Fußball

Englands Skandal-Fußballer Terry will als Kapitän zur WM

John Terry will mit England zur Fußball-Weltmeisterschaft. Und zwar als Kapitän. Nationaltrainer Fabio Capello hat ihn zwar nach einer pikanten Affäre abgesetzt. Aber Terry will einfach warten, bis die Wogen sich geglättet haben.

"Ich denke, ich könnte wieder Kapitän werden, wenn sich die Wogen geglättet haben": John Terry.

"Ich denke, ich könnte wieder Kapitän werden, wenn sich die Wogen geglättet haben": John Terry.

(Foto: dpa)

Der als Kapitän abgesetzte John Terry will die englische Fußball-Nationalmannschaft spätestens bei der Weltmeisterschaft im Sommer in Südafrika wieder aufs Feld führen. "Ich denke, ich könnte wieder Kapitän werden, wenn sich die Wogen geglättet haben", zitierte die Boulevardzeitung "The Sun" den Chelsea-Profi. Nationalcoach Fabio Capello hatte dem Abwehrchef am Freitag das Amt entzogen, nachdem eine Affäre mit der Ex-Freundin seines Auswahlkollegen Wayne Bridge tagelang die Schlagzeilen bestimmte. "Ich habe mein ganzes Leben lang gekämpft und werde damit jetzt nicht aufhören", habe Terry einem Freund gesagt.

"Terry gefeuert", titelten die britischen Blätter nach der etwas überraschenden Entscheidung des Italieners Capello. Der Trainer habe dem 29-Jährigen bei einem zwölfminütigen Treffen im Verbands- Hauptquartier in Wembley keine Chance zur Verteidigung gegeben. Rio Ferdinand von Manchester United wurde zum neuen "Skipper" befördert, Liverpool-Star Steven Gerrard ist künftig Vize-Kapitän. "Der Trainer muss diese Entscheidung treffen, und Mr. Capello hat sie getroffen. Ich denke, die Leute werden sich daran halten", übermittelte der britische Premierminister Gordon Brown.

Wohl keine weiteren Enthüllungen

Terry sei schwer getroffen, meldeten die Medien. Schließlich habe er das Kapitänsamt als "ultimative Ehre" empfunden. Auch deshalb soll er bei der Rückkehr aufs Trainingsgelände des Michael-Ballack-Clubs Chelsea versprochen haben, "mit Händen und Füßen" um das Armband des Spielführers kämpfen zu wollen.

Derweil muss er zumindest keine weiteren pikanten Enthüllungen im Skandal um seine Liebschaft mit Unterwäsche-Model Vanessa Perroncel fürchten. Ihr schillernder PR-Berater Max Clifford erklärte, die Französin wolle trotz sechsstelliger Angebote ihren Teil der Geschichte nicht an die britische Boulevardpresse verkaufen. Prompt spekulierten die Blätter, Terry habe sich das Schweigen seiner Ex- Geliebten für eine hohe Summe erkauft.

Nun will Bridge zurücktreten

Folgen hat die Affäre möglicherweise auch für die Karriere von Linksverteidiger Bridge im Trikot der "Three Lions". Weil Capello nicht ganz auf die Dienste von Terry verzichten will, erwägt nun angeblich Bridge einen Rücktritt aus dem Nationalteam. Der frühere Chelsea-Profi, inzwischen bei Manchester City, habe in privater Runde bereits erklärt, er könne nach den Geschehnissen nicht mehr in einer Mannschaft mit seinem einstigen Freund Terry spielen.

Der 58-malige Nationalspieler Terry war als Nachfolger von David Beckham dreieinhalb Jahre lang Kapitän der Engländer. Auf dem Feld gilt er als Musterprofi mit Kämpferherz. Abseits des Rasens leistete sich der Familienvater jedoch schon mehrere Fehltritte und muss nun auch um seine Ehe bangen. Seine Frau Toni hat sich nach Dubai zurückgezogen. Terry hofft nun auf Sonderurlaub von Chelsea-Coach Carlo Ancelotti, um sein Privatleben zu ordnen.

Quelle: ntv.de, Christian Hollmann und Henning Hoff, dpa

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