Die Sieglos-Trainer der Bundesliga-Geschichte Lieberknecht und Co. dürfen hoffen
03.10.2013, 15:57 Uhr
Den Makel des schlechtesten Bundesliga-Starts aller Zeiten wird Lieberknecht so schnell nicht los - frühestens nächste Saison.
(Foto: imago sportfotodienst)
Sieben Spiele ohne Sieg - noch warten Braunschweigs Torsten Lieberknecht, Freiburgs Christian Streich und Nürnbergs Michael Wiesinger auf einen Sieg in der Bundesliga. Ein Blick in die Statistik zeigt: Einige Trainer mussten nach schlechten Starts gehen, aber viele schafften teils spektakulär die Trendwende.
Eintracht Braunschweig ist ein etwas anderer Verein, das wird in diesen Tagen deutlich. Die Niedersachsen haben nach sieben Spieltagen nur einen Punkt und 3:18 Tore – das ist der schlechteste Bundesliga-Saisonstart aller Zeiten. Doch der einzige, der öffentlich am Trainer zweifelt, ist der Trainer selbst. Torsten Lieberknecht hat viel Zuspruch erhalten, zuletzt feierten ihn rund 400 Fans vor dem Training. Auch ein Blick in die "Statistik der Woche" von kickwelt.de könnte seine Laune heben.
Sieben sieglose Spiele zu Saisonbeginn sind wahrlich keine Seltenheit, wie die Trainer-Analyse zeigt: Neben Lieberknecht und den ebenfalls bisher sieglosen Christian Streich (SC Freiburg) und Michael Wiesinger (1. FC Nürnberg) starteten noch weitere 38 Bundesliga-Trainer seit 1963 mit sieben Spielen ohne Sieg, ohne dass sie nach dem siebten Spieltag entlassen wurden. Doch für 15 der 38 Trainer kam im späteren Saisonverlauf das vorzeitige Ende.
Der jüngst verstorbene Pal Csernai zum Beispiel musste noch am 32. Spieltag der Saison 1985/86 beim BVB gehen. Mit Rainhard Saftig hielt der Verein noch die Klasse - in dramatischen Relegationsspielen gegen Fortuna Köln, durch ein legendäres Tor in letzter Minute durch Jürgen Wegmann.
Trainer | Verein | Saison | sieglos | Trainer bis | Endplatzierung |
Pal Csernai | ![]() | 85/86 | 7 | 32 | 16 |
Jörg Berger | ![]() | 92/93 | 7 | 19 | 12 |
Wolfgang Wolf | ![]() | 05/06 | 7 | 11 | 8 |
Thomas Doll | ![]() | 06/07 | 7 | 19 | 7 |
Langer Atem kann zum Erfolg führen
Gleich 23 Trainer konnten sogar bis zum Saisonende oder sogar darüber hinaus bei ihren damaligen Vereinen arbeiten. Ein Modell vielleicht auch für Braunschweig, Freiburg oder Nürnberg. Es gibt einige positive Beispiele dafür, dass sich die Treue zum Trainer auszahlen kann. Benno Möhlmann blieb Saisonbeginn 1995/96 beim HSV gleich 9 Spiele ohne Sieg – und führte die Hamburger noch auf Platz 5.
Jupp Heynckes brachte 1986/87 in Mönchengladbach das Kunststück fertig, am Ende noch Dritter zu werden. In derselben Saison konnte Heinz Höher mit seinem 1. FC Nürnberg die ersten 9 Spiele nicht gewinnen, am Saisonende landete der "Club" noch auf Rang 9. Vielleicht startet die Eintracht aus Braunschweig ja an diesem Wochenende eine Serie.
Trainer | Verein | Saison | sieglos | Endplatzierung |
Werner Lorant | ![]() | 95/95 | 9 | 14 |
Benno Möhlmann | ![]() | 95/96 | 9 | 5 |
Wolfgang Wolf | ![]() | 98/99 | 8 | 6 |
Wolfgang Wolf | ![]() | 01/02 | 7 | 10 |
Jos Luhukay | ![]() | 11/12 | 8 | 14 |
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Quelle: ntv.de