Von Bayern-Coach Guardiola abserviert Wolfsburg löst Gustavos "heikle Situation"
14.08.2013, 19:56 Uhr
Pep Guardiola und Luiz Gustavo, das passte einfach nicht.
(Foto: dpa)
In der brasilianischen Fußball-Nationalelf erkämpft sich Luiz Gustavo jüngst einen Stammplatz, beim FC Bayern hilft ihm das nicht. Neu-Trainer Pep Guardiola degradiert den Mittelfeldspieler zum Edeljoker, und das in der WM-Saison. Gustavos Rettung heißt VfL Wolfsburg.
Der Transfer des Brasilianers Luiz Gustavo vom Triple-Gewinner Bayern München zum Bundesliga-Konkurrenten VfL Wolfsburg scheint perfekt. Nach Informationen der "Welt" wechselt der Mittelfeldspieler mit sofortiger Wirkung zu den Niedersachsen, offenbar auf Wunsch von VW-Chef Martin Winterkorn. Beim Werksteam des Volkswagen-Konzerns soll der 26-Jährige einen längerfristigen Vertrag erhalten. Eine Bestätigung durch Wolfsburg oder die Münchner steht aber noch aus
In den vergangenen Wochen war immer wieder mit dem Abschied von Luiz Gustavo nach Wolfsburg spekuliert worden. Zudem hatten auch zahlreiche europäischen Klubs Interesse an einer Verpflichtung gezeigt, unter anderem der FC Arsenal, Dynamo Moskau oder auch der SSC Neapel. Luiz Gustavo war vor zweieinhalb Jahren von 1899 Hoffenheim für rund 17 Millionen Euro nach München gewechselt.
Doch unter der neuem Trainer Pep Guardiola hatte er zuletzt seine Einsatzchancen schwinden sehen. Nachdem er jüngst beim Confed-Cup-Triumph mit Brasilien zum Stammspieler avanciert war, fürchtete Luiz Gustavo ohne Spielpraxis für die WM 2014 keine Berücksichtigung zu finden. Vor dem heutigen Testspiel der Selecao in der Schweiz sagte der 26-Jährige: "Ich bin bei den Bayern zurzeit in einer sehr heiklen Situation. Ich habe persönliche und berufliche Gründe, weggehen zu wollen."
Spätestens nach dem Transfer von Guardiolas Wunschspieler Thiago verfügen die Münchner über ein Überangebot im defensiven Mittelfeld, das in der Saison eher Unruhe als Geschlossenheit heraufbeschwören könnte. Neben dem 25-Millionen-Neueinkauf vom FC Barcelona und Luiz Gustavo stehen Guardiola in Bastian Schweinsteiger und Javi Martínez noch zwei weitere Weltklassekicker für die Sechser-Position zur Verfügung. Und das, obwohl Guardiola ein 4-1-4-1-System bevorzugt, in dem elementar nur noch ein Abräumer vorgesehen ist.
"Es gibt nicht viel zu reden"
Luiz Gustavo spürte, dass er - anders noch als unter Guardiolas Vorgänger Jupp Heynckes - nicht mehr gefragt ist. Nach seinem verlängerten Confed-Cup-Urlaub verpasste er einen Großteil der Vorbereitung, danach gönnte der neue Startrainer dem stolzen Brasilianer nur einen einzigen Testspieleinsatz. Im Pokal gegen den Amateurclub Rehden gehörte Luiz Gustavo genauso wenig zum 18er-Aufgebot der Bayern wie zum Bundesligastart gegen Gladbach.
"Es gibt nicht viel zu reden", kommentierte Gustavo sein eher unterkühltes Verhältnis zu Guardiola. "Wir sprechen ab und zu mal miteinander, aber nichts Besonderes. Mehr über persönliche als über berufliche Sachen."
Quelle: ntv.de, sid/dpa