Fußball

"Gerechtigkeit ist geschehen" Verband hebt Skandalsperre gegen Lukaku auf

Romelu Lukaku darf im Rückspiel gegen Juventus Turin für Inter Mailand auflaufen.

Romelu Lukaku darf im Rückspiel gegen Juventus Turin für Inter Mailand auflaufen.

(Foto: AP)

Inter Mailands Starstürmer Romelu Lukaku trifft im Hinspiel des Pokal-Halbfinals erst spät zum Ausgleich - und fliegt dann vom Platz. Der Belgier habe provokativ gejubelt, war aber zuvor von gegnerischen Fans ausdauernd rassistisch beleidigt worden. Im Rückspiel darf er nun doch dabei sein.

Nach dem Rassismus-Eklat im italienischen Fußball hat der Verband die Sperre von Inter Mailands Romelu Lukaku für das Rückspiel im Pokal-Halbfinale gegen Juventus Turin aufgehoben. Verbandspräsident Gabriele Gravina habe für die Partie am kommenden Mittwoch in Mailand diese "außerordentliche Maßnahme" ergriffen, teilte der Verband mit.

Der 29-Jährige war im Hinspiel mit Gelb-Rot vom Platz gestellt worden. Der Schiedsrichter hatte Lukakus Jubel nach dessen Elfmetertor in der Nachspielzeit zum 1:1 als Provokation gewertet. Der Stürmer war aber während der Partie von gegnerischen Fans rassistisch beleidigt und verhöhnt worden. Lukaku, bereits verwarnt, hatte nach dem Elfmeter vor den Juve-Fans den Ausgleich gefeiert - dabei salutierte er mit der rechten Hand an der Stirn und legte den Zeigefinger auf den Mund. Der Schiedsrichter gab ihm daraufhin das zweite Mal im Spiel Gelb.

"Ein großes Signal"

Auf Amateurvideos war zu sehen, wie Leute auf den Rängen Affenlaute machten und den Stürmer auch verbal attackierten. Der Fall sorgte im Weltfußball für großes Aufsehen. Lukakus Berater Michael Yormark erwartete die Rücknahme des Platzverweises. Der italienische Verband sollte "diese Gelegenheit nutzen, Rassismus zu bekämpfen, anstatt das Opfer der Beschimpfungen zu bestrafen", hieß es in einer Stellungnahme.

Der Verband begründete die Aufhebung der Sperre damit, dass Lukaku "mehrfach schwerwiegenden, wiederholten und bedauerlichen Äußerungen von Hass und rassistischer Diskriminierung ausgesetzt war", was formal nicht reglementarisches Verhalten rechtfertigen könnte. Gravina begründete den Schritt zudem mit dem "Kampf gegen alle Formen von Rassismus".

Lukaku begrüßte die Entscheidung. "Ich glaube, dass Gerechtigkeit geschehen ist und ein großes Signal an die ganze Welt des Sports und darüber hinaus gesendet wurde", wurde der 29-Jährige in einer Mitteilung von Inter am Samstagabend zitiert. Es habe sich gezeigt, dass es einen Willen gibt, Rassismus zu bekämpfen.

Quelle: ntv.de, ter/dpa

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