Fan-Attacke bei Inter Tifosi greifen Balotelli an
21.04.2010, 11:11 UhrEr ist jung. Und ein richtig guter Fußballer, er spielt bei Inter Mailand. Manchmal macht Mario Balotelli Sachen, die er besser nicht tun sollte. Wie andere 19-Jährige auch. Aber nicht deswegen pfeifen sie ihn fast überall in Italien aus - sondern weil er dunkelhäutig ist. Nun greifen ihn die eigenen Fans an.
Nach dem 3:1-Sieg Inter Mailands im Halbfinal-Hinspiel der Champions League gegen den FC Barcelona ist der dunkelhäutige Inter-Star Mario Balotelli von Fans seiner eigenen Mannschaft angegriffen worden. Die Tifosi gelangten in die Garage des Giuseppe-Meazza-Stadions in Mailand und gingen auf den Stürmer los. Inter-Präsident Massimo Moratti eilte ihm zur Hilfe, die Ultras ergriffen die Flucht.
Balotelli, der in der zweiten Halbzeit von Inter-Coach Jose Mourinho eingewechselt worden war, hatte wütend auf die Pfiffe von der Inter-Fantribüne gegen ihn reagiert. Die Beziehungen zwischen Balotelli und den Inter-Anhängern sind seit geraumer Zeit sehr angespannt. Es kursieren Gerüchte, dass Balotelli zum Erzrivalen AC Mailand wechseln will.
Wiederholt Opfer rassistischer Übergriffe
Der italienische U-21-Nationalspieler reagierte gestenreich auf die ablehnende Haltung der Inter-Tifosi nach seiner Einwechslung. Sein Teamkollege Samuel Eto'o versuchte vergebens, die protestierenden Fans zu beruhigen. Nach Ende des Spiels zog der 19-jährige Balotelli empört sein Trikot aus und warf es zu Boden.
Anschließend verschwand er in den Katakomben, ohne mit den Mannschaftskollegen den überraschend klaren Sieg gegen den Champions-League-Titelverteidiger Barca zu feiern. Auch Inters Manager Gabriele Oriali konnte Balotelli nicht beruhigen. Der Spieler aus Ghana, der von italienischen Eltern adoptiert worden und in Italien aufgewachsen ist, war bereits in den vergangenen Monaten wiederholt Opfer rassistischer Übergriffe in der Serie A geworden.
Quelle: ntv.de, sid