Fußball

Heynckes vs. Nachfolger Dutt Verlierer wird der Gewinner sein

Brisantes Trainer-Duell zwischen Robin Dutt (Freiburg) und Jupp Heynckes (Leverkusen): Dem Gewinner des Bundesligaspiels droht mit dem neuen Club der "Umweg" über die Champions-League-Qualifikation. Dutt wechselt zu Bayer 04, Heynckes übernimmt Bayern München.

Jupp Heynckes gegen Robin Dutt, das Spiel birgt Brisanz.

Jupp Heynckes gegen Robin Dutt, das Spiel birgt Brisanz.

(Foto: dpa)

Die Ausgangslage vor der Bundesligapartie zwischen dem SC Freiburg und Bayer Leverkusen ist besonders pikant für die beiden Cheftrainer Robin Dutt und Jupp Heynckes. Siegt der designierte Heynckes-Nachfolger Dutt, könnte die Werkself noch von Platz zwei rutschen und müsste in die Champions-League-Qualifikation. Gewinnt Heynckes mit Bayer 04, würde sein künftiger Club Bayern München Dritter bleiben und nicht direkt in die "Königsklasse" gelangen. Das heißt: Der Verlierer wird der Gewinner sein!

"Sicherlich ist das keine gewöhnliche Situation. Doch wir haben zwei außergewöhnliche Trainer. Ich habe da keine Bedenken", sagte Bayer-Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser. Auch die Clubführung der Freiburger hegt keinen Zweifel, dass ihr scheidender Coach souverän mit der brisanten Situation umgeht. "Intern ist das kein Thema bei uns. Es steht für uns außer Frage, das Robin alles, aber auch alles geben wird, um zu gewinnen", meinte SC-Sportdirektor Dirk Dufner und fragte: "Wie sollte das denn aussehen? Stellt er sich vor die Mannschaft und sagt: 'Ihr wisst ja, dass ich in die Champions League will, also gewinnt ihr heute nicht'. Das ist Quatsch."

Heynckes reicht ein Punkt

Bayer würde schon ein Remis reichen, um zum fünften Mal deutscher Vizemeister zu werden und die Champions League direkt zu erreichen. "Das hat für mich überhaupt keine Bedeutung. Wir sind seit langer Zeit Zweiter und werden das auch nach dem 34. Spieltag sein", sagte Heynckes, der am Montag 66 Jahre alt wurde, zur kniffligen Konstellation.

Mit einem K.o. auf der Zielgeraden würde Leverkusen nicht nur das Image bestätigen, in wichtigen Spielen zu versagen, sondern beim Abrutschen auf Platz drei viel Geld verlieren. "Etwa sieben Millionen Euro weniger würden wir von der Deutschen Fußball Liga an Prämien und aus der Auslandsvermarktung erhalten", sagte Holzhäuser, der deshalb ankündigte: "Wenn wir Vizemeister werden, mache ich ein Fass auf."

Eine Frage der Ehre

Eine Frage der Ehre ist die Partie gegen seinen künftigen Arbeitgeber für Dutt. "Schon allein die Fragestellung, ob es einen Interessenkonflikt gibt, empfinde ich als respektlos", konterte der 46-Jährige im Fachmagazin "kicker". "Sportler ticken nicht so - Werte sind mir lieber als Siege und Titel."

Außerdem will der in dieser Saison stark aufgetretene Tabellenachte aus Freiburg den guten Eindruck durch ein Abrutschen nicht schmälern. "Du bist die ganze Saison über zwischen Platz sechs und acht und am Ende rutschst du noch auf zehn oder elf. Das will hier keiner", erklärte Dufner.

Deshalb kündigte Heiko Butscher an, "hochmotiviert mit 100 Prozent" in das Spiel zu gehen. "Sieht toll aus, wenn man auf Platz acht steht. Wir wollen uns nichts nachsagen lassen und werden dem Trainer keine Geschenke machen", sagte der SC-Kapitän. "Wer meint, wir geben nur halb Gas, der wird sich wundern." In keinen Konflikt kommt im übrigen Ömer Toprak, der zur neuen Saison wie sein Coach zu Bayer wechselt: Der Innenverteidiger ist wegen einer Gelb-Roten-Karte gesperrt.

Quelle: ntv.de, dpa

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