches Gesicht der Regenbogen-Nation

Singend und tanzend präsentierten die Fans das sympathische Gesicht der Regenbogen-Nation. Anderthalb Jahrzehnte nach dem Ende der Apartheid zeichnet sich auch das Ende eines ganz besonderen Erbes der Rassentrennung ab: Die Einteilung in die "schwarze" Sportart Fußball sowie die "weißen" Sportarten Rugby oder Cricket gibt's nicht mehr.

Und er hat hier ganz eindeutig den Hut auf.

Und er hat hier ganz eindeutig den Hut auf.

(Foto: dpa)

Die vielen weißen Gesichter auf den Tribünen der Stadien zeigten deutlich, dass das sportliche Großereignis auch weiße Südafrikaner in die Stadien lockt. Für viele von ihnen war es das erste Mal, dass sie sich mit geschürzten Lippen am Blasen der Vuvuzela versuchten. In einer Zeit, in der auch Südafrika von der globalen Wirtschaftskrise erfasst wird, entdeckten zudem viele Kommentatoren auch andere Vorteile der Weltmeisterschaft.

Denn die in die Infrastruktur gesteckten Investitionen wären heute in dieser Höhe sicherlich problematisch wenn nicht gar unmöglich. Und auch politisch wirkt die WM stabilisierend, da das Weltinteresse am Kap-Staat allzu extreme politische Pendelausschläge verhindern hilft. Für viele der Fans, die aus dem Ausland angereist waren, war der Confed Cup ein Erfolg. "Der Vorgeschmack auf die WM macht Hunger auf mehr", meinte eine Brasilianerin, die zur Unterstützung der Selecao aus Sao Paolo nach Johannesburg gekommen war.

Quelle: ntv.de, Von Ralf E. Krüger, dpa

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