Werder-Urgestein bleibt in der Liga Wolfsburg schnappt sich Hunt
27.05.2014, 15:38 Uhr
Nach 13 Jahren Bremen geht Aaron Hunt nach Wolfsburg.
(Foto: imago/Ulmer)
Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah? Der umworbene Werder-Star Aaron Hunt wechselt nicht etwa in die Türkei oder nach England - sondern zum VfL Wolfsburg. Dort soll er den Druck auf die teureren Offensivkräfte erhöhen.
Aaron Hunt hatte Angebote aus halb Europa, am Ende aber haben die "Wölfe" zugeschnappt: Der dreimalige Fußball-Nationalspieler wechselt nach 13 Jahren bei Werder Bremen ablösefrei zum Ligakonkurrenten VfL Wolfsburg. Der Offensivspieler unterschrieb beim Europa-League-Starter einen Dreijahresvertrag und ist ein wichtiges Puzzlestück beim geplanten Angriff auf die Champions-League-Plätze.
"Ich war sehr lange in Bremen, habe mit Werder vieles erreicht und hatte wirklich tolle Jahre dort. Aber der Zeitpunkt, um noch einmal etwas Neues zu machen, war jetzt da", sagte Hunt. Dass der 27-Jährige nur 150 Kilometer von Bremen entfernt landen würde, war lange undenkbar, denn Wolfsburg stieg erst spät in den Poker um Hunt ein.
"Geht mir nicht ums Geldverdienen"
VfL-Geschäftsführer Klaus Allofs, der in seiner Zeit als Werder-Manager den damaligen A-Jugendlichen mit dem ersten Profivertrag ausgestattet hatte, setzt große Hoffnungen in den Neuzugang: "Trotz seiner 27 Jahre und der großen Erfahrung, die Aaron gesammelt hat, ist er ein Spieler, der sein hohes Niveau noch weiter steigern kann."
Hunt hatte als ablösefreier Profi fast die Qual der Wahl. Neben Wolfsburg machten auch Klubs aus Italien, England, Russland und der Türkei zum Teil äußerst verlockende Angebote. Bei einige Offerten hatte selbst der finanzstarke VfL nicht mithalten können, doch Hunt lehnte ab, "weil es mir nicht allein um das Geldverdienen geht, sondern auch um die sportliche Perspektive".
Druck auf de Bruyne und Perisic
Hunt ist variabel einsetzbar, was ihn für VfL-Trainer Dieter Hecking besonders wertvoll macht. Außerdem erhöht der Transfer den Konkurrenzdruck auf Spieler wie Kevin de Bruyne, Maximilian Arnold und Ivan Perisic. "Er kann im Mittelfeld beinahe jede Position spielen, strahlt viel Torgefahr aus und ist damit genau der Spielertyp, den wir gesucht haben", schwärmte Hecking. Hunt absolvierte bislang 215 Bundesliga-Spiele (46 Tore) und kommt auf drei Einsätze für die deutsche Nationalmannschaft. Zudem bestritt der gebürtige Goslarer bereits 49 Spiele in den internationalen Wettbewerben. Ein Erfahrungswert, den Allofs bewusst mit eingekauft hat. "Aaron hat in Bremen mit Micoud, Özil und Diego zusammengespielt, in der Zwischenzeit ist er dort stärker in den Vordergrund gerückt", sagte der ehemalige Nationalspieler.
Die Bremer hatten zwischenzeitlich nochmal ein kleines Fünkchen Hoffnung auf einen Verbleib ihres wohl wertvollsten Spielers, doch in der vergangenen Woche teilte Hunt dem Klub seinen endgültigen Abschied mit. Zuvor hatte der Spielmacher seinen Berater gewechselt, was seinen Wechsel zu einem neuen Klub noch einmal in die Länge zog.
Quelle: ntv.de, Jörg Soldwisch, sid