"Das hat mir mein Leben versüßt" Tottenham-Balljunge schwärmt von Mourinho
28.11.2019, 22:56 Uhr
José Mourinho feierte auch dank Callum Hynes.
(Foto: dpa)
Trainer José Mourinho feiert nach der Aufholjagd in der Champions League gegen Olympiakos Piräus einen Balljungen. Jetzt hat Tottenham Hotspur den 15-Jährigen ausfindig gemacht. Der kann den Wirbel gar nicht glauben - und erklärt, warum er das Stadion so schnell verlassen hat.
Tottenham Hotspur hat nach dem 4:2-Sieg in der Champions League gegen Olympiakos Piräus den Helden des Abends ausfindig gemacht: Der von Trainer José Mourinho gefeierte Balljunge heißt Callum Hynes und ist 15 Jahre alt. Und: "Ich habe das Tor gar nicht gesehen", sagte er der Medienabteilung des englischen Fußball-Erstligisten. Es geht um den Treffer von Harry Kane zum 2:2-Ausgleich (50.), den er gedankenschnell eingeleitet hatte.
"Ich war damit beschäftigt, den Ball, der im Aus gelandet war, zu holen. Dann habe ich den Jubel gehört und gesehen, wie Harry gefeiert hat", sagte Hynes dem Klub zufolge. Er hatte vor dem Ausgleichstreffer den ins Aus getrudelten Ball flink zurückgeworfen und so den schnellen Einwurf von Serge Aurier ermöglicht.
Hynes, der schon seit fünf Saisons Balljunge bei den Spurs ist, kann auch einen Tag später noch nicht ganz glauben, was anschließend passierte: "Das ist immer noch so surreal. Ich habe ja einfach nur meinen Job erledigt und kann noch nicht recht glauben, was da passiert ist." Direkt nach Kanes Tor war Mourinho zu ihm gelaufen, hatte sich bei ihm bedankt und ihn sogar umarmt. "Das hätte er nicht tun müssen, aber er kam trotzdem zu mir. Das hat mir nicht nur den Tag, sondern geradezu mein Leben versüßt. Wirklich. Das war ein fantastischer Moment, den ich nie mehr vergessen werde", so Hynes.
Mathe-Klausur verdirbt Treffen in Kabine
Der portugiesische Trainer hatte Hynes nach dem Spiel ausdrücklich gelobt: "Um das zu tun, musst du ein wirklich guter Balljunge sein", so der 53-Jährige. "Er hat das Spiel gelesen und hat nicht auf die Tribüne geschaut. Ich wollte ihn in die Kabine einladen, um mit den Spielern zu feiern, aber da war er schon verschwunden." Der Grund: Hynes hätte am Mittwoch eigentlich eine Mathearbeit in der Schule schreiben müssen und hatte das Stadion deswegen möglichst schnell verlassen, berichten die Spurs. Aufgrund der Ereignisse habe die Schule die Klausur jedoch auf Donnerstag verschoben.
Auch Hynes Eltern waren bei der Aufholjagd von Tottenham Hotspur im Stadion dabei. Seine Mutter Keeley berichtete der Medienabteilung: "Wir waren im Stadion und sahen, wie José (Mourinho, Anm.d.Red.) zu Callum ging. Wir dachten, es würde ein High Five werden und erwarteten nicht mehr, aber dann begannen unsere Telefone zu klingeln!" Für ihren Sohn sei die Geste etwas ganz Besonderes gewesen: "Das Lächeln auf Callums Gesicht! Es war so schön, dass José sich bedankte. Callum sagt immer, dass er, indem er auf der Linie sitzt und die Spieler beobachtet, so viel lernt und alles für seinen eigenen Fußball mitnimmt. Ich bin so stolz auf ihn."
Auch dank des schnellen Handelns von Hynes gewann Tottenham schließlich trotz 0:2-Rückstands noch mit 4:2 und qualifizierte sich so für das Achtelfinale der Champions League. Das Team sorgte zudem für eine Premiere für Mourinho: Noch nie zuvor konnte ein von ihm trainiertes Team nach einem Zwei-Tore-Rückstand noch in der Champions League gewinnen.
Quelle: ntv.de, ara