Ibisevic unbeindruckt von Fehlschuss VfB freut sich auf Gruppenphase
28.08.2012, 21:06 Uhr
Tamas Hajnal (l.) und Shinji Okazaki setzen sich mit Stuttgart gegen Moskau durch.
(Foto: dpa)
In der Bundesliga ist Vedad Ibisevic nach seinem Fehlschuss gegen Wolfsburg der Depp. Im Rückspiel der Euroleague-Qualifikation jedoch avanciert der Stuttgarter Stürmer wie schon im Hinspiel zum Matchwinner. Seine ingesamt drei Tore hieven den VfB in die Gruppenphase. Moskaus Kevin Kuranyi enttäuscht erneut.
Tor-Garant Vedad Ibisevic hat den VfB Stuttgart beinahe im Alleingang in die Gruppenphase der Europa League geschossen. Beim 1:1 (0:0) der Schwaben bei Dynamo im Qualifikations-Rückspiel war der Bosnier mit seinem Treffer in der 64. Minute einmal mehr der entscheidende Mann. Der Ausgleich durch Alexander Kokorin (77.) war nur noch ein kleiner Schönheitsfehler. Schon beim gegen den Tabellenletzten der ersten russischen Liga sechs Tage zuvor hatte der 28-jährige Ibisevic beide Tore erzielt.
Mit seinem Treffer beendete der VfB-Torjäger auch auf eindrucksvolle Weise alle Spekulationen, dass ihn sein fataler Fehlschuss 70 Stunden zuvor beim Bundesliga-Auftakt gegen den VfL Wolfsburg (0:1) verunsichert hätte. "Ich freu mich riesig für ihn. Das war eine fantastische Antwort von ihm. Das zeichnet ihn aus", sagte VfB-Trainer Bruno Labbadia. Sportdirektor Fredi Bobic kritisierte, wie Ibisevic in den vergangenen ein, zwei Tagen "verunglimpft" worden sei. "Da wünsche ich mir mehr Respekt. Er hat hier gezeigt, was für ein Torjäger er ist", sagte er über den Stürmer.
Durch den Erfolg gegen das Team ihres ehemaligen Stürmers Kevin Kuranyi dürfen sich die Stuttgarter nun auf die Gruppen-Auslosung am Freitag in Monaco freuen.
VfB ist gefordert
Vor 7164 Zuschauern in Dynamos Ausweicharena im Moskauer Stadtteil Chimki - das eigentliche Stadion wird gerade für eine Milliarde Euro umgebaut - waren die Stuttgarter trotz des beruhigenden Vorsprungs aus dem Hinspiel gefordert. Angeführt von Kuranyi, der diesmal nicht die Dynamo-Kapitänsbinde trug, machten die Gastgeber von Beginn an Dampf. Der ehemalige Nationalspieler (3.) selbst, der Ungar Balazs Dzsudzsák (3./10.) und Kokorin (13./17.) verfehlten in der Anfangsphase mit ihren Schüssen das VfB-Gehäuse nur knapp.
Erst nach 20 Minuten machte die Stuttgarter Offensiv-Abteilung erstmals auf sich aufmerksam - und hätte viel zur Beruhigung der eigenen Nerven beitragen können. Doch erst scheiterte der Japaner Shinji Okazaki (23.) an Dynamo-Keeper Anton Schunin, dann setzte Martin Harnik (27.) nach Okazaki-Vorarbeit den Ball aus fünf Meter Entfernung an den Pfosten.
Nach dem Wechsel gab es noch einmal große Aufregung vor dem VfB-Tor, als Cristian Noboa (46.) nur die Latte traf. Danach war aber Ruhe. Zu bieder agierten die Moskauer, die am Wochenende sich mit ihrem ersten Punktspielerfolg unter ihrem neuen Trainer Dan Petrescu Selbstvertrauen geholt hatte. Als Ibisevic (64.) nach Vorarbeit von Tamas Hajnal traf, war das Spiel gelaufen. Vier Minuten nach dem Tor wurde der am Ende schwache Kuranyi ausgewechselt. Der Ausgleichstreffer von Kokorin (77.) brachte keinen Umschwung mehr. Stuttgart brachte die Partie souverän über die Zeit.
Quelle: ntv.de, dpa