Fußball

Champions-League-Finalisten droht das frühe Aus Trotziger BVB stemmt sich gegen Blamage

Abgehakt? Marco Reus und seine Kollegen nach der Niederlage gegen den FC Bayern.

Abgehakt? Marco Reus und seine Kollegen nach der Niederlage gegen den FC Bayern.

(Foto: REUTERS)

Ein Sieg muss her gegen Neapel, sonst können die Fußballer von Borussia Dortmund die Champions League abhaken. Trainer Jürgen Klopp will den Druck nicht noch erhöhen. Muss er auch nicht. Denn ein Ausscheiden wäre ein kleines Desaster.

Der Finalist der vergangenen Saison scheidet in der Vorrunde aus. Das klingt nach Blamage. Und genau die droht den Fußballern von Borussia Dortmund. In der Champions League spielen sie heute (ab 20.45 Uhr im Liveticker bei n-tv.de) gegen den SSC Neapel, es ist ihr vorletztes Spiel in dieser Gruppe F. Weil der BVB bisher in vier Partien erst sechs Punkte gesammelt hat - drei weniger als der FC Arsenal und Neapel - muss ein Sieg her. Sonst wird es nichts mit dem Achtelfinale.

Von Blamage allerdings wollen sie in Dortmund nichts wissen. Nicht bei Gegnern wie Arsenal, Olympique Marseille und eben Neapel. Klubchef Hans-Joachim Watzke räumte im Fachmagazin "Kicker" zwar ein, dass ein Ausscheiden eine "große Enttäuschung" sei. "Nicht mehr und nicht weniger." Ein Desaster aber sei es nicht, auch, weil das Risiko finanziell überschaubar ist. So kalkuliert der BVB nach den 60 Millionen Euro an Einnahmen in der vergangenen Saison dieses Mal mit 30 Millionen Euro. Und schließlich sei auch bei einem Aus in der Champions League noch Geld in der Europaliga zu verdienen. Sportlich und fürs Image aber wäre das schlecht. Und eben doch verdammt nah an der Blamage.

Wo führt der Weg hin?

Dortmund - Neapel, 20.45 Uhr

Borussia Dortmund: Weidenfeller - Großkreutz, Sokratis, Kehl (Bender), Durm - Sahin, Bender (Kehl)- Blaszczykowski, Mchitarjan, Reus - Lewandowski. - Trainer: Klopp
SSC Neapel: Reina - Maggio, Raul Albiol, Britos, Armero - Behrami, Inler - Callejon, Pandew, Mertens - Higuain. - Trainer: Benitez
Schiedsrichter: Carlos Velasco Carballo (Spanien)

Ein Problem ist, dass die Mannschaft, die heute aufläuft, nicht mehr viel mit der zu tun hat, die in der vergangenen Saison in die Beletage des europäischen Fußballs stürmte und erst am 25. Mai in London das Finale der Königsklasse mit 1:2 gegen den FC Bayern verlor. Nur noch sechs Spieler von Wembley sind dabei: Torhüter Roman Weidenfeller, Kevin Großkreutz, Sven Bender, Jakub Blaszczykowski, Marco Reus und Robert Lewandowski. Die anderen sind verletzt.

So wird heute aller Voraussicht nach ein Mittelfeldspieler, also Sebastian Kehl oder Sven Bender, neben dem Griechen Sokratis in der Innenverteidigung stehen, da der Noteinkauf Manuel Friedrich in der Königsklasse nicht spielen darf. Die Jobs auf der Doppelsechs im defensiven Mittelfeld übernehmen wie bei der Niederlage gegen den FC Bayern am Samstag Sven Bender und Nuri Sahin. Oder eben Kehl und Sahin. Viel Spielraum bleibt da nicht. Trainer Jürgen Klopp kann nur beteuern: "Wir lassen uns so schnell nicht von unserem Weg abbringen." Nur: Wo führt der hin? Nach dem besten Saisonstart der Vereinsgeschichte folgten ein 1:2 gegen den FC Arsenal, ein 1:2 beim VfL Wolfsburg und das 0:3 gegen die Bayern - drei Niederlagen in Folge kassierte der BVB zuletzt im Januar und Februar 2010.

Nun also Neapel. "Das ist ein Finale", sagte Verteidiger Sokratis fast trotzig. "Wir müssen gewinnen, wir wollen gewinnen, und dafür werden wir alles tun." Da alle davon ausgehen, dass Arsenal sein Spiel gegen das punktlose Marseille gewinnt, hilft den Dortmundern tatsächlich nur ein Sieg. Aber auch dann wäre noch nichts gewonnen, auch am letzten Spieltag am 11. Dezember dürfte sich der BVB bei Olympique keine Blöße geben. Das weiß auch Klopp. Und sagt: "Ich werde nun nicht den Druck erhöhen, indem ich sage, davon hängt die ganze Saison ab. Wir versuchen alles, um uns ein Endspiel in Marseille zu verschaffen."

Quelle: ntv.de

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