Fußball

UEFA ermittelt nach Randalen Verletzter Eintracht-Fan wird noch in Marseille operiert

Nach einer Pyro-Schlacht zwischen Fans ist die Freude bei Eintracht Frankfurt über den Sieg in der Champions League getrübt.

Nach einer Pyro-Schlacht zwischen Fans ist die Freude bei Eintracht Frankfurt über den Sieg in der Champions League getrübt.

(Foto: Sebastian Gollnow/dpa)

Eintracht Frankfurt teilt mit, dass die Lage des in Marseille verletzten Fans sehr ernst, sein Zustand mittlerweile aber "relativ stabil" sei. Nun ermittelt die UEFA. Derweil muss sich ein Fan nach den Ausschreitungen vor dem Spiel des 1. FC Köln in der vergangenen Woche vor Gericht verantworten.

Der beim Champions-League-Spiel in Marseille schwer verletzte Eintracht-Fan ist laut Frankfurts Vorstandsmitglied Philipp Reschke "mittlerweile relativ stabil". Es handele sich aber trotzdem um eine sehr ernste Verletzung, teilte Reschke auf der Homepage der Hessen mit: "Es handelt sich um eine Wirbelverletzung, die beim Sturz danach aufgetreten ist." Der Fan soll durch eine im Block explodierte Silvesterrakete schwer verletzt worden sein. Videos in den sozialen Netzwerken zeigten, wie beide Fanlager Raketen aufeinander schossen. Der Anhänger muss wohl noch in Marseille operiert werden, die Lage ist aber noch nicht hundertprozentig klar.

Reschke zeigte sich auch einen Tag nach dem Spiel, das die Eintracht 1:0 gewann, schockiert über die Vorkommnisse in Marseille. "Wir haben damit gerechnet, aber es dann zu erleben, hat eine ganz andere Qualität. Das ist ein Stück weit ein rechtsfreier Raum, den wir da auf der Seite der Olympique-Fans feststellen mussten."

Die Europäische Fußball-Union (UEFA) hat nach den Vorfällen Ermittlungen aufgenommen. Das Disziplinarkomitee des Verbandes wirft den Fans der Eintracht rassistisches Verhalten vor. Weitere Anklagepunkte sind das Werfen von Gegenständen, das Abbrennen von Feuerwerkskörpern sowie Sachbeschädigung. Auch die OM-Fans müssen sich wegen des Werfens von Gegenständen sowie des Abbrennens von Feuerwerkskörpern verantworten. Weitere Verstöße sieht die UEFA im Benutzen von Laserpointern, in den Zuschauerunruhen und der Blockade von Rettungswegen.

Unterdessen kündigte Reschke an, den möglichen Hitlergruß eines Frankfurter Anhängers "minuziös aufklären" zu wollen. "Der Betreffende hat sich selbst proaktiv im Verlauf der ersten Halbzeit bei uns gemeldet und bestreitet nachdrücklich, dass das eine solche Geste gewesen sein soll. Ob das wirklich eine glaubhafte Einlassung von ihm ist oder nicht, das werden wir im persönlichen Gespräch feststellen."

Fan nach Nizza-Randale vor Gericht

Derweil muss nach den Ausschreitungen vor dem Spiel des 1. FC Köln beim OGC Nizza sich ein erster Fan an diesem Donnerstag in der südfranzösischen Stadt vor Gericht verantworten. Dem Franzosen, der sich beim Sturz von der Tribüne im Stadion verletzte, werde Gewalt, die Verwendung von Pyrotechnik sowie das Werfen gefährlicher Gegenstände vorgeworfen, teilte die Staatsanwaltschaft in Nizza mit.

Dem Mann aus dem Großraum Paris drohen bis zu drei Jahre Haft und 45.000 Euro Strafe. In einer Vernehmung habe der Angeklagte sich weder zu seinem Verhalten noch zur Frage geäußert, weshalb er zu dem Spiel zwischen Nizza und Köln in der Europa Conference League angereist war.

Bei Auseinandersetzungen vor Anpfiff des Spiels waren am Donnerstag vergangener Woche insgesamt 32 Menschen verletzt worden, darunter zwei Polizisten und ein Ordner. Die Präfektur hatte angekündigt, die Verantwortlichen zu ermitteln. An den Auseinandersetzungen sollen auch Fans von Paris Saint-Germain beteiligt gewesen sein. Der französische Meister hatte die Vorfälle verurteilt.

Quelle: ntv.de, dbe/dpa

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