DFB-Elf in der Einzelkritik Ter Stegens rabenschwarzer Tag
03.06.2013, 01:01 Uhr
Hätte besser im Bett bleiben sollen: Marc-André ter Stegen hat im DFB-Dress einfach kein Glück.
(Foto: Reuters)
Torwart ter Stegen bugsiert den Ball per Slapstick-Einlage ins eigene Netz, Podolski schießt das Leder in die Wolken, Mertesacker versucht sich als Mittelstürmer und Klose verpasst den Müller-Rekord. DFB-Elf in der Einzelkritik:
Marc-André ter Stegen: Wirkte in seinem dritten Länderspiel von der ersten Sekunde an übernervös, so bei zwei verunglückten Abstößen. Dies gipfelte in seinem katastrophalen Lapsus beim Rückpass von Höwedes zum 0:2. Hat nach 240 Minuten im Nationaltrikot nun schon zwölf Gegentore kassiert und könnte sich nach einer ohnehin schwachen Rückrunde in Mönchengladbach fast schon aus dem Team gespielt haben.
Lars Bender: Auf der ungewohnten und ungeliebten Position als rechter Außenverteidiger mit Licht und Schatten. Musste zur Pause vom Feld. Rückte beim 0:1 zu spät ein.
Benedikt Höwedes: Am Eigentor unschuldig, der Rückpass auf ter Stegen war eigentlich nicht schwer zu verarbeiten. In der Innenverteidigung solide, nach dem Wechsel wieder rechts eher schwach.
Per Mertesacker: Rettete in der 2. Minute zunächst stark gegen Altidore, dann mit zwei entscheidenden Blackouts: Zunächst vergab er kläglich die Führung (11.), dann ermöglichte er Altidore mit einem Stellungsfehler das 0:1 (13.). Blieb zur Pause in der Kabine.
Marcell Jansen: Offensiv engagiert, aber defensiv mit Schwächen. Verhinderte vor dem 0:1 die Flanke von Zusi nicht. Machte nach der Pause Platz für seinen Hamburger Klubkollegen Aogo.
Sven Bender: Defensiv ordentlich, weil einer der engagiertesten. Immer wieder mal mit guten Zuspielen in die Spitze wie auf Klose oder Schürrle, aber auch immer wieder mit verunglückten Abspielen. Letztlich für 45 Minuten nachgereist.
Stefan Reinartz: Wirkte bei seinem Startelf-Debüt zunächst aufmerksam. Ließ sich aber zwischenzeitlich von der Verunsicherung anstecken. Nach der Pause alleiniger "Sechser" überfordert.
André Schürrle: Die meiste Zeit überhaupt nicht im Spiel. Bei seiner auffälligsten Szene zunächst mit einem schönen Solo, dann aber mit kläglichem Abschluss (19.). Nach der Pause bis zur Auswechslung nach 65 Minuten noch schwächer.
Julian Draxler: Bemüht, aber mit nur wenigen Akzenten. Auch bei einer guten Chance zum 1:2 zu zaghaft (31.). Auch im zweiten Durchgang kaum zu sehen, beim Abstauber zum 3:4, seinem ersten Länderspiel-Tor, aber hellwach.
Lukas Podolski: In seinem 110. Länderspiel in der ersten Halbzeit ein behäbiger Schatten seiner selbst. Symbolisch: Donnerte den Ball aus 14 Metern freistehend in die Wolken (40.). Vor dem 1:4 mit einem Alibi-Zweikampf gegen Schütze Dempsey. Vier Tage nach seiner Gala gegen Ecuador wieder ein Rückschritt im Auf und Ab der letzten Monate.
Miroslav Klose: Bei der Jagd nach dem Tor-Rekord von Gerd Müller zumeist von den Kollegen im Stich gelassen. Bot sich aber auch viel zu selten durch kreative Laufwege an. Bejubelte in der 24. Minute schon sein 68. Tor, wurde aber zurecht wegen einer Abseitsposition zurückgepfiffen. In der zweiten Halbzeit gar nicht mehr zu sehen.
Philipp Wollscheid: Kam nach seiner Einwechslung in der Nachspielzeit gegen Ecuador diesmal nach der Halbzeit und somit zu seinem ersten "richtigen" Länderspiel. Ließ sich vor dem 1:3 von Flankengeber Dempsey düpieren.
Heiko Westermann: Erhielt nach seinem schwachen Auftritt gegen Ecuador in der zweiten Halbzeit die Chance zur Rehabilitation und köpfte schon nach sechs Minuten mit seinem vierten Länderspiel-Tor den Anschlusstreffer. Auch defensiv diesmal zuverlässiger.
Dennis Aogo: Erhielt nach der Pause eine Bewährungschance als linker Verteidiger. Kam beim 1:3 zu spät gegen Dempsey. Max Kruse: Kam nach seinem ordentlichen Debüt gegen Ecuador zur Pause als zusätzliche Offensivkraft hinter Klose im neuen 4-1-4-1-System. Von der ersten Sekunde an ein Aktivposten. Holte die Ecke vor dem 1:2 heraus und schlug sie selbst auf dem Kopf von Westermann und erzielte selbst sein erstes Länderspieltor zum 2:4. Ein Lichtblick dieser Reise.
Sidney Sam: Durfte in den letzten 25 Minute für Schürrle auf dem rechten Flügel ran. Setzte keine Akzente. Bereitete aber das 3:4 durch einen beherzten Schuss auf.
Nicolai Müller: Kam in der 79. Minute für Klose zu seinem zweiten Länderspiel-Einsatz.
Quelle: ntv.de, sid