Verschwörungstheorien aus Madrid Zeitungen attackieren Barça
02.02.2010, 14:52 Uhr
Lionel Messi und Co. werden von Spaniens Schiedsrichtern bevorteilt, heißt es aus Madrid.
(Foto: REUTERS)
Die Madrider Sportzeitungen "As" und "Marca" sind sich einig: Der FC Barcelona wird, auf Geheiß von ganz oben, von den Schiedsrichtern bevorzugt, damit Real Madrid nicht Meister wird. Die "Königlichen" schweigen zu den Vorwürfen, Barcelona lacht darüber. Der Rest der Liga auch.
Der FC Barcelona hat Verschwörungsvorwürfe der Madrider Sportpresse zurückgewiesen, wonach der spanische Fußballmeister von den Schiedsrichtern systematisch bevorzugt werden soll - indem Rekordmeister Real Madrid systematisch benachteiligt wird. Barça-Präsident Joan Laporta sagte dazu: "Damit will man uns nur verunsichern. Diesen Trick hatte man in Madrid schon in der vorigen Saison versucht. Damals ging die Rechnung nicht auf, und sie wird auch jetzt nicht aufgehen."
Die Madrider Sportzeitung "As" vertritt seit Monaten die Ansicht, dass der Präsident des spanischen Fußballverbandes (RFEF), Angel María Villar, gegen Real Madrid sei und den Schiedsrichtern den Auftrag gegeben habe, gegen den Rekordmeister zu pfeifen. Der "As"-Chefredakteur Alfredo Relaño schuf dafür den Ausdruck "Villarato" (Villar-Regime). Das ebenfalls in Madrid erscheinende Konkurrenzblatt "Marca" schloss sich der Kampagne gegen die Schiedsrichter und gegen den FC Barcelona an. Real Madrid selbst hüllt sich dazu in Schweigen, ging aber auch nicht auf Distanz zu der Verschwörungstheorie.
Allein auf weiter Flur
Die Madrider Sportblätter scheinen mit ihren Vorwürfen gegen das "Villarato" jedoch ziemlich allein dazustehen. Nach einem Bericht der Zeitung "El Periódico de Catalunya" wies fast die gesamte spanische Fußballwelt die Verschwörungstheorie zurück.
"Wer so etwas behauptet, hat keine Ahnung vom Fußball", sagte der Präsident des FC Sevilla, José María del Nido, dem in Barcelona erscheinenden Blatt. Der Trainer des Erstligisten RCD Mallorca, Gregorio Manzano, betonte: "Solche Behauptungen gehören zum Pressezirkus. Die Unparteiischen entscheiden nicht für den einen oder anderen Club." Die ebenfalls in Barcelona erscheinende Zeitung "Sport" kanzelte die Madrider Berichterstattung als "Kampagne gegen Barça" ab.
Barcelonas Spielmacher Xavi Hernandez nahm die Schmäh gelassen hin. Dem Fernsehsender TV3 sagte er: "Sie müssen ihre Zeitungen verkaufen. Was passiert ist, ist, dass Madrid fünf Punkte hinter Barça liegt und sie das in der Hauptstadt nicht verkraften."
Quelle: ntv.de, cwo/dpa