Auf diesen Augenblick hat David Villa mehr als acht Monate gewartet: Zum ersten Mal seit seinem Schienbeinbruch kommt der Rekordtorschütze der spanischen Nationalelf für den FC Barcelona zum Einsatz. Er krönt sein Comeback gleich mit einem Treffer. "Ein Traum ist wahr geworden."

Als David Villa sein Comeback mit dem Treffer zum 5:1-Endstand gekrönt hatte, sorgte der Rückkehrer für einen besonderen Moment der Rührung. Der 30-Jährige riss sich im Siegestaumel das Trikot vom Leib und präsentierte voller Stolz den Spruch auf seinem Unterhemd. "Unmöglich ohne Euch", stand über einem Foto, das seine Frau und die Kinder zeigte. "Ich bin mir sicher", sagte der Rückkehrer, "auch für sie war es eine schwierige Zeit."

Acht Monate hatte der Nationalstürmer nach seinem Beinbruch pausieren müssen, fehlte auch beim EM-Triumph der Iberer in Polen und der Ukraine und war heilfroh, dass die lange Leidenszeit ein Ende hatte. Mit dem FC Barcelona fegte "El Guaje" ("Der Junge") Real Sociedad San Sebastian mit 5:1 aus dem Camp Nou und stand im Mittelpunkt der Ovationen. Sogar Popstar Shakira, Freundin von Mitspieler Gerard Piqué, freute sich via Twitter: "Es ist schön, dass er zurück ist, Shak." "Es war eine schwierige Zeit und es ist toll, zurück zu sein", sagte Villa. Schon bei seiner Einwechselung in der 74. Minute brandete großer Beifall auf. Als er acht Minuten später auf Zuspiel von Andres Iniesta ins Schwarze traf, füllte ohrenbetäubender Lärm das riesige Stadion.

"Ihm fehlte das Benzin"

Villa selbst behielt im Jubel klaren Kopf: "Ich muss noch an mir arbeiten, um über volle 90 Minuten zu gehen." "Es war ein schöner Sieg, aber das Beste war, das El Guaje wieder dabei ist", sagte Mittelfeldspieler Xavi nach dem Sieg, den Weltfußballer Messi (11./16.), Kapitän Carles Puyol (9.) sowie Pedro (41.) mit ihren Toren schon vor der Pause eingeleitet hatten. "Wir hoffen, dass er bald wieder hundertprozentig fit ist", sagte Barcas neuer Trainer Tito Vilanova, erst Assistent und nun Nachfolger von Pep Guardiola: "Es ist immer wichtig, das erste Spiel zu gewinnen. Aber die beste Neuigkeit war heute, dass Villa wieder da ist."

Weniger euphorisch verlief indes der erste Spieltag für Titelverteidiger Real Madrid. Mit Mesut Özil kamen die Königlichen im Spitzenspiel gegen den FC Valencia nicht über ein 1:1 (1:1) hinaus. Den Führungstreffer durch den Argentinier Gonzalo Higuain glich Valencias Jonas aus. Nationalspieler Sami Khedira musste sich mit einem Platz auf der Bank begnügen. Besonders hart ging die spanische Presse mit Özil um. Die Sportzeitung "AS" schrieb: "Was für ein schlechter Tag! Er brachte keinen Fluss ins Spiel, zeigte sein grauestes Gesicht." Und Marca konstatierte: "Ihm fehlte das Benzin." Für El Mundo scheinen die Tage des deutschen Nationalspielers beim Weltklub schon gezählt: "Real Madrid braucht einen Mittelfeldspieler, der mehr Tore schießt und mehr Vorstellungskraft hat als Özil."