Fußball

Theater-Beichte empört Dortmund Van der Vaart provozierte Rot

Rafael van der Vaart ist ein begnadeter Spielmacher - und ein begnadeter Schauspielmacher. Nach dem Kantersieg seines HSV in Dortmund gibt der Regisseur zu, zur roten Karte für BVB-Stürmer Robert Lewandowski mit ein "wenig Theater" beigetragen zu haben.

Anwärter auf die goldene Himbeere: Rafael van der Vaart bei seiner plumpen Schauspieleinlage vor Schiedsrichter Manuel Gräfe.

Anwärter auf die goldene Himbeere: Rafael van der Vaart bei seiner plumpen Schauspieleinlage vor Schiedsrichter Manuel Gräfe.

(Foto: dpa)

Sein unüberlegtes Geständnis ging im Jubel über den 4:1-Coup bei Borussia Dortmund zunächst fast unter, sorgte aber am Tag danach für kontroverse Diskussion. HSV-Spielmacher Rafael van der Vaart geriet in die Kritik. "Das ist der schlechteste Satz, den ich jemals gehört habe. Warum sagt er so etwas nachher?", klagte BVB-Trainer Jürgen Klopp im WDR-Hörfunk und reagierte damit auf den Auftritt des Niederländers nach dem mit Rot bestraften Foul von BVB-Torjäger Robert Lewandowski an HSV-Profi Per Ciljan Skjelbred. Van der Vaart hatte sich danach vehement beim Polen beschwert und entscheidend zur Rudelbildung und Aufregung beigetragen.

Für den eigentlichen Eklat sorgte jedoch erst sein Statement in der "Bild am Sonntag": "Der Schiedsrichter wollte keine Rote zeigen. Da habe ich ein wenig Theater gemacht. Dann hat er sich mit seinen Assistenten besprochen und dann doch die gerechte Rote gegeben."

Getroffen: Vor einem HSV-Eckball wurde van der Vaart mit einem Feuerzeug beworfen.

Getroffen: Vor einem HSV-Eckball wurde van der Vaart mit einem Feuerzeug beworfen.

(Foto: dapd)

Allerdings muss man dem Routinier zugutehalten, dass er die tumultartigen Szenen im weiteren Verlauf der Partie nicht zu weiteren Schauspiel-Einlagen nutzte. Vor der Südtribüne des brodelnden Dortmunder Stadions wurde er von einem Feuerzeug getroffen. Der Niederländer hielt sich aber nur kurz das Gesicht und führte dann die Ecke aus. Für die wütenden Reaktionen der BVB-Fans äußerte van der Vaart nach der Partie sogar Verständnis.

Rot für Merk gerechtfertigt

Der frühere Spitzen-Schiedsrichter Markus Merk, inzwischen Experte beim Bezahlsender Sky, verteidigte die Rote Karte unabhängig von van der Vaarts Schauspielerei: "Schiedsrichter Manuel Gräfe  hat vollkommen richtig entschieden. Robert Lewandowski zieht voll durch, rücksichtslos, das ist ein rücksichtsloses Spiel, und das muss mit Rot bestraft werden."

BVB-Coach Klopp nahm Lewandowski in Schutz: "Das war eine unglückliche Situation. Lewandowski will den Ball schlagen, dann kommt im letzten Moment  Skjelbred. Er trifft ihn, keine Frage. Man kann Rot geben. Das ist aber nicht mehr zu ändern.  Es war jedenfalls keine Absicht von Lewandowski."

Quelle: ntv.de, dpa

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