Sein "eigenartigster Job" Was Labbadia mit der Hertha plant
25.06.2020, 12:01 Uhr
Im Angriffsmodus: Bruno Labbadia.
(Foto: imago images/Matthias Koch)
Ganz souverän hat Bruno Labbadia Hertha BSC aus dem Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga geführt - trotz bizarrer Umstände bei der Amtsübernahme. Für die kommende Saison kann er sich mit den großen Ambitionen des Klubs anfreunden, hat dabei allerdings auch große Probleme zu lösen.
Bruno Labbadia sieht das Engagement beim Berliner Fußball-Bundesligisten Hertha BSC als "den eigenartigsten und außergewöhnlichsten Job" seiner Trainer-Karriere an. Das sagte der Coach dem "Kicker" und sprach dabei auch die Umstände seines Amtsantritts mitten in der Coronavirus-Pandemie an. "Du bist neu hier und darfst vier Wochen kein Mannschaftstraining machen. Das war eine riesige Herausforderung", betonte Labbadia. Die Mannschaft habe sich aber komplett auf das Trainerteam eingelassen.
Trotz der millionenschweren Unterstützung von Investor Lars Windhorst werde es im Sommer keine Transfer-Offensive geben. "Wir müssen jetzt sehr klug vorgehen und genau schauen, wer zu den Spielern, die schon hier sind, passt. Wir versuchen, unsere Möglichkeiten auszunutzen, aber es ist nicht so, dass wir fünf, sechs Top-Spieler holen können", sagte Labbadia. Mit dem Ziel Europa kann sich der Coach anfreunden, gleichzeitig warnte der 54-Jährige: "Mit dem Mund ist noch niemand nach Europa gekommen."
"Nicht komplett von Neuem beginnen"
Obwohl bei Hertha im Sommer zahlreiche personelle Veränderungen anstehen, sieht Labbadia nach seinem kurzen Wirken schon einen Grundstock, auf den er aufbauen kann. "Wir haben schon viel in die Mannschaft eingebracht, müssen nicht komplett von Neuem beginnen", sagte der Hertha-Trainer der "Bild". Persönlich sei er in Berlin schon heimisch geworden, eine Wohnung hat er gefunden. "Ich würde auf jeden Urlaub und auf jedes Auto verzichten, um gut wohnen zu können. Vielleicht liegt es daran, dass ich früher mit meinen acht älteren Geschwistern sehr beengt gewohnt habe", sagte Labbadia.
"Ich hatte eine unfassbar schöne Kindheit trotz wenig Geld", berichtete der gebürtige Darmstädter. Das hat auch Auswirkungen auf die Betrachtung seines Lebens heute: "Natürlich war nicht immer alles so einfach. Wenn ich im Nachhinein sehe, was meine Eltern geleistet haben, ist mein Job ein Kindergeburtstag."
Quelle: ntv.de, tno/dpa