Fußball

Fakten vor dem Final-Knaller Was Fußball-Laien wissen müssen

(Foto: dpa)

Heute abend zum Fußball-Gucken auf Nachbars Balkon eingeladen? Und von Tuten und Blasen keine Ahnung? Also, ganz von Anfang an: Heute stehen sich der FC Bayern und Borussia Dortmund im Champions-League-Finale gegenüber - was Fußball-Dummies sonst noch wissen müssen, hier im Überblick.

Für Schwarz-Gelbe und Rote gibt es seit Tagen kein anderes Thema mehr. Heute abend gilt es: Holt der BVB den Henkelpott in den Pott? Oder kann der FC Bayern nach zwölf Jahren wieder die Champions League nach München holen? Eingefleischte Fans haben natürlich längst alle Fakten, Daten und Zahlen für den Fußballabend parat. Für alle Gelegenheitsgucker gibt's hier noch einmal die wichtigsten Informationen vor dem Anpfiff.

Die letzten Vorbereitungen

Dortmund-Profis beim Abflug nach London.

Dortmund-Profis beim Abflug nach London.

(Foto: dpa)

Am Tag des großen Spiels ist nicht mehr viel zu ändern. Taktische Kniffe, die die Teams jetzt noch nicht drauf haben, werden sie auch jetzt nicht mehr lernen, körperliche Defizite sind nicht mehr wett zu machen. Was bleibt, ist eine solide durchgeplante Vorbereitung. Für die Dortmunder beginnt der Tag mit einem gemeinsamen Frühstück um halb 9. Bei den Bayern dürfen die Spieler etwas länger im Bett bleiben. Zwischen 8 und 10 werden sie individuell geweckt. Um 11 gibt's dann das "Anschwitzen" auf dem Trainingsgelände, um halb 2 noch einmal etwas zu essen und um 17 Uhr die Abschlussbesprechung. Um 18 Uhr machen sich die Bayern dann auf den Weg ins Stadion. Mit der Abreise lassen sich die Dortmunder eine Stunde mehr Zeit. Um 20.45 Uhr ist Anpfiff.

Die Mannschaften

Dante und Robert Lewandowski bei ihrem letzten Aufeinandertreffen Anfang Mai

Dante und Robert Lewandowski bei ihrem letzten Aufeinandertreffen Anfang Mai

(Foto: picture alliance / dpa)

Für einen Spieler, der sicherlich gerne in London dabei gewesen wäre, entfällt eine schwierige Situation: Mario Götze, der im Sommer von Borussia Dortmund ausgerechnet zum Finalgegner Bayern wechselt, muss verletzt passen. Darüber hinaus werden die Gelben wohl mit allem auflaufen, was sie in den vergangenen Monaten so erfolgreich gemacht hat: Roman Weidenfeller im Tor, Lukasz Piszcek, Neven Subotic, Mats Hummels und Marcel Schmelzer in der Abwehr, Sven Bender, Ilkay Gündogan, Jakub Blaszczykowski, Marco Reus und Kevin Großkreutz im Mittelfeld und Robert Lewandowski in der Spitze. Bei den Bayern sind alle an Bord, sofern sich nicht noch einer in letzter Minute verletzt: Manuel Neuer im Tor, Philipp Lahm, Jerome Boateng, Dante und David Alaba hinten, Javier Martínez, Bastian Schweinsteiger, Arjen Robben, Thomas Müller und Franck Ribéry im Mittelfeld und Mario Mandzukic im Sturm.

Das Stadion

"German Endspiel" im britischen Nationalheiligtum: das Wembley Stadion.

"German Endspiel" im britischen Nationalheiligtum: das Wembley Stadion.

(Foto: dpa)

Ein besseres Setting für ein deutsches Finale, als es das Wembley Stadion in London bietet, kann sich kaum jemand vorstellen. Das berühmte Wembley-Tor, bei dem England im WM-Finale 1966 gegen Deutschland ein Tor zuerkannt wurde, das keines war, könnte kaum schöner gerächt werden. Die Briten müssen mit zusehen, wie Deutsche in ihrem nationalen Heiligtum den wichtigsten europäischen Pokalwettbewerb unter sich ausmachen. Aber alle Gehässigkeiten beiseite: Tatsächlich ist das Stadion so etwas wie "die Kirche, die Hauptstadt, das Herz des Fußballs", wie es Ikone Pelé einmal ausdrückte. In die vor wenigen Jahren neu errichtete Spielstätte aus den 20er Jahren passen fantastische 90.000 Zuschauer, am Abend werden 86.000 Fans hier Platz finden. Schulkinder, Straßenkicker, Profis - alle träumen sie davon, hier einmal aufzulaufen. Für Trainer Jupp Heynckes, Jürgen Klopp und ihre Jungs geht dieser Traum heute in Erfüllung.

Der Schiedsrichter

Nicola Rizzoli

Nicola Rizzoli

(Foto: dpa)

Die Partie wird von dem Italiener Nicola Rizzoli geleitet. Bayerische oder westfälische Flüche werden damit wohl ungeahndet bleiben. Wenn die Spieler sich verständlich machen wollen, ist Italienisch oder Englisch gefragt. Der FC Bayern hat unschöne Erinnerungen an Rizzoli: Auf dem Weg in Finale 2010 pfiff der Architekt das Viertelfinal-Rückspiel gegen Manchester United, das die Bayern 2:3 verloren (wegen eines 2:1 im Hinspiel kamen die Münchener jedoch weiter). Allerdings holten die Bayern dabei einen 0:3-Rückstand nur deswegen fast noch auf, weil Rizzoli den ManUnited-Spieler Rafael vom Platz schickte - eine damals durchaus umstrittene Entscheidung. In der vergangenen Champions-League-Saison ging das Achtelfinal-Hinspiel gegen den FC Basel unter Rizzolis Leistung 1:0 verloren (ein 7:0 im Rückspiel machte das aber dann mehr als wett). Unangenehme Episoden mit dem Schiri gab es für die Bayern in keiner der beiden Partien. Doch Vorsicht ist geboten: Rizzoli gilt als Schiedsrichter, der gerne mal schnell eine Gelbe zückt.

Die Siegchancen

Große Spiele wie das Champions-League-Finale sind Sternstunden für Statistik-Freaks. Zahlen und Fakten sind freilich völlig unwichtig, wenn das Spiel erst einmal läuft. Mit detailreichen Anekdoten aus der Vergangenheit lässt sich aber dennoch allerhand Eindruck schinden. Also los:

  • In dieser Saison haben der BVB und Bayern schon vier Mal gegeneinander gespielt, das Finale wird das fünfte Mal. In den beiden Bundesliga-Partien stand es am Ende jeweils 1:1, im DFB-Pokal-Viertelfinale bezwangen die Bayern Dortmund mit 1:0, im Supercup gewannen die Münchener ebenfalls mit 2:1.
  • Für Dortmund spricht, dass der BVB in 60 Jahren Europapokal-Historie noch nie gegen einen deutschen Gegner verloren hat. Deutsche Mannschaften erzielten nicht einmal ein Tor gegen die Gelben.
  • Zum BVB-Sieg 1997 gibt es erstaunliche Parallelen: Genau wie damals steigt Hertha BSC Berlin dieses Jahr in die Bundesliga auf, Fortuna Düsseldorf ab, sind die Bayern Meister und der VfB Stuttgart im DFB-Pokal-Endspiel. Ist zwar für den Champions-League-Ausgang völlig irrelevant, macht verzweifelten BVB-Anhängern aber womöglich Mut.
  • Bayern-Fans können sich mit folgendem Statistik-Schmankerl motivieren. In den vergangenen sechs Jahren gewannen entweder der FC Barcelona oder die Teams, die die Katalanen bezwangen, die Champions League. Und wer hat Barca dieses Jahr rausgekegelt? Genau, der FC Bayern.

Quelle: ntv.de

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