Stollen bohrt sich tief ins Knie Tritt von Hitz beendet Robbens Hinrunde
05.12.2013, 11:58 Uhr
Das tut weh: Arjen Robben windet sich nach dem Zusammenstoß mit FCA-Keeper Marwin Hitz vor Schmerz.
(Foto: REUTERS)
Es ist ein unnötiges Foul - der Schiedsrichter hat längst Abseits gepfiffen, als Augsburgs Torwart Marvin Hitz im DFB-Pokal-Spiel Bayerns Arjen Robben umsenst. Der muss verletzt raus, er kann erst im nächsten Jahr wieder spielen. Hitz entschuldigt sich.
Es lief so gut für Arjen Robben in den letzten Wochen. In Dortmund, in Moskau und gegen Braunschweig hatte der Bayern-Stürmer insgesamt vier Tore erzielt. Auch im Pokal-Duell des Meisters gegen Augsburg knüpfte er an seine überragende Form an. In der vierten Minute köpfte er die Gäste in Führung und trug damit seinen Teil dazu bei, dass Pep Guardiolas Prophezeiung vor dem Spiel - "Früher oder später wird Bayern ein Spiel verlieren" - sich noch nicht erfüllt hat. Keine zehn Minuten später war das Spiel für Robben beendet - und damit auch seine Hinrunde, wie sich heute herausstellte.
Risswunde im Knie bis in den Knochen, so lautete das kurze medizinische Dossier, das die Bayern heute bekanntgaben. Was war passiert? In der 13. Minute rannte Robben auf Hitz zu, der Linienrichter hatte bereits Abseits angezeigt, das bekamen weder Stürmer noch Torwart mit, und gingen mit voller Härte in den Zweikampf. Dabei rammte Hitz seine Stollen in Robbens Knie, der Niederländer blutete sofort stark. Er musste raus, Müller kam, Hitz sah die Gelbe Karte.
Zwangspause passt Robben gar nicht
Matthias Sammer vermutete in der ARD sogar eine Absicht: "Härte ist in Ordnung, aber es war schon sichtbar, dass das strategisch war." FCA-Trainer Markus Weinzierl gab zwar zu, dass Augsburg aggressiv spielen wollte, aber "wir wollten den Bayern nicht weh tun." Anständig zeigte sich Übeltäter Marwin Hitz: "Das tut mir natürlich leid, das wollte ich nicht. Das war eine ganz unglückliche Situation."
Unglücklich ist die Situation auch für Bayerns Coach Josep Guardiola, der nun auf seinen formstarken Stürmer verzichten muss - auch bei der Klub-WM in Marokko in zwei Wochen. Am unglücklichsten ist aber Robben selbst: "Natürlich bin ich bitter enttäuscht. Ich war derzeit so gut drauf, ich habe mich auf jedes Spiel mit unserer Mannschaft gefreut."
Vor allem aber kann er nun keine Argumente mehr für eine vorzeitige Vertragsverlängerung über 2015 hinaus sammeln. Und wie schnell man durch eine Verletzung im Luxus-Kader der Bayern ins Hintertreffen gerät, weiß Robben aus eigener Erfahrung: Anfang der vergangenen Saison war er ständig verletzt, spielte auch nach seiner Genesung nur selten - bis sich Toni Kroos im April einen Muskelbündelriss zuzog, und damit den Weg für Robben frei machte.
Quelle: ntv.de, cba/dpa