Wechsel-Gerüchte beim FC Bayern Wer ist eigentlich das "Monster" Min-Jae Kim?
24.06.2023, 21:23 Uhr
Min-Jae Kim hat es den Bayern-Bossen offenbar angetan.
(Foto: dpa)
Die Planungen des neuen Kaders des FC Bayern laufen auf Hochtouren. Gesucht wird vor allem ein neuer Mittelstürmer, aber auch im zentralen Mittelfeld und in der Innenverteidigung gibt es Bedarf. Dort gilt Min-Jae Kim als Wunschkandidat, aber warum eigentlich?
Der FC Bayern München soll am südkoreanischen Verteidiger Min-Jae Kim interessiert sein. Wie mehrere Medien seit Tagen berichten, soll der 26-Jährige vom italienischen Meister SSC Neapel Teil der Transferüberlegungen des deutschen Fußball-Rekordmeisters sein. So wäre der Innenverteidiger ein möglicher Ersatz für Lucas Hernández, der wohl zu Paris Saint-Germain wechseln will. Nach Informationen von Sport1 steht indes auch der spanische Nationalspieler Pau Torres vom FC Villarreal auf der Bayern-Liste.
Kim war vor einem Jahr von Fenerbahçe Istanbul nach Neapel gewechselt und etablierte sich dort umgehend als Stammspieler. In der italienischen Liga sowie in der Champions League absolvierte er fast jedes Spiel von Beginn an. Der ehemalige südkoreanische Nationaltrainer Ulli Stielike hat dem FC Bayern eine Verpflichtung von Kim ans Herz gelegt. Der Innenverteidiger habe "eine nachgewiesene, hohe Qualität. Er ist kopfballstark, kompromisslos in den Zweikämpfen, aber auch ruhig im Spielaufbau, mit seinen 26 Jahren und drei Stationen im Ausland ein gereifter Profi", lobte Stielike den Spieler der SSC Neapel beim Nachrichtenportal t-online.
Durchbruch vergleichsweise spät
Mal wird Kim angesichts seiner Größe von 1,90 Meter als "Korea-Kante" bezeichnet, mal als "Monster" - ein Spitzname, der ihm schon in der Jugend in seiner Heimat verpasst wurde. Als 20-Jähriger war dem Verteidiger im Frühjahr 2017 der Durchbruch beim südkoreanischen Erstligisten Jeonbuk FC gelungen. Gleich in seiner ersten Saison gewann er die Meisterschaft und wurde zudem zum besten Nachwuchsspieler der K League gewählt. Ein Jahr später folgte die Titelverteidigung, zudem schaffte er es ins Team des Jahres.
Nicht unwichtig: Durch die Goldmedaille mit der U23-Auswahl Südkoreas bei den Asienspielen erhielt Kim eine militärische Ausnahmegenehmigung, die ihn von der regulären Wehrpflicht befreit. Während normale Bürger 18 bis 21 Monate ableisten müssen, ist Kim lediglich zu einer Grundausbildung von bis zu zwölf Wochen verpflichtet. Diese leistet er derzeit in seiner Heimat ab.
Gespräche über Transfer wohl fortgeschritten
Trotz der frühen Erfolge in Südkorea nahm Kims Karriere international nur langsam an Fahrt auf. Nach einem Zwischenstopp in China bei Beijing Guoan zog es ihn 2021 zu Fenerbahçe, wo er jedoch nur eine Saison verweilte. Für 18 Millionen Euro ging er als Nachfolger von Kalidou Koulibaly schließlich im Sommer 2022 zur SSC Neapel - ein Wechsel, der sich für alle Seiten auszahlen sollte.
Die Gespräche über einen Transfer sollen weit fortgeschritten sein. Sein Marktwert liegt bei 60 Millionen Euro. Der FC Bayern habe bei der Verpflichtung eines südkoreanischen Spielers "die Gewissheit", sagte Stielike, "dass er sich um keine außersportlichen Probleme kümmern muss. Für einen Trainer sind die Disziplin, das Arbeitspensum und die große Lernbereitschaft der Südkoreaner eine hervorragende Basis der Zusammenarbeit." In der vergangenen Saison waren die Münchner häufiger mit abseitigen Themen beschäftigt, so sorgten die Nationalspieler Serge Gnabry (Ausflug zur Fashion Week) und Leroy Sané (Unpünktlichkeit) für Aufregung, ebenso der frustrierte Starspieler Sadio Mané, der Sané in der Kabine geohrfeigt hatte.
Quelle: ntv.de, tno/dpa/sport.de