Perfekter Saisonauftakt gegen den HSV Dortmund startet meisterlich
05.08.2011, 22:40 Uhr
Schwarz-gelber Rausch: Dortmunds Saisonauftakt geriet gegen einen überforderten Hamburger SV meisterhaft.
(Foto: dpa)
Meister Borussia Dortmund gelingt gegen den Hamburger SV ein grandioser Start in die neue Bundesligasaison. Gegen die überforderten Gäste zeigt der BVB teilweise Gala-Fußball mit Traumkombinationen und verblüfft sogar Bundestrainer Joachim Löw. Entschieden ist die Partie bereits nach 48 Minuten. Erst dann darf der HSV ein wenig mitspielen.
Rainer Holzschuh hat es schon vor dem Anpfiff gewusst. Spielerisch sei Meister Borussia Dortmund das Maß der Dinge in der Fußball-Bundesliga und überzeuge mit Traumfußball, hat der Kicker-Herausgeber und n-tv Fußball-Experte in seiner Saisonvorschau gesagt - und Recht behalten. Denn der BVB hat die Titeljagd in der 49. Bundesliga-Saison mit einer wahrhaft meisterlichen Fußball-Gala wieder aufgenommen. Jürgen Klopps Rasselbande nutzte das Eröffnungsspiel zu einer Demonstration der eigenen Spielstärke und besiegte den Hamburger SV mit 3:1 (2:0).
Vor 80.720 Zuschauern in der ausverkauften Dortmunder Arena waren die Treffer von Kevin Großkreutz (17./48. Minute) und des überragenden Mario Götze (30.) Ausdruck der Dortmunder Überlegenheit, der eingewechselte Robert Tesche (79.) verkürzte für den HSV. "Mir scheint, dass Dortmund auch in diesem Jahr genauso stark, wenn nicht gar noch stärker sein wird als im letzten Jahr", urteilte Bundestrainer Joachim Löw schon zur Pause. Auch nach 90 Minuten musste Löw seine Einschätzung nicht revidieren.
"Das hat im Großen und Ganzen Spaß gemacht zuzugucken. Keine Frage: Insgesamt war das Spiel richtig gut", sagte BVB-Coach Klopp. "Wir ziehen einfach unser Ding durch und haben heute überragend nach vorne gespielt", erklärte Doppel-Torschütze Großkreutz. "Vorne ist einfach die Qualität vorhanden, um eine diszipliniert tiefstehende Mannschaft auseinanderzuhebeln", ergänzte Mats Hummels. Erst in den letzten 20 Minuten wurde der BVB etwas nachlässig und ließ einen Gegentreffer zu. "Wir können viel lernen aus diesem Spiel. Die letzte halbe Stunde war aber ein Zeichen, dass wir nicht sang- und klanglos untergehen", analysierte der eingewechselte Marcell Jansen.
Götze spielt ganz groß auf
82 Tage nach der rauschenden Meisterfeier brauchten die Dortmunder gegen den HSV nur eine kurze Anlaufzeit, um zum erfolgreichen Hochgeschwindigkeitsfußball der vergangenen Saison zurückzufinden. Unter Löws Augen bot der erstmals in den Kreis der Nationalmannschaft berufene Ilkay Gündogan im Mittelfeld eine starke Partie. Noch wirkungsvoller präsentierte sich indes der 19-jährige Götze, über den praktisch alle gefährlichen Angriffsaktionen der Schwarz-Gelben liefen. Mit dem 2:0 gelang dem Jungstar zudem ein wahres Traumtor.
Kaum zu bremsen war auch der japanische Ballvirtuose Shinji Kagawa, der erstmals seit seinem Mittelfußbruch im Januar beim Asien-Cup wieder in der BVB-Startelf stand. Da machte sich das Fehlen von drei Stammkräften kaum bemerkbar: Neben Lucas Barrios und Marcel Schmelzer hatte Coach Klopp wegen einer Muskelverletzung auch auf Neven Subotic verzichten müssen.
Hamburg nur besserer Sparringspartner
Der HSV mühte sich nach Kräften, kam aber über weite Strecken nicht über die Rolle eines Sparringspartners hinaus. "Der HSV ist sicher noch in der Findungsphase", sagte Löw in der ARD. Erst nach 56 Minuten besaßen die Gäste, die kurz vor der Halbzeit Paolo Guerrero wegen einer Oberschenkelverletzung verloren, durch Mladen Petric ihre erste Torchance. Elf Minuten vor dem Ende wurden die Hanseaten durch den im Nachschuss erfolgreichen Tesche wenigstens für ihren Eifer belohnt.

Kevin Großkreutz ließ Jaroslav Drobny in der 17. Minute keine Chance und geht als erster Torschütze der 49. Bundesliga-Saison in die Fußball-Annalen ein.
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Die via TV in 199 Länder übertragene Begegnung stand von Beginn an im Zeichen der Klopp-Elf, die ihren Gegner mit verwirrenden Ballstafetten von einer Verlegenheit in die nächste stürzte. Der quirlige Kagawa nahm in der 14. Minute als erster das Tor von Jaroslav Drobny ins Visier, zielte aber noch knapp daneben. Drei Minuten später war der HSV-Schlussmann allerdings machtlos, als Großkreutz nach Zuspiel von Götze völlig frei vor ihm auftauchte und der Ball vom Innenpfosten ins Netz trudelte. Pech im Abschluss verhinderte wenig später beim Pfostenknaller von Kagawa (25.) den nächsten Treffer der kaum zu bremsenden Borussia.
Doch das 2:0 ließ nicht mehr lange auf sich warten und entsprang einer Traumkombination zwischen Götze und Robert Lewandowski, der dem Schützen den Ball mit der Hacke in den Lauf legte. Götze bedankte sich mit einem präzisen Schuss. Der schwarz-gelbe Fußball-Zauber ging nach der Pause weiter - und auch an der Entstehung des 3:0 war Götze maßgeblich beteiligt. Nach doppeltem Doppelpass im HSV-Strafraum parierte Drobny den ersten Schuss von Großkreutz noch per Fußabwehr, gegen den nachsetzenden Dortmunder konnte der HSV-Keeper aber nichts mehr ausrichten. Danach schalteten die Borussen einen Gang zurück und kassierten durch Tesche noch den Anschlusstreffer.
Quelle: ntv.de, dpa