Fußball

"Das ist schon erdrückend für andere Klubs" Völler warnt vor Bayern-Übermacht

Sie sehen die Ersatzbank des FC Bayern im Testspiel gegen den Hamburger SV. Darauf zu finden: Die Nationalspieler Thomas Müller, Manuel Neuer und Arjen Robben.

Sie sehen die Ersatzbank des FC Bayern im Testspiel gegen den Hamburger SV. Darauf zu finden: Die Nationalspieler Thomas Müller, Manuel Neuer und Arjen Robben.

(Foto: dpa)

Erst das Triple, und jetzt? Leverkusens Sportchef Rudi Völler sieht den FC Bayern auch künftig in einer eigenen Liga. Der Fußball-Rekordmeister sei sportlich wie wirtschaftlich dominant wie nie, eine Schwächephase nicht mehr zu erwarten. In München beklagt man prompt eine unangebrachte "Neid-Debatte".

Der ehemalige DFB-Teamchef Rudi Völler hat vor einer übermächtigen Rolle von Champions-League-Sieger Bayern München in der Fußball-Bundesliga gewarnt. Der Rekordmeister sei "allen in der Liga meilenweit voraus. Sportlich wie wirtschaftlich", sagte der Sportchef von Bayer Leverkusen der "Bild am Sonntag".

Mit Thiago verfügen die Münchner nun über zehn Mittelfeldstars für fünf Plätze.

Mit Thiago verfügen die Münchner nun über zehn Mittelfeldstars für fünf Plätze.

(Foto: REUTERS)

In der Vergangenheit hätten die Münchner auch mal eine Schwächeperiode gehabt. "Aber jetzt haben sie einen Kader, wie es ihn noch nie bei den Bayern gab. Das sind keine Top-11, keine Top-15 - das sind 22 Top-Spieler. Das ist schon erdrückend für andere Klubs", erklärte der frühere Nationalstürmer: "Dass sie auch noch einen Mann wie Thiago fürs Mittelfeld holen, zeigt, wie weit weg sie wirklich sind. Eine andere Kategorie ist das."

Der ehemalige DFB-Sportdirektor Sammer konterte umgehend. "Falls  wir in ein paar Jahren wirklich alles abgeräumt haben sollten,  könnte man darüber reden, dass wir die Liga erdrücken würden. Rudi  ist ein Kumpel von mir, aber zum jetzigen Zeitpunkt ist diese  Diskussion völlig fehl am Platz", sagte der 45-Jährige: "Der  FC Bayern hat den Titel zuletzt 2006 erfolgreich verteidigt, davor 2001. Aber wie oft in den letzten drei Jahren haben wir die  Meisterschaft geholt, wie oft den Pokal? In den beiden Jahren davor war Borussia Dortmund dominant, da hat auch keiner die Frage gestellt, wer wen erdrückt."

BVB systematisch geschwächt

Dass die Münchner dem BVB inzwischen einige seine besten Spieler bereits abgeworben haben (Mario Götze/37 Millionen Euro) oder abwerben werden (Robert Lewandowski darf erst im Sommer 2014 wechseln), erwähnte Sammer nicht. Stattdessen betonte er: "Wir erfüllen das Financial Fairplay und haben auch keinen Investor, deshalb ist so eine Neid-Debatte unangebracht."

Dabei hatte Bayern-Präsident Uli Hoeneß im April noch selbst vor spanischen Verhältnissen in der Bundesliga gewarnt und damit eine Dominanz der Bayern und des BVB gemeint. Weil kurz darauf der Wechsel von Götze bekannt wurde, war diese Sorge um die Wettbewerbsfähigkeit in der Liga aber rasch als scheinheilig entlarvt.

Zuletzt hatte der deutsche Rekordmeister auch noch den Spanier Thiago für 25 Millionen Euro vom FC Barcelona verpflichtet. Der 22-Jährige, jüngst zum besten Spieler der U21-EM in Israel gewählt, zeigte am Samstag beim 4:0-Testspielsieg des FC Bayern über den Hamburger SV ein starkes Debüt.

Bayern-Kapitän Philipp Lahm schickte nach dem Sieg über den HSV prompt eine Kampfansage an die Konkurrenz: "Wir sind jetzt seit vier Wochen zusammen. Dann gewinnen wir gegen den Hamburger SV in 60 Minuten mit 4:0. Das ist in Ordnung. Aber wir wissen alle, dass es noch besser geht."

Quelle: ntv.de, cwo/sid/dpa

Social Networks
Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen