"Tut mir eigentlich nicht leid" Wütender Baumgart zeigt Mittelfinger und sieht Rot
21.09.2025, 18:51 Uhr
Steffen Baumgart hat allen Grund zur Freude - eigentlich: Seine Mannschaft liefert ein berauschendes Spiel bei Eintracht Frankfurt ab und führt deutlich. Dann wird es turbulent, die Hessen treffen und Baumgart fliegt auf die Tribüne. Die drei Punkte holt sein Team trotzdem, der Trainer wird gesperrt werden.
Es waren nervenaufreibende Minuten im Frankfurter Stadion: Wenige Minuten vor dem Ende der Partie gegen Union Berlin ist Eintracht Frankfurt drauf und dran, ein drohendes Desaster noch mit einer furiosen Aufholjagd in einen Punktgewinn zu verwandeln. In der 87. Minute verhängt Schiedsrichter Sven Jablonski nach wütenden Frankfurter Protesten und langer Konsultation mit dem VAR einen Strafstoß, Jonathan Burkardt trifft zum 3:4, nachdem die Hessen bis zur 80. Minute noch 1:4 zurückgelegen hatten.
Union-Trainer Steffen Baumgart rastete in der Folge aus: Der Ex-Bundesligastürmer kickte eine Papierkugel von außerhalb seiner Coachingzone auf den Rasen, stürmte wütend auf den Schiedsrichterassistenten zu und kassierte vor dem Wiederanpfiff unter dem Gejohle der meisten der 59.000 Fans in der ausverkauften Arena die Rote Karte. Zuvor hatte Baumgart - das zeigten TV-Bilder deutlich - nach einem Kopfschütteln kurz den Mittelfinger Richtung Platz gezeigt. Ob es einen Adressaten für die Geste gab oder ob der Trainer schlicht von der Situation, in der den Berlinern der ersehnte erste Saisonsieg in den Händen zu zerplatzen drohte, überfordert war, lässt sich aus den Bildern nicht erahnen.
Baumgart selbst leugnete nach dem Spiel zunächst, die Geste überhaupt gemacht zu haben: "Nein", sagte er zum Vorwurf, den Mittelfinger gezeigt zu haben. Später räumte er in der Pressekonferenz ein: "Ich habe ins Leere geguckt. In welche Richtung ging das? In keine Richtung. Alles gut. Das war eine Emotion aufgrund des vorherigen Videobeweises."
"Tut mir eigentlich nicht leid"
Eine Sperre wird gegen Baumgart nach dem Verweis auf die Tribüne ohnehin verhängt werden, weitere Konsequenzen wegen des Mittelfingers erwarte er nicht. Die Rote Karte akzeptierte der Trainer. "Es ist alles in Ordnung. Nochmal: Das war komplett mein Ding. Ich habe die Papierkugel draufgemacht", so der Trainer bei DAZN."Ich war eben in der Schiedsrichterkabine drin, es ist alles in Ordnung", sagte Baumgart. "Es tut mir leid - oder eigentlich auch nicht, weil: Ich werde meine Emotionen nicht zurückhalten."
Der Auslöser für seine Aufregung war der nach Videobeweis gegebene Foulelfmeter für Eintracht Frankfurt nach einem Halten von Innenverteidiger Leopold Querfeld gegen SGE-Stürmer Jonathan Burkardt. Sein Problem sei nicht der Pfiff gewesen, sondern die vermeintlich fehlende Linie der Schiedsrichterentscheidungen: "Wir hätten letzte Woche aus meiner Sicht den gleichen Elfmeter an Leo kriegen können, als er umringt oder am Hals gefasst wurde, da gab es den nicht."
Am Ende durfte Union Berlin jubeln: Die Hauptstädter überstanden die zehnminütige Nachspielzeit auch ohne ihren Trainer an der Seitenlinie schadlos und nahmen drei Punkte aus Frankfurt mit.
Quelle: ntv.de, ter