Hoeneß platzt vor Stolz VfB Stuttgart müht sich "dreckig" ins Pokal-Halbfinale
04.02.2025, 22:38 Uhr
Weiß, dass das Runde ins Eckige muss: Deniz Undav.
(Foto: picture alliance/dpa)
Der VfB Stuttgart steht im Halbfinale des DFB-Pokals. Das Team von Sebastian Hoeneß beendet seine Niederlagenserie und schlägt den FC Augsburg mit 1:0. Das Weiterkommen gelingt trotz einer fahrigen Leistung - auch dank DFB-Star Deniz Undav und Torwart Alexander Nübel.
Sebastian Hoeneß rannte mit geballten Fäusten über den Platz, herzte seine Spieler ausgiebig und jubelte dann emotional vor der Fankurve: Der VfB Stuttgart darf nach einem glanzlosen Sieg weiter vom ersten DFB-Pokal-Triumph seit 1997 träumen. Gegen den FC Augsburg reichte dem Vizemeister im Viertelfinale ein 1:0 (1:0) zum zweiten Halbfinaleinzug der vergangenen drei Jahre. Nach zuvor drei Niederlagen in Folge stoppte Stuttgart auch seinen jüngsten Negativtrend.
Wie schon beim 1:0-Erfolg in der Bundesliga vor etwa drei Wochen erzielte Nationalspieler Deniz Undav (30.) den entscheidenden Treffer der Partie. Nur noch ein Sieg fehlt dem VfB damit zum Finale in Berlin am 24. Mai. Dort stand der dreimalige Pokalsieger aus Schwaben zuletzt 2013. Die über weite Strecken harmlosen Augsburger verpassten derweil ihren ersten Halbfinaleinzug im DFB-Pokal seit der Saison 2009/2010.
Tor: 1:0 Undav (30.)
Stuttgart: Nübel - Stergiou, Hendriks, Chabot, Mittelstädt - Karazor, Stiller - Bruun Larsen (70. Leweling), Undav (83. Millot), Führich (70. Keitel)- Demirovic; - Trainer: Hoeneß.
Augsburg: Labrović - Matsima, Gouweleeuw, Schlotterbeck (58. Essende) - Wolf (83. Pedersen), Jakić (83. Jensen), Onyeka (69. Maier), Giannoulis - Rexhbecaj (58. Kömür), Claude-Maurice - Tietz; - Trainer: Thorup.
Schiedsrichter: Sascha Stegemann (Niederkassel)
Gelbe Karten: Demirovic, Keitel - Giannoulis (2)
Zuschauer: 59.000
"Im Endeffekt zählt das Weiterkommen, das haben wir heute erreicht. Zum Glück habe ich das Tor gemacht. Ich hatte viele leichtsinnige Ballverluste, vielleicht hilft mir das Tor für das Selbstvertrauen", sagte Undav in der ARD. "Auch mal ein dreckiges 1:0 mitnehmen, das haben wir getan." Augsburgs Marius Wolf meinte: "Es war ein offenes Spiel. Die Chance war da, gegen den VfB zu gewinnen. Wir haben das nicht konsequent genug ausgespielt."
Vor der Partie musste Stuttgarts Trainer Sebastian Hoeneß einen Engpass in der Viererkette moderieren, neben Ameen al-Dakhil musste kurzfristig auch Josha Vagnoman passen. Stattdessen starteten Ramon Hendriks und Leonidas Stergiou. Die beiden Neuzugänge Finn Jeltsch und Luca Jaquez, die erst am Montag verpflichtet worden waren, nahmen zunächst auf der Bank platz.
Undav trifft, Nübel pariert stark
Zu Beginn waren die Augsburger die aktivere Mannschaft, kamen aber nicht in die gefährliche Zone. Dem VfB hingegen fiel im Vorwärtsgang überhaupt nichts ein - bis Undav (26.) plötzlich im Fünfmeterraum zum Abschluss kam, aber an der Wade von FCA-Keeper Nediljko Labrovic scheiterte. Besonders im Spielaufbau waren die Stuttgarter fahrig, immer wieder gab es Stoppfehler und Pässe ins Aus.
Für die Stuttgarter scheinbar ein Weckruf: Kurz darauf nutzte Undav im Zusammenspiel mit Ermedin Demirovic einen Patzer der Augsburger Hintermannschaft und schob zum 1:0 ein. Die Führung sorgte sichtbar für Erleichterung bei den Schwaben, die das Spiel fortan ohne große Mühe unter Kontrolle brachten.
Phillip Tietz (41.) sorgte erst spät in der ersten Halbzeit für den ersten Augsburger Abschluss auf den Kasten von Nationaltorwart Alexander Nübel. Auf der anderen Seite verpassten Undav (43.) per Fernschuss und Chris Führich (44.), der am Pfosten scheiterte, noch vor dem Halbzeitpfiff das 2:0.
Nach der Pause war der Vizemeister dann von Beginn an voll da, Führichs (46.) Schlenzer wurde von Chrislain Matsima aber zur Ecke geblockt. FCA-Trainer Jess Thorup ging anschließend in die Offensive und brachte in Samuel Essende einen zusätzlichen Stürmer in die Partie. Glück hatte der VfB am Ende: Nübel parierte einen Distanzschuss von Mert Kömür (71.) stark. Der VfB verteidigte weiter konzentriert und brachte den knappen Sieg über die Zeit.
Quelle: ntv.de, ses/sid/dpa