Bei Fußball-Regionalligist Hessen Kassel drehen einige Fans wegen der sportlichen Misere offenbar völlig durch. Die Anhänger drohen Spielern mit Schlägen, an Trainer Hock richten sie sogar eine Morddrohung. Beim Spiel gegen Pfullendorf eskaliert die Lage, einige Zuschauer liefern sich Auseinandersetzungen mit der Polizei - trotz des 1:0-Sieges.

Morddrohung gegen Trainer Christian Hock, Gewaltandrohungen gegen die Spieler und Flaschenwürfe auf die Polizei: Anhänger des Fußball-Regionalligisten KSV Hessen Kassel haben am Wochenende für Entsetzen gesorgt. "Jetzt ist es so weit gekommen, dass Spieler Schläge angedroht kriegen und zum Höhepunkt der Trainer Morddrohungen bekommt. Ich werde alle rechtlichen Mittel ausschöpfen, damit diese Leute so schnell wie möglich gefunden und zur Verantwortung gezogen werden", sagte Hock nach dem 1:0-Sieg der Nordhessen gegen den SC Pfullendorf.

Während der Partie hatten aufgebrachte Fans mit Schmähgesängen gegen die Spieler und "Vorstand raus"-Rufen lautstark ihrem Unmut über die schwachen Leistungen in den vergangenen Wochen Luft verschafft. Die Mannschaft brach sogar ihren Gang in Richtung Fankurve ab. Die Stimmung war trotz des Sieges vergiftet. Nach dem Abpfiff lieferten sich einige Anhänger Scharmützel mit der Polizei. Sie bewarfen die Beamten mit Gegenständen, darunter auch Flaschen. Festnahmen gab es aber offenbar nicht.

 Der 41-jährige Hock reagierte mit Unverständnis auf die Eskalation. "So etwas habe ich mir nie vorstellen können. Egal, ob Fan, Verantwortlicher, Spieler oder Trainer: Wir machen das hier, weil wir Fußball lieben, weil wir Fußball spielen wollen und leben."