Fußball

Enrique-Debüt mit Gala in Unterzahl Supertalent und Messi lassen Barça juchzen

Wegen der Nerven hatte ich vor dem Spiel überhaupt nicht geschlafen": Munir El Haddadi.

Wegen der Nerven hatte ich vor dem Spiel überhaupt nicht geschlafen": Munir El Haddadi.

(Foto: imago/Alterphotos)

Barça ist zurück. Nach schweren Monaten startet das Team um Lionel Messi und den neuen Trainer Luis Enrique vielversprechend in die Saison der spanischen Primera Division. Dabei fehlen allerdings Neymar sowie Luis Suárez und Marc-André ter Stegen.

Ein starker Lionel Messi, ein gelungenes Debüt und ein neues Juwel: Die Erleichterung beim FC Barcelona war nach dem erfolgreichen Saisonstart in der Primera Division mit dem 3:0 gegen den FC Elche groß. "Eine Wonne", titelte die in Barcelona erscheinende Zeitung "La Vanguardia", und das Sportblatt "Mundo Deportivo" stellte fest: "Barça zeigt die Krallen". Der neue Trainer Luis Enrique sagte: "Ich habe im Kader viel Quantität und viel Qualität."

Zum Einstand des früheren Barça-Profis Enrique gelang Messi nach vielen durchwachsenen Monaten im Klubtrikot wieder eine glänzende Leistung. Der Vizeweltmeister aus Argentinien erzielte nicht nur die Tore Nummer eins (42.) und drei (63.) im Spiel, sondern war bester Mann auf dem Platz und sprühte nur so vor Spielfreude und Energie. "Der große Messi ist zurück", war riesengroß auf Seite eins der Zeitung "Sport" zu lesen.

Viel Freude bei Fans und Medien in Katalonien weckt aber auch ein Talent: Der 18 Jahre alte Außenstürmer Munir El Haddadi bewies bei seinem Debüt vor 68.100 Zuschauern im Camp Nou, dass seine sehr guten Leistungen bei den Testspielen kein Zufall waren. Der Sohn eines Marokkaners und einer Spanierin, der gerne für die spanische Nationalelf spielen möchte, falls Vincente del Bosque ihn nominiert, traf auf Pass des Ex-Schalkers Ivan Rakitic zum 2:0 (46.) und wirbelte die gegnerische Abwehr immer wieder durcheinander.

Der Beißer ist nach wie vor gesperrt

"Ein Traum ist wahrgeworden. Wegen der Nerven hatte ich vor dem Spiel überhaupt nicht geschlafen", sagte El Haddadi. Der junge Mann ließ die Fans schnell vergessen, dass beim ersten Liga-Spiel gleich zwei Sturm-Superstars nicht mit von der Partie waren: Der Brasilianer Neymar fehlte, weil er noch leicht angeschlagen ist. Und der Uruguayer Luis Suárez ist nach seiner Beißattacke bei der WM gegen den Italiener Chiellini bis zum 26. Oktober gesperrt. Wegen eines kleinen Lendenwirbel-Risses musste im ersten Punktspiel auch der frühere Mönchengladbacher Torhüter Marc-André ter Stegen passen.

Dass zudem nach dem Platzverweis von Javier Mascherano wegen einer Notbremse (43.) die Hausherren rund 50 Minuten in Unterzahl spielen mussten, machte sich ebenso wenig bemerkbar wie die vielen Abwesenheiten. Die einstigen Könige des Kurzpass-Spiels agierten dynamisch und engagiert wie lange nicht mehr. Die von Hobby-Triathlet Luis Enrique mit Investitionen von 150 Millionen Euro eingeleitete Umstrukturierung trägt Früchte, meint "La Vanguardia". Der Vorjahreszweite habe nicht nur einen "neuen Geist" gezeigt, sondern habe deutlich mehr taktische Waffen.

Die Zeit wird zeigen, ob sich Barça von der Last der jüngsten Misserfolge, dem Tod des ehemaligen Trainers Tito Vilanova, der Steueraffäre um Messi und des vom Weltverband Fifa für 2015 verhängten Transferverbots tatsächlich befreien kann. Fest steht aber, dass in Barcelona dieser Tage der Optimismus überschwappt. Er sei titelhungrig und wolle nicht nur die Liga, sondern auch die Champions League holen, sagte Rakitic der kroatischen Zeitung "Jutarnji".

Und Klubpräsident Josep Maria Bartomeu erlaubte sich im Freudentaumel einen Seitenhieb auf Erzrivale Real Madrid. Er fürchte nicht in erster Linie das Team um Weltfußballer Cristiano Ronaldo und die Weltmeister Toni Kroos und Sami Khedira. "Nein, unser ärgster Konkurrent ist Meister Atlético."

Quelle: ntv.de, Emilio Rappold, dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen