Meistgesehenes Spiel aller Zeiten US-Fußballerinnen brechen TV-Rekord
07.07.2015, 08:55 Uhr
Die US-Damen krönen sich mit dem WM-Titel.
(Foto: imago/foto2press)
Das gewonnene WM-Finale der US-Fußballfrauen gegen Japan sorgt für Begeisterungsstürme. So viele Amerikaner wie noch nie sehen sich das Spiel im Fernsehen an. Damit stellen die Damen sogar Jürgen Klinsmanns Herren in den Schatten.
Der sensationelle 5:2-Sieg der US-Frauenfußball-Nationalmannschaft im Weltmeisterschaftsfinale gegen Japan hat ganz Amerika begeistert. Das Spiel der US-Girls um den Cup sorgte für einen TV-Zuschauerrekord in den Vereinigten Staaten. 25,4 Millionen Menschen verfolgten im Schnitt den dritten WM-Triumph der Amerikanerinnen bei Fox, wie der Fernsehsender mitteilte. Das Finale ist somit das meistgesehene Fußballspiel der US-Fernsehgeschichte. In Spitzenzeiten hatten sogar 30,9 Millionen Fans eingeschaltet. Die Auswahl von Nationaltrainerin Jill Ellis verdrängte Jürgen Klinsmanns Männer-Team damit auf Platz zwei. 2014 sahen sich nur durchschnittlich 18,7 Millionen US-Bürger das 2:2 ihrer Männer-Nationalmannschaft im WM-Gruppenspiel in Brasilien gegen Portugal an.
Zu den bekanntesten Zuschauern des US-Damen-Triumphs gehörte wohl US-Präsident Obama: "Welch ein Sieg für das Team USA! Große Leistung, Carli Lloyd! Ihr Land ist so stolz auf Sie", twitterte Obama und lud gleich die Mannschaft auf einem Besuch ein. "Kommen Sie bald mit dem WM-Pokal ins Weiße Haus!" Auch aus den Sportbars tönte nach dem denkwürdigen WM-Finale von Vancouver nur noch "USA! USA!". Superstars wie Beyoncé, Tiger Woods oder Kobe Bryant huldigten den WM-Heldinnen.
Im ganzen Land wurden große Public-Viewing-Parties veranstaltet. "Überall sind Kinder, die sein wollen wie Carli Lloyd", schwärmte US-Soccer-Boss Sunil Gulati. Alex Morgan, Teamkollegin von Nadine Angerer bei den Portland Thorns, setzt auf positive Auswirkungen des Triumphs auf die Profiliga NWSL. "Ich hoffe, es bringt mehr Investoren, Sponsoren", sagte der Stürmer-Star, der mit Werbeverträgen Millionen verdient.
16 schier endlose Jahre hatte die stolze Frauenfußball-Nation gebraucht, um sich nach 1991 und 1999 den dritten Stern zu holen. Das Drehbuch war perfekt: In Kanada kam es zur Neuauflage des Finaldramas von 2011 zwischen Japan und den US-Damen, das die USA nach zweimaliger Führung im Elfmeterschießen verloren hatten (1:3). Die letzte Chance für die goldene Ü30-Generation um Abby Wambach und Star-Torhüterin Hope Solo musste genutzt werden, fand auch Lloyd. "Ich war auf einer Mission", erklärte die 32-Jährige nach ihrem Gala-Auftritt im torreichsten Endspiel der WM-Geschichte. Schon im Halbfinale gegen Deutschland (2:0) hatte Lloyd einen Treffer beigesteuert. Lloyd verkörpert die absolute Entschlossenheit wie keine andere im US-Team. "Ich habe alles getan, mein ganzes Leben solchen Momenten geopfert", sagte sie.
Quelle: ntv.de, lsc/dpa/sid