Fußball

Bayern-Szene sorgt für Ärger Tah: "Wenn ich ihn im Gesicht treffe, dann ist es Rot"

Rotverdächtige Szene.

Rotverdächtige Szene.

(Foto: IMAGO/MIS)

Eine Schlagbewegung von Nationalspieler Jonathan Tah sorgt im CL-Spiel des FC Bayern gegen den FC Chelsea für Aufregung. War es ein normales Foul oder doch eher eine Tätlichkeit? Es gibt unterschiedliche Meinungen zur Szene vor dem Münchner Gegentor.

Michael Olise ist nicht zu stoppen und Harry Kane trifft erneut doppelt: Der FC Bayern startet mit einem großen Sieg gegen den FC Chelsea in die neue Saison der Champions League. Doch nach dem zumindest phasenweise beeindruckenden 3:1-Erfolg wird noch über eine Szene von Abwehrspieler Jonathan Tah zu sprechen sein.

Unmittelbar bevor die Londoner das Spiel nach 0:2-Rückstand durch das Tor von Cole Palmer wieder spannend machten, vorübergehend jedenfalls, hatte Tah im Mittelfeld einen harten Zweikampf gegen Joao Pedro geführt. Der Brasilianer zog vehement am Trikot des Münchners, der sich losreißen wollte. Dabei kam es zu einem Schlag.

Nach dem Treffer der Londoner sah Tah die Gelbe Karte. Und an der Seitenlinie entbrannte ein hitziges Gespräch. Chelsea-Coach Enzo Maresca fand die Entscheidung von Schiedsrichter José María Sánchez Martínez so gar nicht nachvollziehbar, er wünschte sich Rot für den Münchner Innenverteidiger, der vor den Augen von Bundestrainer Julian Nagelsmann nicht immer souverän agiert hatte. "Wieso ist das keine Rote Karte? Der Schiedsrichter sagte, es war nicht hart genug. Müssen sie für eine Rote Karte Blut sehen?", schimpfte er nach dem Spiel. Doch die Entscheidung blieb. Maresca sah ebenfalls Gelb.

"Das passiert, aber war keine Tätlichkeit"

Tah wurde zur Halbzeit ausgewechselt. Für ihn kam Minjae-Kim. Trainer Vincent Kompany begründete seine Entscheidung damit, den Spieler und die Mannschaft schützen zu wollen. Er sah in der Aktion in der Nähe des Mittelkreises ohnehin keine große Sache, vielleicht sogar ein Foul an Tah. Aber da sei er "parteiisch", ergänzte er lachend. Seiner Einschätzung nach habe sich Tah lediglich losreißen wollen. "Als Verteidiger willst du deinen Gegner in solchen Situation einfach abschütteln."

Der Frage, ob das Strafmaß angemessen sei oder nicht eher hätte härter ausfallen müssen, wich Tah später in der Mixed Zone aus. "Wenn ich ihn im Gesicht treffe, dann ja (Anmerk. d. Red.: dann wäre es eine Tätlichkeit und daher Rot gewesen)." Die Gelbe Karte, so sagt er, "konnte ich nachvollziehen." Ebenso wie die Auswechslung zur Pause.

Das sah auch Jan-Christian-Dreesen, der Vorstandsvorsitzende des FC Bayern, so. Er wollte sich in der Mixed Zone darüber nicht in große Gespräche verwickeln lassen, wiegelte ab und sagte: "Ich glaube, der Coach, der Trainer hat allein vor diesem Hintergrund entsprechend ausgewechselt."

Ohnehin waren die Bayern nicht großartig gewillt, sich in eine entsprechende Diskussion verwickeln zu lassen. "In einem Laufduell hat er sich umgedreht und ihn getroffen", sagte Sportdirektor Christoph Freund. "Da war, glaube ich, überhaupt keine Absicht dahinter." Tah habe seine Gegner "auf der Brust geschaut" und das habe dann "schlimmer ausgeschaut, weil es in der Bewegung so schnell war und beide gesprintet waren." Sein Fazit: "Das passiert, aber es war keine Tätlichkeit."

Quelle: ntv.de, tno/sue

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