Ex-Klub stimmt Wechsel zu Xavi tritt Rettungsmission bei Barça an
05.11.2021, 12:11 Uhr
Xavi soll den FC Barcelona schnell in eine bessere Zukunft führen.
(Foto: imago images/Xinhua)
Er ist von Anfang an der Favorit auf den Job, nach tagelangen Verhandlungen ist der Deal nun fix: Vereinslegende Xavi Hernández ist neuer Trainer des von einer Dauerkrise geschüttelten, finanziell am Boden liegenden Großklubs FC Barcelona.
Xavi Hernandez wird offenbar neuer Trainer des FC Barcelona und damit Nachfolger des jüngst entlassenen Ronald Koeman. Das verkündete nicht etwa der spanische Großklub, sondern Xavis aktueller Klub Al Sadd SC. "Die Al Sadd-Verwaltung hat dem Wechsel von Xavi nach Barcelona zugestimmt, nachdem die im Vertrag festgelegte Ablösesumme gezahlt wurde", verkündete der katarische Klub. "Wir haben eine Zusammenarbeit mit Barcelona für die Zukunft vereinbart. Xavi ist ein wichtiger Teil der Geschichte von Al-Sadd und wir wünschen ihm viel Erfolg." Der FC Barcelona dementierte einem Medienbericht zufolge eine Einigung noch.
Al Sadd will "nicht im Wege stehen"
Der Weltmeister von 2010 stand eigentlich noch bis 2023 als Cheftrainer bei Al-Sadd SC unter Vertrag, die Vertragsstrafe soll bei fünf Millionen Euro liegen. Xavi habe den Klubverantwortlichen "vor ein paar Tagen mitgeteilt, dass er zu diesem Zeitpunkt nach Barcelona gehen möchte, weil sein Heimatverein eine kritische Phase durchläuft." Man verstehe das und habe daher "beschlossen, ihm nicht im Weg zu stehen." Der 41 Jahre alte frühere Barça-Profi wird Nachfolger des geschassten Trainers Ronald Koeman und soll den Traditionsklub aus der sportlichen Krise nach dem Weggang von Superstar Lionel Messi führen. "Ich habe große Lust, nach Hause zurückzukehren", sagte der einstige Mittelfeldstar der spanischen Zeitung "Mundo Deportivo" vor kurzem.
Nach intensiven Verhandlungen einer Delegation des FC Barcelona unter Leitung von Vizepräsident Rafael Yuste am Donnerstag in Doha seien die Details des Wechsels geklärt worden, schrieb etwa die in Barcelona erscheinende Zeitung "La Vanguardia". Noch am Mittwoch schien eine Einigung nicht greifbar: "Die Position des Klubs war von Anfang an klar: Wir sind entschlossen, unseren Trainer Xavi bei uns zu behalten - und wir können nicht zulassen, dass er zu diesem entscheidenden Zeitpunkt der Saison geht", wurde Al-Sadd-Geschäftsführer Turki Al-Ali auf dem Twitter-Account des Vereins zitiert.
Nach der Entlassung von Ronald Koeman galt Vereinsikone Xavi als klarer Favorit auf das Traineramt bei den Katalanen. Der frühere Mittelfeldstratege ist ein Barça-Eigengewächs, spielte von 1991 bis 2015 für den Traditionsklub, bevor er zu Al-Sadd FC wechselte. Seit der Saison 2018/19 arbeitete er dort als Trainer und gewann sieben Titel mit dem Verein.
Guardiola glaubt an Xavi
Für Pep Guardiola ist Xavi bereit für den neuen Job: "Ich habe keine Zweifel, dass er bereit ist für den Job. Er kennt das Umfeld, was so wichtig ist. Er kennt das Spiel, er hat die Leidenschaft. Er hat mehr Erfahrung als ich damals hatte, als ich Barca übernommen habe." Die Trainer-Legende weiter: "Koeman weiß es, Sergi weiß es, Xavi weiß es uns ich weiß es, dass der Erfolg von den Neuverpflichtungen und den Spielern abhängt. Die Menschen vergessen das: Wir sind verantwortlich, aber unser Einfluss ist geringer, als die Leute glauben. Ich hatte den Erfolg wegen der Qualität der Spieler."
Sollte der mit bis zu 1,5 Milliarden Euro verschuldete Klub Geld auftreiben, löst sich der finanzielle Würgegriff ein wenig: Wie "La Liga"-Boss Javier Tebas sagte, dürfe Barca im Winter rund 20 Millionen Euro in neue Spieler investieren. Aufgrund der harten Ligavorgaben konnte der FC Barcelona vor der Saison bekanntlich keinen neuen Vertrag mit dem Klubheiligen Lionel Messi abschließen, obwohl der Argentinier "seinem" Klub deutlich entgegenkommen wollte. Klubpräsident Joan Laporta hatte gesagt: "Wir befinden uns immer noch in einer sehr schweren Situation. Wir haben einen gewissen Spielraum bei der Gehaltsmasse gewonnen und arbeiten daran, die Situation umzukehren. Wir suchen immer nach Lösungen. Die Entlassung von Koeman ist ein Beispiel dafür." Die Verpflichtung Xavis ist nun der nächste Schritt.
Quelle: ntv.de, ter